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DMV Kart Championship
01.10.2012

DMV Goldpokal gibt Startschuss für 2013

Am letzten September-Wochenende (29./30.09.2012) lud der prestigeträchtige DMV Goldpokal zum großen Saisonfinale des DMV Kart Championships 2012. Fast 130 Teilnehmer pilgerten ins bayerische Ampfing, um sich die letzten Punkte des Jahres zu sichern. Da der Goldpokal traditionell mit erhöhter Wertung zur Meisterschaft zählt, standen auch in der Gesamtwertung noch einige Titelentscheidungen aus.

Im Hinblick auf die Saison 2013 waren auch erstmals die X30-Piloten im Rahmen des DMV-Championats zu Gast, was den Jahresabschluss positiv bereicherte. Auch der Wettergott zeigte sich einsichtig: Fand das Zeittraining am Samstag noch bei herbstlichen Bedingungen auf nasser Piste statt, ging der Rennsonntag bei perfekten äußeren Bedingungen die Bühne.

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Spannung versprachen aber nicht nur die Kämpfe um die Tages- und Meisterschaftskämpfe, sondern auch die Präsentation der DMV Kart Championship 2013. Das überarbeitete Konzept wurde an beiden Tagen ausgiebig vorgestellt und weist einige einschneidende Änderungen und Verbesserungen auf: Nächstes Jahr geht die Meisterschaft an fünf Rennwochenende auf Tour, gastiert auf den beliebtesten Bahnen Deutschlands und trägt dabei pro Rennwochenende drei – statt bisher zwei – Läufe aus. Jede Veranstaltung wird zudem auf eineinhalb Tage ausgeweitet. Eine erfahrene Crew, die sich aus den Bereichen Organisation Zeitnahme, Technik und Presse zusammensetzt, wird die Serie permanent betreuen. Live-Timing, Nennung per EVA-System, flächendeckende Medienberichterstattung sowie Benzin- und Reifenkontrollen sind nur einige weitere Eckdaten, die sich der DMV für 2013 auf die Fahnen geschrieben hat. Um im kommenden Jahr endlich wieder volle Felder begrüßen zu können, hat man sich zudem bei der Prämienverteilung Gedanken gemacht: Ein kostenloser Extra-Reifensatz für jeden Teilnehmer, die Aussicht auf Testfahrten im Formel Renault NEC, sowie Preise im Gesamtwert von rund 30.000,- Euro sollen die Attraktivität wieder steigern.

Neu werden 2013 die X30-Klassen hinzu kommen. Sie werden die bisherigen Rotax-Kategorien ersetzen. Ein wahres Highlight hatten die Verantwortlichen ebenfalls im Gepäck: So beabsichtigt man eine völlig neue Klasse an den Start zu bringen: eine Schaltkart-Kategorie für Junioren im Alter von zwölf bis 15 Jahren. Als Grundlage dient ein handelsübliches KZ2-Kart beliebigen Fabrikats. Einzig der Motor wird modifiziert. Ein Umrüstkit drosselt die Leistung und beschränkt das Getriebe auf vier Gänge.

Bambini: Zamula gewinnt Goldpokal – Kostioukevitch den Titel

Robin Falkenbach (Schwabe Motorsport) war der schnellste Mann im Zeittraining. Doch im ersten Durchgang musste er sich schon am Start Doureid Ghattas (TR Motorsport) beugen. Der Bonner führte fortan die Meute an, in welcher sich Mike David Ortmann (Schwabe Motorsport) immer besser in Szene setzen konnte. Als der Birel-Pilot jedoch während seines Vormarsches auf eine nasse Stelle geriet, drehte er sich von der Bahn und schied aus dem Führungspulk aus. Ghattas konnte sich währenddessen immer weiter absetzen und fuhr einen sicheren Sieg nach Hause. Dahinter balgten sich die Konkurrenten weiter um die Ehrenplätze. Falkenbach verteidigte lange Zeit die zweite Position, musste aber auf der Ziellinie noch seinen Platz an Tabellenführer Anton Kostioukevitch (TR Motorsport) abtreten. Letzterer sammelte damit die letzten Punkte, die ihm zum Meisterschaftsgewinn 2012 fehlten.

Entsprechend entspannt konnte der frischgebackene Champion ins Finale gehen. Er am Start gleich bis auf Platz sechs zurück, während sich Ghattas als Führender behauptete. Das gesamte Feld im Schlepptau wehrte sich der Jeolo-Pilot bravourös gegen sämtliche Angriffe bevor er zur Rennhalbzeit Zamula vorbeilassen musste. Unterdessen hatte sich auch Kostioukevitch wieder vorgekämpft und rangierte auf Rang drei, schloss auf das Duo Zamula/Ghattas auf und blies zu einem spannenden Endspurt. In einem packenden Finish gewann Zamula das Finale und damit den Goldpokal knapp vor Ghattas und Kostioukevitch, die fast nebeneinander den Zielstrich kreuzten.

KF3: Beckmann feiert Titel – Hoti den Goldpokal

Tabellenführer David Beckmann (Keijzer Racing) ließ im Prefinale nichts anbrennen. Mit einem Granatenstart katapultierte sich der Hagnener sofort an die Spitze und verdrängte damit den Trainingsschnellsten Mick Betsch (KSM Racing Team) vom Thron. Das Duo fuhr fortan in einer eigenen Liga und setzte sich deutlich vom Rest des Feldes ab. Einzig Arlind Hoti (KSM Racing Team), der sich noch Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen durfte, schloss zur Rennhalbzeit rapide auf. Folglich lieferte er sich einen packenden Zweikampf mit Teamkollege Betsch, musste diesem aber am Ende den Vortritt lassen. Am Sieg Beckmanns war derweil nicht mehr zu rütteln. Die damit eingefahrene volle Punktzahl reichte dem Youngster auch zum vorzeitigen Titelgewinn der Junioren.

Mit einen Traumstart eröffnete der Prefinalvierte Toni Wolf (JEDI Racing Team) das Finale, indem er sich aus der zweiten Reihe an die Spitze schob. Das wollten David Beckmann und Arlind Hoti nicht auf sich sitzen lassen. Das Duo erhöhte Runde um Runde den Druck und so dauerte es nicht lang bis sich Wolf geschlagen geben musste. Beckmann übernahm daraufhin die Führung und setzte sich zusammen mit Hoti im Schlapptau deutlich vom Feld ab. Zwei Runden vor Schluss hatte Hoti seinen Gegner lange genug studiert und quetschte sich im Kurvengeschlängel vorbei. Damit war die Entscheidung gefallen: Hoti gewann den Goldpokal vor Beckmann und Wolf.

KF2: Detmers dominiert das Geschehen

David Detmers (KSM Racing Team) war bereits im Zeittraining das Maß der Dinge. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Österreicher auch im Prefinale den Ton angab. Mit einem perfekten Start behauptete er die Spitze und verteidigte diese gekonnt gegen Markenkollege Dennis Anoschin (Storch Motorsport). Beide enteilten dem Feld um Längen und machten einen Tony Kart-Doppelsieg perfekt. Der Trainingszweite Marcel Schilbach (KSM Racing Team) hatte weniger Glück. Er wurde schon am Start in einen Dreher gedrängt und musste sich am Ende abgeschlagen mit Position acht zufrieden geben. Sehr gut setzte sich dafür Marco Paul (RS Motorsport) in Szene. Der ex-Junior gab sein Debut in der KF2 und musste das Rennen aufgrund von Untergewichts im Zeittraining vom letzten Platz aus in Angriff nehmen. Das hielt ihn aber nicht davon ab seine Senioren-Premiere mit dem dritten Rang zu feiern.

Das Finale verlief unspektakulär: Nachdem Detmers erneut den Start für sich entscheiden konnte, gab es für den Österreicher kein Halten mehr. Er brachte den ersten Platz sicher ins Ziel und machte damit den Doppelsieg komplett, was zugleich den Gewinn des Goldpokals bedeutete. Auch die Verfolgerplätze waren schnell bezogen: Hier fuhr DMV-Champion Mario Ljubic (TR Motorsport) einen sichern zweiten Rang nach Hause und verdrängte Marco Paul damit auf den dritten Schlussrang. Pech hatte diesmal Dennis Anoschin, der in der Startrunde in Probleme geriet und letztlich nur als Siebter abgewinkt wurde.

Rotax Junioren: Wiesinger gewinnt Goldpokal

Der Trainingsschnellste Florian Wiesinger (VPDR) nutzte seine gute Ausgangslage im Prefinale und setzte sich an die Spitze. Ihm auf den Fersen formierte sich jedoch ein schnelles Trio, bestehend aus Christopher Dreyspring (KV Oppenrod), dem vorzeitigen Meister Noah Brandt (Kartteam Kreutz) und Tobias Dauenhauer (VPD Team Germany). Hier kristallisierte sich Brandt als schnellster Mann heraus und so bahnte er sich seinen Weg, um den Führenden zu attackieren. Unglücklicherweise kamen sich Wiesinger und Brandt beim entscheidenden Manöver gegenseitig in die Quere und fielen aus der Spitzengruppe zurück. Lachender Dritter war Dauenhauer. Der Mörlenbacher brachte den Sieg knapp vor Dreyspring nach Hause. Brandt rettete noch Platz drei, während sich Wiesinger mit Position fünf begnügen musste.

Auch im Finale lag Dauenhauer auf Siegkurs. Rundenlag konnte der Intrepid-Pilot die Verfolgermeute in Schach halten. Doch dem Druck von Noah Brandt, Florian Wiesinger, Christopher Dreyspring und Daniel Ruth (DMV Team MKII) sollte er nicht standhalten können. Hier hatte Wiesinger die besten Reserven. Er fuhr sich Platz um Platz nach vorne und gewann am Ende knapp vor Brandt und Dreyspring.

Rotax Senioren: Doppelerfolg für M-Tec – Titel für Hillenbrand

Eine dominante Vorstellung lieferte der amtierende RMC-Champion Simon Wagner (M-Tec Praga Racing) ab. Von der Pole-Position gestartet, fuhr der Österreicher im Prefinale einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Auch der zweite Platz seines Teamkollegen Christopher Friedrich war eine klare Sache, sodass dem "blauen Doppelsieg" nichts im Wege stand. Zunächst konnte noch Anna-Lisa Dreyspring (KV Oppenrod) die beiden Praga-Piloten aufmischen, rutschte dann aber zunehmend ins Mittelfeld ab. Dafür war mit Jenny Wurster (Intrepid) eine weitere Dame zur Stelle, die am Ende den hervorragenden dritten Platz ins Ziel brachte. Spannend wurde es hinter dem Siegertrio, denn hier duellierten sich die beiden Titelaspiranten Mike Golla (GN Motorsport) und Christian Hillenbrand (Wildkart Racing Team). Letzterer sollte sich am Ende knapp durchsetzen können und kassierte somit die volle Punktzahl, blieben die drei Erstplatzierten doch aufgrund ihres Gastfahrerstatus ohne Meisterschaftswertung. Damit durfte Hillenbrand bereits vor dem Finallauf über den Titelgewinn jubeln.

Wie schon im ersten Durchgang gaben die Praga-Piloten auch im Finale den Ton an. Diesmal war es allerdings Friedrich, der Rang eins übernahm und diesen über 16 Runden gegen Teamkollege Wagner zu verteidigen wusste. Hinter den M-Tec-Piloten konnte erneut Jenny Wurster glänzen. Sie hielt lange Zeit den Anschluss bevor sie mit leichtem Rückstand als Dritte das Ziel sah. Golla holte Rang vier vor Dreyspring und Hillenbrand.

X30 Junioren: Schröder gewinnt X30-Premiere

Insgesamt 14 X30-Junioren waren bei ihrer DMV-Premiere am Start. Allen voran war es Marvin Heller (ADAC Hessen-Thüringen), der die erste Bestmarke im Zeittraining setzen konnte. Im Prefinale musste er sich aber seinen Gegnern beugen: Luis Glania (Nintendo Team Scheider) übernahm vom Start an die Spitze und verteidigte diese tapfer gegen sämtliche Verfolger. Egal ob ihm Felix Arnold (ADAC Hessen-Thüringen), Jonas Heimsch (Topkart) oder die amtierende X30-Meisterin Carrie Schreiner (RMW Motorsport) den Sieg streitig machen wollten, Glania hatte stets einen Konter parat. Erst als sich auch Max Schröder (RMW-ADAC Nordbayern) zu Wort meldete, musste Glania passen. Schröder lief am Ende knapp vor Glania, Schreiner und Heimsch ein. Schreiner erhielt nach dem Rennen jedoch noch eine Zeitstrafe wegen Startvergehens und fiel somit auf Platz elf zurück.

Das Finale eröffnete Glania mit dem besten Start. Aber er hatte mit Schröder wiederum einen ebenbürtigen Gegner gefunden, der ihm noch in der Anfangsphase die Führung entreißen konnte. Fortan baute Schröder seinen Vorsprung sukzessive aus und gewann deutlich den ersten Goldpokal einer X30-Klasse. Glania hatte es dahinter nicht ganz so leicht und musste seinen zweiten Platz gegen Jan Buchwald (Kosmic), Giuliano Goebbels (MSC Langenfeld) und Vivien Dingert (ADAC Saarland) behaupten. Am Ende konnte er die Meute aber mit seiner defensiven Fahrweise hinter sich halten und vor Buchwald den zweiten Rang ins Ziel retten.

X30 Senioren: Kamali gewinnt Goldpokal

Pole-Setter Dennis Menze konnte seinen Vorteil auch im Prefinale in die Führung ummünzen. Während sich hinter ihm Luca Walter (Tony Kart) und Luka Kamali (KV Oppenrod) um die Positionen stritten, verschaffte sich der Spitzenreiter einen sicheren Vorsprung. Lange Zeit konnte er sich aber nicht darüber freuen. Ein defekter Heckauffahrschutz zwang den Wuppertaler an die Box. Fast zeitgleich musste auch Kamali mit einem Defekt das Rennen beenden, sodass Walter kampflos die Führung übernahm und diese bis zum Fallen der Zielflagge behalten sollte. Komplettiert wurde das Ergebnis von Christian Hillenbrand (Wildkart Racing Team) und Julian Hanses (MSC Langenfeld) auf den Positionen zwei und drei.

Mit einem Startcrash begann das Finale äußerst turbulent, was sich vor allen Dingen die Pechvögel des Prefinales, Luka Kamali und Dennis Menze, zunutze machen konnten. Hinter Walter schoben sich die beiden sofort auf die Verfolgerpositionen zwei und drei. Es dauerte nur wenige Runden bis der Zeitencomputer Kamali als neuen Spitzenreiter listete. Auch Menze fackelte nicht allzu lange und fand einen Weg an Walter vorbei. Damit waren Positionen bezogen: Kamali brachte seinen ersten X30-Erfolg sicher ins Ziel vor Menze und Walter.

KZ2: Di Martino triumphiert auf ganzer Linie

Im verregneten Zeittraining ließ Tobias Binder (BRM/TM) mit der Bestzeit aufhorchen. Doch der Aiterhofener konnte den Vorteil der Pole-Position im Prefinale nur bedingt nutzen und wurde noch in der ersten Runde bis auf Position vier zurückgereicht. Vorne übernahm der diesjährige KZ2-Rekordchampion Michele Di Martino (JEDI Racing Team) das Kommando. Der Energy-Pilot ließ der Konkurrenz keine Chance und feierte am Ende einen ungefährdeten Laufsieg. Auch der zweite Platz von Toni Greif (Mach 1 Motorsport) schien eine klare Angelegenheit zu sein. Er büßte aber gegen Rennende aufgrund eines Kühlerdefekts an Performance ein und die Verfolger stellten den Anschluss wieder her. Kurz vor Rennende fiel Greif noch bis auf Position sechs zurück. Über die Ehrenplätze freuten sich derweil Maximilian Gunkel (VPD Team Germany) und Alexander Schmitz (KSM Racing Team), der vom 16. Startplatz aus ins Rennen gegangen war.

Michele Di Martino ließ im Finale nichts mehr anbrennen: Nach den Gesamtsiegen im ADAC Kart Masters und in der DMV Kart Championship fügte der Vize-Europameister auch den Goldpokalsieg zur Liste seiner Auszeichnungen hinzu. Gegen den Eitorfer war in der ganzen Saison und auch im letzten Rennen des Jahres kein Kraut gewachsen. Hinter dem Start-Ziel-Sieger balgten sich Binder, Gunkel und Schmitz um die letzten Podiumsplätze. Als sich Gunkel und Binder leicht in die Quere kamen, schlüpfte Schmitz als lachender Dritter durch und wurde am Ende mit Rang zwei belohnt. Gunkel schaffte als Dritter ebenfalls noch den Sprung aufs Goldpokalpodest.

Historische Karts

Fast schon traditionell traten auch die Historischen Karts im Rahmen des Goldpokals zu einer Gleichmäßigkeitsprüfung an. Hier holte sich Mathias Lesch, den Tagessieg vor Henri Schleßiger und Mike Schindler.

Mit dem DMV Goldpokal geht die DMV Kart Championship nun in ihre wohlverdiente Winterpause. Doch Zeit zum Ausruhen hat die Organisation in den kommenden Monaten nicht. Mit Hochdruck wird an den letzten Details für die Saison 2013 gefeilt. Der Weg für das künftige DMV Kart Championship ist klar definiert. Jetzt darf man gespannt sein, wie das neue Konzept von den Teilnehmern angenommen wird...



» Bildergalerie: DMV Kart Championship (Goldpokal) in Ampfing am 29./30.09.2012
» Ergebnisse: DMV Kart Championship (Goldpokal) in Ampfing am 29./30.09.2012



Text: www.motorsport-xl.de / Fotos: www.kartfoto.de
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