Dienstag, 23. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
24h Spa
01.08.2022

ROWE Racing schrammt bei Spa-Premiere des BMW M4 GT3 am Podium vorbei

Rund zwei Stunden und ein wenig Glück haben zur perfekten Premiere des BMW M4 GT3 bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL) gefehlt. Letztlich verhinderte je ein Reifenschaden an den beiden Fahrzeugen des ROWE Racing Teams das nach einer sehr starken und fehlerfreien Leistung verdiente Podium. Das BMW Junior Team mit Dan Harper (GBR), Max Hesse (GER) und Neil Verhagen (USA) kam bei seinem Spa-Debüt auf dem hervorragenden fünften Gesamtrang ins Ziel. Nick Catsburg (NED), Augusto Farfus (BRA) und Nick Yelloly (GBR) kämpften im Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 98 fast über die gesamte Renndistanz um die Führung, bevor sie rund 120 Minuten vor Schluss ein Reifenschaden stoppte. Das Trio kam schließlich auf Position sechs ins Ziel.
 
Von den Startplätzen 15 und 20 arbeiteten sich beide ROWE Racing Crews durch besonnene, konstante und fehlerfreie Fahrweise in den ersten Stunden Stück für Stück nach vorn. Einige kluge strategische Entscheidungen bei Boxenstopps während Gelbphasen brachten vor allem den #98 BMW M4 GT3 noch im ersten Rennviertel in den Kampf um die Spitze, wo sich Catsburg, Farfus und Yelloly im weiteren Rennverlauf behaupteten. Sowohl bei der Zwischenwertung nach sechs Stunden, als auch bei der Halbzeitwertung lag das Trio in Führung. Nach zwölf Stunden war das BMW Junior Team Zweiter. Yelloly fuhr rund zwei Stunden vor Schluss auf einem sicheren zweiten Platz und hatte sogar den führenden Mercedes noch in Reichweite, bevor er durch einen Reifenschaden viel Zeit verlor und zurückfiel. Mehr als Rang sechs war danach für Schlussfahrer Catsburg nicht mehr drin. Direkt davor kam Harper als Schlussfahrer des BMW Junior Teams ins Ziel. Auch er hatte zuvor durch einen Reifenschaden wertvolle Sekunden verloren, die ihm letztlich auf Platz drei fehlten. Dennoch überzeugte der BMW M4 GT3 durch starken Speed und hohe Zuverlässigkeit. Genauso zeigten Fahrer und Team fehlerfreie Leistungen.
 
Walkenhorst Motorsport lag mit dem #34 BMW M4 GT3 in der Gold-Klasse lange Zeit gut im Rennen und kämpfte um einen Podestplatz. Dann schieden BMW M Werksfahrer Jens Klingmann (GER) und die US-Amerikaner Michael Dinan, Robby Foley und Richard Heistand jedoch am Sonntagvormittag aus. Der #35 BMW M4 GT3, der von Teamchef Henry Walkenhorst, Jörg Breuer, Theo Oeverhaus (alle GER) und Don Yount (USA) gefahren wurde, kam auf Platz zwei in der Bronze-Kategorie ins Ziel. Samantha Tan Racing belegte bei der Premiere des Teams mit Samantha Tan, Nick Wittmer (beide CAN), Harry Gottsacker (USA) und Maxime Oosten (NED) den neunten Platz in der Silver-Kategorie.
  
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Obwohl das Rennergebnis mit den Plätzen fünf und sechs für die beiden ROWE Racing BMW M4 GT3 gut ist, spiegelt es in meinen Augen nicht unsere eigentliche Leistung wider. Der BMW M4 GT3 war hier sehr stark, und wir konnten über die gesamte Renndistanz hinweg um die Führung kämpfen. Wir lagen nach sechs Stunden auf Platz eins, nach zwölf Stunden sogar auf Platz eins und zwei. Die Fahrer haben keine Fehler gemacht und das Team hat perfekt gearbeitet. Dafür bedanke ich mich bei allen sehr herzlich. Wir haben gezeigt, was für eine tolle Mannschaft wir haben – inklusive unseres Fahrzeugs. Darauf können alle bei ROWE Racing und BMW M Motorsport stolz sein. Natürlich möchte man nach einer so starken Leistung über 24 Stunden auf dem Podium stehen und mit einem Pokal belohnt werden. Das hat diesmal leider aufgrund von zwei Reifenschäden spät im Rennen nicht geklappt. Das war einfach Pech. Nächstes Mal haben wir dann dafür hoffentlich das Glück auf unserer Seite. Abseits des Kampfes um den Gesamtsieg habe ich mich sehr gefreut, den BMW M Motorsport Teams Walkenhorst Motorsport und Samantha Tan Racing bei ihren Einsätzen zuzusehen. Sie haben gezeigt, dass der BMW M4 GT3 nicht nur in den Händen von reinen Profi-Rennfahrern eine sehr gute Figur machen kann. Genau das war es, was wir bei der Entwicklung dieses Fahrzeugs erreichen wollten.”
 
Hans-Peter Naundorf (Teamchef ROWE Racing): „Ich bin unglaublich stolz auf unser Team, denn wir haben hier in Spa wieder einmal eine herausragende Leistung gezeigt. Jeder einzelne in unserem Team und bei BMW M Motorsport hat am gesamten Wochenende absolut fehlerfrei agiert, und wir haben eindrucksvoll unseren Anspruch unterstrichen, bei den großen 24-Stunden-Rennen immer um die Podiumsplätze zu kämpfen. Am Ende hat jeweils ein einziger Reifenschaden bei beiden Fahrzeugen verhindert, dass wir dieses Ziel umsetzen. Es waren die einzigen Probleme an unseren BMW M4 GT3 während des gesamten Rennwochenendes. Sie sind sehr spät aufgetreten, und danach gab es leider keine Neutralisierung des Rennens mehr, sodass wir die verlorene Zeit nicht mehr ausgleichen konnten. Unsere Crew in der #98 hat das den möglichen zweiten Platz gekostet, das BMW Junior Team hätte ohne den Schaden bei seiner Spa-Premiere Dritter werden können. So sind es am Ende die starken Plätze fünf und sechs geworden, was sich im ersten Moment dennoch enttäuschend anfühlt, da wir absolut konkurrenzfähig waren und lange Zeit das Rennen angeführt haben. Kompliment an unsere Fahrer, sie haben mit großer Disziplin bei schwierigsten Bedingungen alle Vorgaben perfekt umgesetzt und über 24 Stunden keine einzige Strafe erhalten.”
 
Dan Harper (#50 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 5. Platz): „Unser erster Auftritt bei den 24h Spa-Francorchamps ist gut gelaufen. Platz fünf ist ein gutes Ergebnis, auch wenn es natürlich etwas schmerzt zu wissen, dass wir sogar die Chance auf ein Podium gehabt hätten. Wir haben alle einen fehlerfreien Job gemacht und dank ROWE Racing und BMW M Motorsport einmal mehr viel gelernt. Ich bin einfach nur dankbar für die Möglichkeit, an Rennen auf diesem extrem hohen Niveau teilnehmen zu dürfen.“
 
Nick Yelloly (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 6. Platz): „Unser BMW M4 GT3 war das ganze Wochenende über sehr konkurrenzfähig. Wir hätten auf jeden Fall den Sprung aufs Podium geschafft, wenn die Reifenschaden-Götter am Ende nicht gegen uns entschieden hätten. So ist das nun mal bei diesem Rennen. Wenn man trotz dieses Pechs mit beiden Autos in die Top-6 fährt, hat man einen guten Job gemacht. Vielen Dank an alle – auch an die im Hintergrund, die einige sehr gute strategische Entscheidungen getroffen haben. Wir holen uns das Podium beim nächsten Mal.“
Anzeige