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Rallye Allgemein
27.09.2023

Müller Brothers bei Rally Nova Gorica auf den Plätzen 7 und 8

Zufriedene Gesichter trotz anhaltender Reifenprobleme bei den Müller Brothers Jonas und Liam Müller (beide Hemhofen): Bei der 11. Mahle Rally Nova Gorica entscheidet Liam auf Klassenrang sieben das spannende Bruderduell knapp für sich, Jonas kommt auf Klassenrang acht ins Ziel.

Hemhofen, 25. September 2023 – Nächster Auftritt für die Müller Brothers im Mitropa Rally Cup 2023: Bei der 11. Mahle Rally Nova Gorica gingen am vergangenen Wochenende 90 Fahrer an den Start, 26 davon in der Klasse Rally4. Insgesamt waren 533 Kilometer zu absolvieren, 150 davon in 15 Wertungsprüfungen (WP). Die erste WP ist traditionell ein Spektakel für Fahrer und Zuschauer: Am Freitagabend geht es bis nach Einbruch der Dunkelheit über einen 2,25 Kilometer langen Rundkurs durch die kleine slowenische Stadt Nova Gorica. Jonas und Liam Müller mussten unter dem wolkenverhangenen Himmel eine Entscheidung treffen, die das ganze Wochenende aktuell bleiben sollte: Welche Reifen ziehen wir auf?

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„Ich habe mich dann entschieden, von Regenreifen auf Slicks zu wechseln“, erzählt Liam. Als unmittelbar vor dem Start prasselnder Regen einsetzt, bereute Liam die Reifenwahl: „Irgendwie waren wir das ganze Wochenende vom Pech verfolgt.“ Sein Bruder Jonas blieb auf Regenreifen und konnte so das Bruderduell auf der ersten WP für sich entscheiden.

Unbeständiges Wetter, der slowenische Asphalt, der vor allem bei Nässe extrem wenig Grip bietet, und immer wieder Probleme mit den Reifen: Auch am Samstag und Sonntag blieben die Bedingungen anspruchsvoll für die Müller Brothers. Dabei konnte der 18-jährige Jonas gemeinsam mit Beifahrerin Katharina Müller (Hemhofen) im Opel Corsa Rally4 (156kW/212PS) seinen Plan, diesmal direkt vom Start weg schnelle Zeiten zu fahren, gut in die Tat umsetzen. Doch auch ihn holten die Reifenprobleme ein: Auf WP 5 zwang ihn ein Platten, die Prüfung langsam auf der Felge zu Ende zu fahren. „Das war der erste von sechs Platten an diesem Wochenende“, so Jonas. Zwischen Liam und Jonas entwickelte sich ein spannendes Duell, mit den Bestzeiten ihrer Klassenkonkurrenten konnten die beiden aber oft nicht mithalten.

„Wir hatten bei den Bedingungen in Slowenien mit unseren Hoosier-Reifen enorme Probleme“, beschreibt Liam die Situation. „Unser Teamchef Manfred Schmack hat dann für Sonntag neue Reifen organsiert – von Pirelli. Damit wurde es deutlich besser“, so der junge Franke. 

Auf den beiden letzten WP setzte erneut Regen ein. „Wir hatten keine Gelegenheit mehr zum Reifenwechsel und mussten die Rally auf Semi-Slicks zu Ende fahren“, so Jonas. Das bedeutete: Tempo rausnehmen, um keinen Unfall zu riskieren. Das Reifenpech erwischte auch Liam auf der vorletzten WP noch einmal: Wegen einer beschädigten Felge mussten er und sein Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) auf der Strecke einen Reifen wechseln. „Wir hatten aber nicht genügend von den passenden Pirelli-Reifen und mussten die restliche Strecke dann mit einem ziemlich wilden Reifen-Mix fahren“, erzählt der 19-Jährige lachend.

Bei allem Pech: Am Ende belegt Liam Rang sieben in der Klasse Rally4 (Gesamtrang 22), Jonas folgt direkt dahinter auf Rang acht (Gesamtrang 24). „Wir haben auf alle Fälle viel dazugelernt, vor allem, was Fahrwerk und Reifen betrifft“, so Liams Resümee.

Im Mitropa Rally Cup liegt Liam jetzt auf Rang drei der 2WD-Wertung, Jonas konnte sich erneut verbessern und rangiert nun auf dem vierten Platz. Ihren nächsten Start haben die Nachwuchsfahrer bei der ADAC Stäubli Rallye Fränkische Schweiz am 7. Oktober 2023 geplant.
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