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FIA ETCC
21.05.2013

Andreas Pfister mit viel Pech am Salzburgring

Das Pfingst-Wochenende vom 17. bis 19. Mai 2013 hatte wieder einiges an Motorsport-Action zu bieten. Am ultraschnellen Salzburgring in Österreich wurden die Läufe fünf und sechs der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) ausgetragen. Der Salzburgring ist eine der traditionsreichsten Rennstrecken Europas und ist für sein „super-schnelles“ Layout und einigen „Mut-Kurven“ bekannt.

Mit einer besonders großen Motivation war das „ADAC Team Nordbayern e.V.“ rund um den Rennfahrer Andreas Pfister angereist, denn die Rennen in Österreich stellten die „Heimrennen“ des Teams dar. Nach den guten Platzierungen am Slovakiaring ging das Team hochmotiviert und mit guter Stimmung ins Rennwochenende.

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Das Zuschauerinteresse an der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) und Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) ist nach wie vor ungebrochen und es fanden sich mehrere zehntausende Fans am Salzburgring ein, um den besten Tourenwagen-Rennfahrern der Welt die Daumen zu drücken. Die TV-Übertragung erfolgte wie gewohnt auf Eurosport und Eurosport 2. In den freien Trainingssitzungen am Freitag und dem Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung am Samstag zeichnete sich bereits ab, dass das gesamte Starterfeld sehr nahe beieinander liegen würde. Wenige Zehntelsekunden entschieden über mehrere Ränge in den Zeitenlisten.

„Wir wussten bereits im Vorfeld, dass wir am Salzburgring wieder alles geben mussten, um im Fahrerfeld ganz vorne zu stehen. Nach den guten Platzierungen am Slovakiaring mussten wir 45 kg an Erfolgsgewicht (Success Ballast) im Rennauto zulegen, was sich auf den langen Geraden in Salzburg natürlich negativ bemerkbar macht. Dennoch waren wir wieder sehr gut dabei und ich konnte mich auf Startplatz sechs mit nur drei Zehntelsekunden Rückstand auf die Pole-Position qualifizieren sowie auf den zweiten Rang in der Seat-Trophy“, sagt Andreas Pfister.

Zu Beginn des ersten Rennens am Sonntag machte Andreas Pfister seinem Ruf als guter Starter wieder alle Ehre und reagierte optimal auf den Verlauf des „fliegenden Starts“. Bereits nach der ersten Runde war der Rennfahrer aus Franken auf Platz drei zu finden und dies im engen Zweikampf mit den Führenden. Der 25-Jährige im Gespräch mit den Medien: “Der fliegende Start zum ersten Rennen gelang mir sehr gut und ich konnte mich auf Platz drei nach vorne schieben. Mein Rennauto war sehr konkurrenzfähig und somit sicherte ich mir nach einem weiteren Umlauf bereits Rang zwei. Zwischenzeitlich hatte leichter Nieselregen eingesetzt, was für rutschige Verhältnisse auf der Rennstrecke sorgte. Ich konnte mich aber gut zurechtfinden und den Gesamtführenden Petr Fulin (CZ) im BMW 320si angreifen, wobei uns die Verfolger natürlich im Nacken hingen. Bis dahin sah für uns alles sehr, sehr gut aus“, so Pfister.

Nach Ende der dritten Runde nutzte der Rennfahrer aus dem fränkischen Obersfeld (bei Karlstadt) seine Chance und setzte in einem sehenswerten Manöver zum Angriff auf den Führenden Petr Fulin (CZ) an, was ihm auch gelang und die Führung sicherte. Doch beim Herausbeschleunigen auf die lange Gegengerade sollte ihm sein Kontrahent um den Meistertitel einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machen. Der Spanier Jordi Oriola (SEAT Leon) traf den BMW von Petr Fulin unsanft am Heck, was den Tschechen in einen Dreher zwang. An einer Stelle der Rennstrecke die mit mehr als 180 km/h befahren wird, drehte sich der 3er BMW und traf das Rennfahrzeug von Andreas Pfister an der Fahrzeugseite. Für Pfister gab es bei dieser Geschwindigkeit nicht den Hauch einer Chance zu reagieren und sowohl Pfister als auch Fulin mussten ihr Rennen in der Leitplanke beenden.

„Ich hatte definitiv keine Möglichkeit auszuweichen und bin natürlich sehr enttäuscht, den Rennsieg und wichtige Punkte so verloren zu haben. Der Einschlag in die Leitplanke war ziemlich heftig und ich werde in den nächsten Tagen wahrscheinlich noch mit Kopf- und Nackenschmerzen zu kämpfen haben. Der Unfallverursacher erhielt zwar eine Boxendurchfahrtsstrafe der Rennleitung, das bringt uns aber die verlorenen Punkte auch nicht zurück. Nun gibt es viel Arbeit, um den Rennwagen wieder auf Vordermann zu bringen. Festzuhalten bleibt aber unsere erneut sehr gute Performance, deshalb möchte ich ein großes Dankeschön an mein Team (Alois Pfister, Sigrid Pfister, Kai Denner, Rene Jungnickel, Markus Völker, Markus Kohl) für den tollen Einsatz und die sehr gute Arbeit aussprechen sowie an die vielen Gäste in unserem Teamzelt und die heimischen Fans für ihren Besuch“, so Andreas Pfister abschließend.
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