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ADAC GT Masters
16.05.2011

Kein Glück bei der Regenlotterie auf dem Sachsenring

Ein heftiger Regenschauer kurz vor dem Start machte das Sonntagsrennen auf dem Sachsenring zur Lotterie, bei der die Piloten von Heico Motorsport Pech hatten. Wie am Vortag beendeten Harald Proczyk und Dominik Baumann als beste Heico-Mannschaft das turbulente Rennen auf Platz 19. Zuber/Arnold und Holzer/Tilke kamen auf den Plätzen 23 und 27 ins Ziel, Andreas Wirth und Christiaan Frankenhout mussten einen Ausfall hinnehmen.

„Wenn wir heute unser Pech für die gesamte Saison aufgebraucht haben, dann kann ich dem Tag etwas Positives abgewinnen“, kommentiert Technikchef Martin Marx die Geschehnisse beim vierten Lauf zum ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Ein kräftiger Platzregen kurz vor Beginn des Rennens hatte die ohnehin schwierige Fahrerstrecke in der Nähe von Chemnitz in ein spiegelglattes Parkett verwandelt und die Rennleitung dazu veranlasst, den Start zu verschieben und das Rennen zum Wet-Race zu deklarieren. Die anschließende Reifenwahl wurde für viele Piloten im Feld der 33 reinrassigen Sportwagen zu einer regelrechten Lotterie.

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Als einziger Pilot von Heico Motorsport entschied sich Hari Proczyk das Rennen auf Trockenreifen in Angriff zu nehmen. „Ich war in den ersten Runden nur darauf bedacht, mein Auto auf der Strecke zu halten“, beklagte sich der routinierte Österreicher zunächst, war jedoch am Ende des Tages zusammen mit seinem Teamkollegen Dominik Baumann bestplatzierter Fahrer aus der HEICO-Mannschaft. „Wir haben heute sicher kein Traumergebnis geholt, aber ich denke, unter diesen schwierigen Bedingungen geht das in Ordnung“, bilanziert Teamkollege Dominik Baumann nach dem Rennen.

Weniger Glück hatten Andreas Zuber und Teamkollege Lance David Arnold. Gut gestartet, geriet Zuber wenig später mit einem Konkurrenten aneinander, drehte sich und fiel weit zurück. Kaum besser erging es Thomas Holzer, der sich schon bis in die Top-10 vorgearbeitet hatte, dann jedoch von einem Mitstreiter umgedreht wurde und bis ans Ende des Feldes zurückfiel.

Ein starkes Rennen fuhr erneut Andreas Wirth, der sich mit seinem Mercedes SLS AMG GT3 von Startplatz 15 zunächst bis auf die dritte Position nach vorne kämpfte, allerdings am Ende auch nicht belohnt wurde. Wenige Runden nach dem Fahrerwechsel musste Teamkollege Christiaan Frankenhout den Flügeltürer mit einem gebrochenen Gaspedal abstellen.

Hari Proczyk #32 (Platz 19): „Wir haben uns vor dem Start kurzzeitig dazu entschieden, auf Slicks zu starten. Das hat sich als Fehler herausgestellt, da wir anfangs zu viel Zeit verloren haben. Ich musste höllisch aufpassen, das Auto auf der Straße zu halten. In den letzten Runden meines Stints ging es dann besser, ich habe dann an Dominik übergeben, aber am Ende mussten wir mit Platz 19 vorlieb nehmen.“

Dominik Baumann #32 (Platz 19): „Das war eine ziemliche Lotterie heute, da es kurz vor dem Start begann zu regnen. Hari hat sich wie einige Autos aus den ersten Startreihen für Slicks entschieden, während der Rest des Feldes überwiegend auf Regenreifen gestartet ist. Ich hätte die gleiche Wahl getroffen, da wir von Startplatz 16 aus nichts zu verlieren hatten. Am Ende waren wir beste Mannschaft aus unserem Team und müssen deshalb zufrieden sein.“

Andreas Zuber #34 (Platz 23): „Zunächst hatte ich einen guten Start, dann ist ein Audi vor mir nach innen gezogen, was ich nicht bemerkt habe, weil ich mich auf ein anderes Auto konzentriert hatte. Ich habe ihn berührt und damit auch meinen Teamkollegen mit umgedreht. Später hat mich dann ein Lamborghini berührt, worauf ich mich gedreht und viel Zeit verloren habe, weil ich den Rückwärtsgang einlegen musste um wieder auf die Strecke zu kommen.“

Lance David Arnold #34 (Platz 23): „Da wir mit Regenreifen gestartet waren, mussten wir beim Boxenstopp auf Slicks wechseln, was länger als üblich gedauert hat. Ich bin dann raus und habe eine geraume Zeit gebraucht, ehe ich die Reifen auf Temperatur hatte. In den ersten Runden hatte ich große Probleme mit einem untersteuernden Auto. Alles in allem hatte ich mir mehr vom Wochenende auf dem Sachsenring erhofft. Wir müssen das Wochenende schnell vergessen und nach vorne blicken.“

Thomas Holzer #31 (Platz 27): „Wir hatten uns entschieden, mit Regenreifen loszufahren. Mein Start war recht gut und ich konnte mich gleich um einige Positionen verbessern. Dann habe ich einen Schlag aufs Heck bekommen und habe mich rausgedreht. Ich musste das ganze Feld passieren lassen, ehe ich wieder losfahren konnte. Wegen starker Vibrationen musste ich dann in die Box kommen und auf Slicks wechseln. Damit war das Rennen für uns gelaufen.“

Carsten Tilke #31 (Platz 27): „Von Platz 11 aus auf Regenreifen gestartet, konnte Thomas Holzer zunächst einige Plätze gut machen, wurde dann jedoch von einem Konkurrenten getroffen und hat sich gedreht. Danach musste das Auto wegen starker Vibrationen in der Box repariert werden. Als ich dann auf die Strecke ging, lagen wir leider schon viel zu weit zurück, um noch etwas ausrichten zu können.“

Andreas Wirth #33 (Ausfall): „Bei den schwierigen Bedingungen zu Beginn des Rennens haben wir uns für Regenreifen entschieden. Das war zunächst die richtige Entscheidung, denn ich konnte mich bis auf die dritte Position nach vorne arbeiten. Gegen Ende meines Stints war ich allerdings nur noch darauf bedacht, meine Reifen über die Runden zu bringen und habe wieder Boden verloren.

Christiaan Frankenhout #33 (Ausfall): „Andreas Wirth hat einen guten Job gemacht, aber beim Boxenstopp haben wir zu lange gebraucht um von Regenreifen auf Slicks zu wechseln. Als ich dann übernommen hatte, ging nach vier Runden mein ABS nichts mehr und wenig später ist zu allem Pech dann auch noch das Gaspedal gebrochen, damit war unser Rennen beendet. Schade, der Speed war da, nun fehlt nur noch das Ergebnis.“
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