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ADAC GT Masters
15.08.2011

Christopher Haase: Triumpf und Ärger über BoP

Erstmalig in der jungen Geschichte des ADAC GT Masters, stellten sich die rund 40 Supersportwagen nach GT3-Reglement auf österreichischem Terrain. Der ehemals bezeichnete Österreichring wurde über Jahre hin modernisiert, trägt jetzt den Namen Red Bull Ring und umfasst einen Umlauf von 4,326 km durch die herrliche Landschaft in der Steiermark.

Christopher Haase erlebte gemeinsam mit dem Schweden Andreas Simonsen (Audi R8 LMS, Phoenix Racing Pole Promotion) während der Trainingseinheiten ein Deja vu vom Nürburgring. Die Zeiten waren enttäuschend und beide Piloten beendeten ihre Qualifizierungssitzung auf Startplatz 24. „Die freien Trainings nutzen wir natürlich, wie alle anderen auch, um Strecke kennen zu lernen. Ich habe mich schnell eingefunden. Das Auto fühlte sich gut an. Ich bin eine gefühlte Pole Position gefahren, aber es kam nicht in einer guten Platzierung an. Meine Erklärung dazu liegt in der Balance of Performance.“ Haase.

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Der Frust über die Quali-Ergebnisse war nach dem ersten Lauf schnell vergessen. Alle 40 GT-Fahrzeuge standen beslickt am Start. Dicke Tropfen und dunkle Wolken kündigten heftigen Regen an. Simonsen startete den Phoenix-Audi von Platz 24 und kam im Regen als 15. aus der ersten Runde zurück. Und Simonsen jagte weiter. Er schaffte auf Slicks scheinbar Unmögliches und setzte den Audi im Starkregen auf P10. Die Einfahrt zur Boxengasse wurde zur Schwimmstunde für die Piloten und es gab einen Run zum Pflichtstopp. Haase übernahm das Steuer und ging mit Regenreifen auf den Parcours. Der 23jährige Ausnahme-Pilot versetzte alle in Staunen. Bei starkem Regen knackte er einen Gegner nach dem anderen und spülte sich mit Rang 3 bis auf das Podium des ADAC GT Masters.

Der Frust vom Quali-Ergebnis kehrte in Rennen 2 zurück. Die Balance of Performance- Einstufung holte das Team bei trockenen Streckenverhältnissen wieder ein. Mühsam wehrten sich die Piloten Simonsen/Haase im Mittelfeld ihrer Haut und konnten sich mit Rang 18 über die Ziellinie retten.

Christopher Haase: „Das erste Rennen war super. Es hat richtig Spaß gemacht, sich durch das Feld zu kämpfen. Die härteste Nuss war Thomas Jäger. Bei diesem Zweikampf ging es schließlich um P3, aber ich konnte ihn knacken und bis zum Schluss hinter mir halten. Bei der Beurteilung von Rennen 2 fällt mir nur die Balance of Performance ein. Wir sind viel zu schlecht eingestuft. Wir sind komplett weg von der Pace. Die Audi-Piloten sind alle gute Fahrer. Mit dieser Einstufung macht es eigentlich keinen Sinn weiter zu fahren.“

Ernst Moser (Teamchef Phoenix Racing Pole Promotion): „Wir konnten in Rennen 2 deutlich sehen, dass die BoP (Balance of Performance) für den Audi nicht stimmt. Wir sind von unserer Startposition kaum weg gekommen, wurden sogar aufgeschnupft. Es ist deprimierend, wenn das Auto eigentlich gut liegt und man trotzdem keine Chance hat. Ein Gruß an die BoP-Abteilung: Es muss etwas passieren. Wir wollen keine Feldfüller sein. Das kann Audi und Phoenix Racing so nicht akzeptieren.“
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