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Formel Renault NEC
22.04.2013

Überzeugender Doppelsieg für Matt Parry am Nürburgring

Der 18-jährige Waliser entschied auf dem Nürburgring beide Rennen im Rahmen des AvD Race Weekend für sich und untermauerte mit seinen Premieren-Siegen den Favoritenstatus im Titelkampf. Zunächst war jedoch der Kolumbianer Oscar Tunjo von Josef Kaufmann Racing in der Startaufstellung des ersten Rennens am Sonntagvormittag an der Spitze.

Sein 17-jähriger Teamkollege Gustav Malja stand überraschend neben ihm. Der amtierende Vize-Meister aus dem ADAC Formel Masters startete somit an seinem zweiten Rennwochenende im Formel Renault 2.0 NEC gleich aus der ersten Reihe. Hinter dem drittplatzierten Matt Parry folgten der Russe Roman Mavlanov vom Team RC Formula sowie der Vorjahres-Champion Jake Dennis und der Auftakt-Sieger Esteban Ocon.

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Den Start entschied der Pole-Sitter Oscar Tunjo für sich, wohingegen Gustav Malja schlecht wegkam. Matt Parry zog unmittelbar am Schweden vorbei. Durch einen Verbremser torpedierte Malja in der ersten Kurve den neben ihm fahrenden Mavlanov. Der wiederum traf auch noch Jake Dennis, dessen Chassis bei der Zusammenkunft brach und das Wochenende für ihn damit beendet war. Noch in der Mercedes-Arena überlistete Matt Parry den Lotus Formel 1 Junioren Tunjo und übernahm die Führung. Im Trubel der Startkollision zog Esteban Ocon auf Platz drei vor und duellierte sich kurvenlang mit Tunjo. Der Franzose behielt das bessere Ende für sich und nahm Rang zwei ein. Matt Parry fuhr fortan recht gesichert etwa zwei Sekunden vor Ocon und Tunjo. Zwar lagen die beiden Lotus Formel 1 Junioren dicht beieinander, bekämpften sich aber nicht. Dahinter fuhr Aurélien Panis vor Mikko Pakari auf Platz vier. Auf den Rängen sechs bis acht ging es zwischen Victor Sendin, Dennis Olsen und Shahaan Engineer zur Sache. Erstgenannter AV Formula Pilot aus Frankreich kam nur von Platz 14 und beeindruckte, wie schon in Hockenheim, mit einer tollen Aufholjagd.

Vorne fuhr Matt Parry unangefochten zu seinem ersten Formel Renault 2.0 NEC-Sieg im gerade einmal vierten Rennen. Schon zum dritten Mal schaffte der 18-jährige Fortec-Fahrer damit den Sprung auf das Podium. Esteban Ocon erreichte vor Oscar Tunjo den zweiten Rang. Da Matt Parry zum Caterham Formel 1 Förderprogramm gehört, nahm der Nachwuchs der Formel 1-Rennställe das Podium im ersten Rennen fest in Beschlag. Hinter dem Siegertrio fuhr Aurélien Panis mit Platz vier sein bisher bestes Ergebnis ein.

Auch der zweite Lauf fand unter kalten aber trockenen Bedingungen am Sonntagnachmittag statt. Matt Parry hatte sich im Qualifying über seine zweitschnellste Runde die Pole-Position gesichert. Beim Anfahren seiner Startbox in der Einführungsrunde warf der Fortec-Pilot sein Auto kurzerhand auf die Grasfläche, zum Glück ohne anzuschlagen. Frei von jeder Irritation behauptete Parry seine Pole bei der Rennfreigabe. Gustav Malja, der erneut von Rang zwei losfuhr, startete diesmal gut und blieb vor Mikko Pakari. Aurélien Panis konnte am Start von Platz sechs aus zwei Ränge gutmachen und Oscar Tunjo sowie Roman Mavlanov hinter sich lassen.

Im Kampf um die fünfte Stelle kollidierten Tunjo und Mavlanov wenig später in der Mercedes-Arena. Während es für den Kolumbianer Tunjo noch zum zehnten Platz reichte, musste Mavlanov mit Rang 21 auskommen. Derweil geriet Matt Parry an der Spitze kurzzeitig unter Druck von Gustav Malja, der den Abstand auf eine Sekunde drückte. Parry reagierte jedoch rechtzeitig und baute das Polster wieder auf zwei Sekunden aus. Hinter der auseinander gezogenen Spitze konnte Andrea Pizzitola an Panis vorbeigehen und Platz vier einnehmen. Kurz vor Schluss fuhr der ART Junior Team-Pilot sogar noch die Lücke zum drittplatzierten Pakari zu. Für einen Angriff reichte es allerdings nicht mehr.

Mit seinem zweiten Saisonsieg am zweiten Wochenende bestätigte Matt Parry seine Favoritenrolle in der Meisterschaft. Durch den Doppelsieg übernimmt der Caterham Formel 1 Junior die Gesamtführung. Zweitbester der Fahrer, die die komplette Saison bestreiten werden, ist Shahaan Engineer. Der Inder liegt in der Gesamtwertung auf Platz sieben und kann nicht einmal halb so viele Punkte aufweisen, wie Parry. Mit Platz zwei im zweiten Lauf betrieb Gustav Malja exzellente Schadensbegrenzung und sicherte sich als Neueinsteiger an seinem zweiten Rennwochenende einen Podiumserfolg. Der Finne Mikko Pakari stand, nach Rang zwei in Hockenheim, diesmal als Dritter auf dem Podium.

Nach der anstehenden Pause von sechs Wochen betritt der Formel Renault 2.0 Northern European Cup am ersten Juni-Wochenende erstmals britischen Boden. Im Rahmen der erfolgreichen Blancpain Endurance Series werden auf dem legendären Formel 1-Kurs von Silverstone die nächsten beiden Rennen ausgetragen.
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