Samstag, 12. Oktober 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
ADAC Opel Rallye Cup
09.09.2024

Trotz Pech in Frankreich: Proglhöf weiter auf Titelkurs

Obwohl er für einmal nicht ganz oben auf dem Siegertreppchen eines Cup-Laufs stand, hat Luca Pröglhöf bei der Rallye Mont-Blanc Morzine seine exzellenten Chancen auf den Titelgewinn im ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ gewahrt.

Trotz technischer Probleme, die ihn und Beifahrerin Christina Ettel am Ende auf den fünften Schlussrang verbannten, büßte der 25-jährige Österreicher nur einen Punkt auf seine härtesten Verfolger, die Franzosen Anthony und Adrien Rott, ein. Die Elsässer wurden am Fuße des höchsten Bergs der Alpen Dritte, konnten aber keine „Power Stage“-Punkte sammeln, während Pröglhöf mit der finalen Bestzeit fünf Zusatzzähler einstrich.

Anzeige
In der Gesamtwertung weist Pröglhöf nun einen Vorsprung von 41 Punkten auf die Rotts auf und kann theoretisch beim nächsten Lauf Titelsack bereits zumachen. Von daher war der Tabellenführer auch nicht allzu enttäuscht: „Es war eine durchwachsene Rallye. Nach gutem Beginn hatten wir leider zweimal einen Leistungsverlust und haben viel Zeit verloren. Mit der Bestzeit und maximalen Punktausbeute in der Power Stage haben wir Schadensbegrenzung betrieben und liegen in der Meisterschaft immer noch aussichtsreich auf Kurs.“ Anthony Rott weiß, welch schwierige Aufgabe vor ihnen liegt, wollen sie Pröglhöf noch abfangen: „Wir geben nicht auf, aber es wird hart. Anfangs taten wir uns hier ein bisschen schwer, kamen aber immer besser in Tritt. Es war eine fantastische Rallye.“

Den Sieg feierten die Gastfahrer Jérôme Chavanne und Emilie Galleano, die ihre Streckenkenntnis voll ausspielten und sich nach hartem Kampf und einem Reifenschaden der Deutschen in der letzten Wertungsprüfung um nur 0,6 Sekunden gegen Christian Lemke und Jan-Eric Bemmann durchsetzten. Da Chavanne/Galleano allerdings weder punkt- noch preisgeldberechtigt waren, strich Lemke die vollen 30 Zähler für ihren zweiten Saisontriumph ein. „Es war eine fantastische Rallye, tolle Prüfungen, herrliche Kulisse“, schwärmte der 24-jährige Martfelder. „Wir hatten teilweise einen richtig tollen Flow, das hat unglaublich Spaß gemacht. Leider hat uns der Plattfuß in der letzten Prüfung den Sieg gekostet, was natürlich frustrierend war. Andererseits haben wir die vollen Punkte für die Cup-Wertung mitgenommen, von daher: alles im Lot.“

Von Beginn an entbrannte ein spannender Kampf an der Spitze. Die Spanier Alex Español Jove/Daniel Rivera De La Red setzten sich zunächst in Führung, bis sie sich bei einem Ausrutscher in WP5 den Kühler beschädigten und rund zwei Minuten verloren. Nachdem auch Pröglhöf eine Wertungsprüfung später Zeit eingebüßt hatte, setzte sich Christian Lemke am Ende der ersten Etappe an die Spitze des Klassements. Nach zwei Bestzeiten in Folge übernahm Gastfahrer Chavanne am Samstagmorgen die Führung und gab sie nicht mehr ab. Die Rott-Brüder erhielten die Punkte für Rang 2, Español jene für den dritten Platz. „Es war eine großartige Rallye vor dieser herrlichen Kulisse. Mit meiner Leistung bin ich allerdings nicht ganz zufrieden“, gestand der Iberer. „Der Fehler in Führung liegend hat uns alle Chancen auf ein Topergebnis geraubt. Hier wäre mehr möglich gewesen.“

Erneut stark unterwegs waren Johannes Wittenbeck und Maximilian Kugler, die als Sechste die Punkte für Rang 5 erhielten und knapp vor den Niederländern Fabian Kamermans und Stefan Müller lagen. Schnellste Dame im Feld war einmal mehr Emma Chalvin mit Copilotin Emy Ailloud-Perraud, wobei auch die Französinnen aus der FFSA Academy ihren Corsa Rally Electric in WP5 neben die Piste stellten, bei diesem Ausritt aber glimpflicher davon kamen, als Axel Bayer und Aaron Jungnickel. Die Gastfahrer prallten ebenfalls in der tückischen fünften Prüfung so vehement in eine Böschung, dass der Corsa Rally Electric arg beschädigt wurde. Mit tatkräftiger Unterstützung der Techniker von Opel Motorsport reparierte das Team rtd.motorsport um Rallye-Haudegen Horst Rotter den havarierten Corsa in einer Nachtschicht so tadellos, dass Bayer/Jungnickel am Samstagmorgen wieder mittun konnten.

Einen spannenden Gasteinsatz hatte auch Dr. Gerd Ennser. Der ADAC-Sportpräsident steuerte den VIP-Corsa Rally Electric an der Seite seines Sohnes Fabian souverän durch die schwierigen Bergstrecken und genoss sein Rallye-Debüt sichtlich: „Mein Ziel war es, einmal hautnah zu erleben, wie der Opel Corsa Rally Electric funktioniert und wie die Zusammenarbeit zwischen Opel und ADAC in der Praxis abläuft, und ich muss sagen: Ich bin begeistert! Opel und ADAC leisten gemeinsam brillante Arbeit. Und eine so tolle Rallye wie hier am Mont Blanc fahren zu dürfen, macht einen Riesenspaß. Ich gratuliere allen Beteiligten und glaube, der ADAC Opel Electric Rally Cup hat eine große Zukunft.“

Der siebte und vorletzte Lauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ geht am 28./29. September bei der Rallye Coeur de France rund um Vendôme in Zentralfrankreich über die Bühne.
Anzeige