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Automobilsport
15.10.2023

Legends Grand Prix startet 2025 auf dem Salzburgring

Der Salzburgring wird vom 2. bis 5. Oktober 2025 Schauplatz des ersten „Legends Grand Prix“, bei dem Monoposto-Rennwagen, Sportprototypen und Renn-Tourenwagen (GT) aus den 1920er bis Mitte der 1980er Jahren für ein breites Publikum erlebbar werden. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) als traditionsreichster Automobilclub Deutschlands wird dabei das sportliche Management der Veranstaltung übernehmen und die Einhaltung der internationalen Sport-Standards sicherstellen. Gleichzeitig werden Automobilhersteller und Zulieferer die Brücke von der Tradition zur Zukunft schlagen und in einem eigenen Bereich den Besuchern des Legends Grand Prix ihre Ideen und Konzepte für neue Wege der Mobilität aufzeigen.

Im Rahmen eines Preview-Events im Fahrerlager des Salzburgrings präsentierten Veranstalter Joachim Althammer und sein Team einer namhaften Zahl deutscher und österreichischer Medienvertreter das Konzept einer neuartigen Veranstaltung im historischen Motorsport. Unterstützt wurde Althammer dabei von den bekannten Rennfahrern Christian Danner, Ferdinand Habsburg und Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck sowie AvD Generalsekretär Lutz Leif Linden.
Um Besitzern von hochkarätigen und wertvollen originalen Rennwagen eine Möglichkeit zu geben, ihre Preziosen im Rahmen einer Fahrveranstaltung zu präsentieren, sind anstelle von Rennen nicht gezeitete Demonstrationsläufe geplant. Platzierungen und Siegerehrungen sind dennoch vorgesehen. Doch statt der schnellsten Rundenzeiten wird das Votum der Zuschauer für die Rangfolge ausschlaggebend sein. Dazu werden insgesamt acht Fahrzeugklassen gebildet. In fünf Klassen werden entsprechend der jeweiligen zeitlichen Epoche Grand-Prix- und Bergrennwagen, Le Mans-Starter sowie Indianapolis-Renner aus den 1920er Jahren bis in die 1970er Jahre fahren. Hinzu kommen zwei Klassen für Formel-Fahrzeuge sowie Renn- und Tourenwagen der 1950er und der 1960er Jahre sowie eine eigene Klasse für Fahrzeuge der Deutschen Rennsport Meisterschaft (DRM) aus den Jahren 1972 bis 1985. Außerdem sind Demonstrationsfahrten mit Konzeptfahrzeugen vorgesehen.

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Christian Danner, ehemaliger Formel-1-Rennfahrer, DTM-Pilot und Motorsport-Experte im TV: „Der Salzburgring ist eine fantastische Rennstrecke, die es fahrerisch in sich hat. Und mit den einzigartigen Naturtribünen wird auch beim Legends Grand Prix dieselbe Gänsehaut-Atmosphäre entstehen, die mich hier schon als aktiver Rennfahrer begeistert hat.“

Ferdinand Habsburg, Langstrecken-Spezialist und LMP2-Weltmeister von 2021: „Wenn in Österreich Bezug zur Geschichte genommen wird, fühle ich mich gut dabei. Ich bin damit aufgewachsen und weiß, was Geschichte für die Gegenwart und Zukunft bedeutet. Deshalb fühle ich mich auch in Paddocks mit historischen Fahrzeugen wohl. Mein Großvater sagte einmal: Man kann nicht wissen, wo man hingeht, wenn man nicht weiß, wo man steht und woher man kommt.“

Lutz Leif Linden, AvD Generalsekretär und Präsident FIA GT-Kommission: „Beim Legends Grand Prix wird zusammenkommen, was zusammengehört: Faszinierende Rennwagen und große Rennsportgeschichte. Da passt es gut, wenn der AvD seine bis in die Anfänge des vorherigen Jahrhunderts zurückreichende Tradition im Motorsport ebenfalls beisteuern kann. Zugleich empfinde ich es als Anerkennung der guten Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren im aktuellen Motorsport geleistet haben, sei es beim Großen Preis von Deutschland der Formel 1, im Tourenwagensport, im Bergrennsport, aber auch bei sportlichen Klassik-Events, dass uns Joachim Althammer gebeten hat, die Sportorganisation des Legends Grand Prix zu übernehmen.“

Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, ehemaliger Formel-1-Rennfahrer, Le Mans-Sieger und Sportwagen-Weltmeister: „Man muss jede Aktivität loben, die sich um die Geschichte kümmert und die Fahrzeuge bewahrt, die Teil unseres Lebens waren und noch immer sind.“

In seinen Ausführungen beschrieb Initiator Joachim Althammer zudem, wie auf den Flächen im Infield der knapp 4,3 Kilometer langen Rennstrecke ein zeitgenössisches Flair für die Besucher geschaffen werden soll. Dazu werden auf der Fläche hinter der Boxenanlage historische Renntransporter, Servicemobile und Einsatzfahrzeuge platziert werden. Außerdem wird eine historische Tankstelle aufgebaut. Auf einer anderen Fläche wird ein historischer Rummelplatz entstehen, den sicherlich Familien mit Kindern schätzen werden. Und als weiteres Betätigungsfeld für den Nachwuchs sind zudem Rennen mit Tret- und Seifenkistenautos in Planung. Pro Tag rechnen Althammer und sein Team mit 10.000 bis 15.000 Besuchern, worauf Verkehrs-, Hygiene- und Bewirtungskonzept ausgelegt werden.

Die Planungen werden aber auch die Belastungen für die Umwelt nicht ausblenden, die mit jeder Veranstaltung in der anvisierten Größenordnung einhergehen. Die Ausrichtung nach ökologischen Kriterien und umweltkonformen Maßstäben nimmt einen großen Stellenwert im Gesamtkonzept ein.“ Um diesem selbstgesetzten Anspruch gerecht zu werden, haben die Macher des Legends Grand Prix schon während der Konzeptionierung und Planung einen externen und unabhängigen Umweltberater einbezogen. Darüber hinaus werden Gespräche mit Herstellern von synthetischen Kraftstoffen („E-Fuels“) geführt, mit der Absicht, alle Teilnehmerfahrzeuge während des Events mit klimaneutralem Sprit betreiben zu können. Erklärtes Ziel von Joachim Althammer und seinem Team ist es, den Legends Grand Prix als „Green Event“ zu etablieren, ein Prädikat, welches vom Verein „Umweltservice Salzburg“ verliehen wird. Den Anfang machte beim Preview-Event der ehemalige F1-Fahrer Christian Danner, der den 50 Jahre alten BMW 3.0 CSL von Leopold „Poldi“ von Bayern mit eFuels um den Salzburgring fuhr und so für eine Premiere auf der Rennstrecke sorgte.

Auch die Gemeinden in der unmittelbaren Umgebung des Salzburgrings werden 2025 vom Legends Grand Prix profitieren. Denn die rund 700 Teilnehmer, die mit ihren Betreuerteams aus Europa und Übersee erwartet werden, benötigen Übernachtungsmöglichkeiten und wollen sich verpflegen. Das gilt ebenso für die rund 100 Medienvertreter, mit denen aus dem österreichischen In- und Ausland gerechnet wird und erst recht für rund 40.000 Besucher, mit denen die Organisatoren während der vier Veranstaltungstage kalkulieren. Der Veranstalter geht davon aus, dass sich der wirtschaftliche Mehrwert für das Umland des Salzburgrings auf über fünf Millionen Euro summieren dürfte.
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