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Formel 3 Open
07.10.2013

Nici Pohlers vielversprechendes Debüt im neuen Auto

Sein Debüt mit einem neuen Auto und damit auch in einer neuen Klasse gab am vergangenen Wochenende vom 4. bis 6. Oktober 2013 Nicolas Pohler bei der European F3 Open im italienischen Monza. Dabei schlug sich der Starnberger sehr gut im starken Teilnehmerfeld von 30 Rennwagen. „Ich kam auf Anhieb sehr gut zurecht. Auch wenn sich das am Ende nicht in den Ergebnissen widerspiegelt, dürfen wir sehr zufrieden sein“, so Nici Pohler nach einem aufregenden Rennwochenende.

Nach seinem unverschuldeten Totalschaden seines Dallara F308 Anfang September im belgischen Spa-Francorchamps setzte man in Monza einen nagelneuen Dallara F312 ein. Das aktuelle Modell des erfolgreichen italienischen Autobauers, das aerodynamisch wesentlich verbessert wurde und auch sicherer ist.

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Die letzten zwei Rennwochenenden in Monza und in Barcelona (8. bis 10. November 2013) darf man also hauptsächlich als Vorbereitung auf das nächste Jahr ansehen. „Wir hatten sowieso vor, in der Saison 2014 auf dieses Modell umzusteigen und in der großen Klasse zu starten“, so der der 18-Jährige. „Es machte also Sinn, sich jetzt sofort mit dem neuen Auto vertraut zu machen. Der Dallara F312 hat wesentlich mehr downforce, das heißt, man kann später bremsen, schneller wieder aufs Gas und erreicht somit schnellere Rundenzeiten.“ Die Umstellung gelang Nici Pohler von Beginn an gut. In den freien Trainingssitzungen lag er stets in den Top-Zehn und beeindruckte schon da mit schnellen Zeiten.

Im ersten Qualifying pokerte sein italienisches Team DAV-Racing: „Wir hatten gehofft, dass die Strecke nach dem Regen abtrocknet und haben bereits nach zwei Runden auf Slicks gewechselt. Das hat nicht geklappt, da es nicht abtrocknete und wieder anfing, leicht zu regnen. Somit hatten wir keine Chance auf eine gute Platzierung und landeten letztendlich nur auf Platz 29.“ Am Samstagnachmittag startete das erste Rennen auf den 5,793 Kilometer langen Kurs vor den Toren von Mailand, das man fast schon als Heimrennen betrachten darf, da Nici hierher mit knapp 500 Kilometer die kürzeste Anreise aller Strecken hat. Nach einem – wieder einmal – hervorragenden Start, zeigte der Youngster ein tolles Rennen und fuhr am Ende der 15 Runden von Startplatz 29 auf Platz 20 vor. „Für sein erstes Rennen war hier mit seinem Startplatz nicht mehr drin“, urteilte sein Team dann auch über die Leistung von Nici Pohler.

Im zweiten Qualifying am Sonntagmorgen lief es aber wesentlich besser und zeigte die gute Performance des Starnbergers. Mit Startplatz neun bewies er sein großes Potenzial. Im zweiten Rennen sollte es zu Beginn an wesentlich besser laufen. Beim Safety-Car-Start konnte er seine Position behaupten und fuhr danach schnell auf Platz acht vor. Gerade als seine Slicks einigermassen auf Temperatur kamen und er dabei war, sich weitere Positionen nach vorne zu arbeiten, gab es Kommunikationsprobleme mit seinem Team aufgrund einer defekten Funkanlage. Dieses führte dazu, dass Nici irrtümlicherweise an die Box fuhr. Nachdem er das Rennen sofort wieder aufnahm, reichte es dann nur noch zum Gesamtplatz 14. Ohne diesen überflüssigen Boxenstopp wäre mindestens ein achter Platz möglich gewesen.

„Wie ich schon vor dem Rennwochenende gesagt hatte, ging es in erster Linie darum, sich mit dem neuen Auto anzufreunden und sich an die stärkere Klasse zu gewöhnen. Ich glaube, ich darf sagen, dass uns dies hervorragend gelungen ist. In fünf Wochen fahren wir optimistisch zum Finale nach Barcelona“, so Nici Pohlers Fazit nach dem Wochenende.
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