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FIA ETCC
15.07.2013

Rikli Motorsport mit Licht und Schatten auf Sizilien

Während seine Teamkollegin Andrina Gugger wieder zwei gute Ergebnisse für sich und Rikli Motorsport verbuchen konnte, trug die vierte Veranstaltung der Tourenwagen Europameisterschaft (ETCC) in Enna-Pergusa für Peter Rikli das Motto „Schadensbegrenzung“ – der 4,9 Kilometer lange Highspeedkurs des Autodromo di Pergusa hat es in sich.

Andrina Gugger, die sich in der Heimat eine Sommergrippe eingefangen hatte, berichtete schon nach den ersten Runden, dass „die Strecke Spaß macht, aber auch beim ständigen Rattern über die Randsteine das Material ordentlich belastet wird.“ Der Zürcherin waren aufgrund der heftigen Schläge im freien Training die Bremsen quasi um die Ohren geflogen. Und auch das Lenkrad hatte sich zwischenzeitlich von der Lenksäule gelöst. Sie qualifizierte sich im Zeittraining auf dem siebten Rang der Division Super 2000.

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Mit einem guten Start legte sie am Sonntagvormittag den Grundstein für die ersten vier Punkte dieses Wochenendes. Sie fuhr auf Rang sechs und hatte eine Berührung mit einem Wettbewerber, als das Safety Car wegen eines Zwischenfalls in der Super 1600 Division das Rennen kurzzeitig neutralisierte. Nach dem Re-Start tauschte sie zweimal die Positionen mit Peter Rikli, kämpfte in einer Gruppe aus fünf Fahrzeugen und fuhr als Fünfte ins Ziel. Am Start zum zweiten Lauf kam die Rikli-Pilotin nicht so stark in das Rennen wie am Vormittag. Sie fiel bis ans Ende der Super 2000 Klasse zurück und hatte verlorenen Boden wieder gut zu machen. Während ihrer Aufholjagd lieferte sie sich spannende Zweikämpfe im Seat-Sandwich und überquerte nach zehn Runden als Sechste den Zielstrich. „Am Start ist mir die Drehzahl in den Keller gefallen“, kommentierte sie den Verlust der Positionen zu Beginn des Rennens. „Insgesamt bin ich mit dem Wochenende, mit meinen Rundenzeiten und dem Fortschritt sehr zufrieden.“

Drei weitere Punkte erhielt sie nach dem zweiten Wertungslauf. Die 22-Jährige liegt nun mit 28 Punkten in der Tabelle auf Position sechs und führt die Ladie's Trophy mit 60 Punkten vor Ulrike Krafft (48 Punkten) an.

Peter Rikli war mit dem Ziel nach Sizilien gereist, sich mit möglichst vielen Punkten eine Tür in der Meisterschaft offen zu halten. Er hatte auf die Spezifikationen gesetzt, die das Team zuvor in Wangen an der Aare in den roten Honda Civic FD eingebaut hatte. „Die veränderte Luftführung sollte mehr Leistung bewirken“, avisierte er noch vor dem ersten Training auf der Mittelmeerinsel, war nach den Trainings jedoch eher ernüchtert. „Mir fehlen 1,7 Sekunden pro Runde auf die Spitze und eindeutig Motorleistung.“ Das Zeittraining beendete der Honda-Pilot als Sechster seiner Klasse.

Beim Start zum ersten Rennen war der Eidgenosse über die Wiese einem Tumult ausgewichen und reihte sich zunächst hinter der Teamkollegin ein. Nach einer Safety Car-Phase überholte er noch einmal das Schwesterfahrzeug, musste sich am Ende jedoch mit Position sechs zufrieden geben. Es gewann Petr Fulin vor Dusan Borkovic und Mat'o Homola.

Der zweite Wertungslauf am Sonntagmittag war schon nach vier Runden für die Startnummer zwei beendet. Mit einem Motorschaden schied Peter Rikli aus und kann lediglich drei Punkte aus Lauf eins auf seinem Punktekonto gut schreiben. „Das Problem hatte sich bereits im Training angedeutet. Der Motor hat extrem viel Öl verbraucht. Leider war aus zeitlichen Gründen ein Wechsel des Aggregats nicht möglich und ich habe versucht, es zu schonen. Aus diesem Grund konnte ich in beiden Rennen nicht auf Angriff fahren“, so Peter Rikli, dessen Titelchancen nach dem Zieleinlauf in weite Ferne gerückt sind.

Am 6. Oktober steht die fünfte und letzte Veranstaltung der FIA ETCC in Brno auf dem Programm. Auf dem dortigen Automotodrom in Tschechien wird es final um Positionen, Punkte und Meisterschaft gehen. Peter Rikli hofft, sich dort mit einem guten Ergebnis aus der Saison 2013 zu verabschieden.
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