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ADAC GT Masters
16.05.2011

Fach Auto Tech mit starker Aufholjagd im ADAC GT Masters

"Sensationell", Alex Fach brachte die Stimmung beim Team Fach Auto Tech nach den Rennen drei und vier des ADAC GT-Masters auf dem Sachsenring auf den Punkt. Seine Fahrer hatten am Wochenende die beiden rot-weißen Porsche 911 GT3 R aus der Schweiz wieder gut platziert.

Daniel Dobitsch/Swen Dolenc: Dabei hatte es zunächst gar nicht nach dem Geschmack des Eidgenossen begonnen. Daniel Dobitsch hatte den PS-Boliden, den er zusammen mit Swen Dolenc steuert, im ersten Zeittraining für den Samstags-Wertungslauf auf die 20. Startposition gestellt. Swen Dolenc verkürzte im zweiten Qualifikationstraining zwar den Rückstand auf die Spitze, stellte das Fahrzeug jedoch nur auf Startrang 28 für das zweite Rennen am Sonntagmittag. Alex Fach sah den Erfahrungsrückstand, den Team und Fahrer auf dem Rennkurs auf die Wettbewerber hatten, für die Ernüchterung verantwortlich: "Der Sachsenring ist enorm anspruchsvoll. Ich hoffe, dass es im Rennen wieder weiter nach vorn geht." Pünktlich um 12:00 mittags begann Daniel Dobitsch mit der ersten Aufholjagd des Wochenendes. Aus dem Startgerangel hielt er sich heraus und machte in der ersten Rennhälfte Position für Position gut. Bis zum Boxenstopp und Fahrerwechsel war er bereits bis auf Rang 13 geklettert. Nachdem Swen Dolenc übernommen hatte, verschärften sich die Zweikämpfe. Von hinten rückten viele namhafte Piloten, wie z.B. der ehemalige Formel-1-Pilot Heinz Harald Frentzen, nach. Scheinbar völlig unbeeindruckt vom Druck im Heck übernahm der Stuttgarter die Führung der Verfolgergruppe und überquerte als Elfter den Zielstrich.

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Daniel Dobitsch, der von der Boxenmauer aus die zweite Hälfte des Rennens verfolgte, berichtete Samstag sichtlich erleichtert: "Es hat sich ausgezahlt, dass wir am Abend nach dem Qualifying noch einmal zu Fuß über die Strecke gelaufen sind und uns die neuralgischen Punkte angeschaut haben. Heute haben wir das Beste aus der Situation gemacht, haben uns aus allen Gefahrensituationen rausgehalten und sind konstante Rundenzeiten gefahren. Wir haben trotz der Startposition nie aufgegeben!" Letztgesagtes sollte auch das Motto für den zweiten Wertungslauf am Sonntagmittag sein. Swen Dolenc hatte mit der Verantwortung des Startfahrers nach einem kurzen heftigen Regenschauer vor dem Lauf die Entscheidung der Reifenwahl zu tragen. Der beherzte Entschluss fiel angesichts des Blicks in den Himmel auf Slicks, was sich im Laufe des Rennens am Sonntagmittag auszahlen sollte. Mit abtrocknender Strecke verabschiedete sich diejenige Konkurrenz aus dem Vorderfeld, die auf Regenreifen gesetzt hatte.

Der Fach-Porsche machte mit immer stärkeren Rundenzeiten insgesamt 15 Positionen bis zum Fahrerwechsel gut. Daniel Dobitsch übernahm auf Rang 13 mit einem perfekten Boxenstopp des Teams das Fahrzeug vom Fahrerpartner. Mit Toni Seiler und Marc Hayek lieferte er sich noch einen spannenden Fight und sah als 13. die karierte Flagge des Sonntagsrennens. Otto Klohs/Jens Richter: Auch die Fahrerpaarung Otto Klohs und Jens Richter zollte dem Erfahrungsrückstand Tribut. Otto Klohs stellte im ersten Qualifying zum Samstagsrennen den zweiten Fach-Porsche auf den 29. Startplatz. Jens Richter sollte am Sonntag von Rang 32 starten. "Ich denke, dass die Beiden im Laufe des Rennens mehr Vertrauen in die Strecke fassen werden und sie dabei einige Positionen gut machen können", prognostizierte Teamchef Alex Fach am Freitagabend.

Und die Prognosen des Teamchefs bewahrheiteten sich ja bereits zum Saisonauftakt. So war es im Samstagsrennen Otto Klohs, der den Porsche mit der Startnummer #16 auf Kurs Richtung Platzgewinn brachte. Auf Rang 27 beendete er die erste Rennhälfte und übergab an Jens Richter, der eine weitere Verbesserung bis auf Platz 23 erreichte. Im zweiten Rennen hatte Jens Richter den schwierigen Part, den PS-Boliden heil über die regennasse Strecke zu zirkeln. Auf Position 27 übergab der Wurzener an den Fahrerkollegen Otto Klohs, der nun auf trockener Piste eine persönliche Bestzeit nach der nächsten in den Asphalt brannte. Bis auf Rang 23 fuhr der Ludwigshafener vor, verlor die Position jedoch wieder mit einem Dreher. Am Ende war er mit dem 25. Gesamtrang sehr zufrieden: "Ich habe in meiner Rennhälfte noch einmal richtig gepusht, um noch einige Ränge gut zu machen. Am Ende hat es mich im Streckenbereich Omega gedreht, weil es immer rutschiger wurde. Schön, dass wir wieder so viele Plätze vor gefahren sind.\" Die nächsten Wertungsläufe des ADAC GT Masters finden auf dem Traditionsrennkurs im Belgischen Zolder vom 10. bis 12. Juni statt. Aber schon in der kommenden Woche reist die Mannschaft aus der Zentralschweiz nach Ledenon (F). Dort findet die zweite Veranstaltung des Porsche SportsCup Suisse statt.
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