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Drexler-Automotive Formel Cup
25.05.2021

Patrick Schober besteht Talentprobe auf dem Red Bull Ring

Eigentlich beginnt die Saison 2021 für Patrick Schober erst jetzt. Nach technisch bedingten Problemen und Ausfällen am Hungaroring und in Monza konnte Schober nun endlich zeigen, was in ihm steckt. Beim Drexler Automotive Formel Cup auf dem Red Bull Ring hatte er es aber neben seinem Dauerrivalen Benjamin Berta nun auch mit vier Gaststarter zu tun.

Schobers Auto und Team sind rein finanziell gesehen nicht mit den Profis aus Deutschland zu vergleichen, aber es gab eine schöne Gelegenheit, sich zu messen und mal zu sehen wie viele Sekunden auf die Top-Mannschaften fehlen.

Neben dem geschätzten zehnfachen Budget hatten alle dieser Gegner, inklusive Benjamin Berta, den Vorteil, dass diese den Red Bull Ring am Donnerstag vor dem Rennwochenende für drei Stunden exklusiv gemietet hatten und somit schon vorab testen konnten. Ein Luxus, der bei Schober nicht möglich war.

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In den offiziellen freien Trainings konnte Schober, nicht zuletzt aufgrund seiner Streckenkenntnis aus dem Vorjahr, schnell in Schwung kommen.

Das Qualifying war dann verregnet und obwohl Berta auf ausreichend Manpower und auf ein top ausgerüstetes Team zurückgreifen kann, wurde er von Patrick Schober mit über einer Sekunde Vorsprung auf den letzten Platz der Formel-4-Reihenfolge verwiesen. 

Ein wichtiger Fingerzeig gegen seinen wichtigsten Gegner in den laufenden Meisterschaften. Hat doch Berta, aufgrund der technischen Schwierigkeiten bei den beiden ersten Rennwochenenden in Schobers Team, bereits einen riesigen Punktevorsprung, den es nun aufzuholen gilt.

Das erste Rennen war eine klare Sache für Schober: Zwar wurde er von einem Formel-3-Fahrer, der aufgrund von Startschwierigkeiten von ganz hinten gestartet ist, in der ersten Kurve leicht behindert, sodass Schober Schwung einbüßte und Berta vorbeigehen konnte. Dann war Berta aber der Gejagte und er wurde zur willkommenen Beute von Patrick Schober. 

Mit einem schönen Manöver hat er sich seinen Gegner in der Kurve 3 vorbereitet, um dann in der ersten der beiden Linkskurven außen an ihm vorbeizugehen. Von da an konnte Schober den Ungarn kontrollieren und ihn somit im ersten Rennen souverän schlagen.

„Im zweiten Rennen zeigte sich, dass Berta offenbar zu Tricks greifen muss, um Schober besiegen zu können. Seine Mannschaft hatte, wie schon im ersten Rennen, nun auch im zweiten Rennen vier neue Reifen montiert, was so in dieser Weise gegen das Reglement der Rennserie verstößt. Selbst die deutschen Gastteams haben sich an das gültige Reifenreglement gehalten“, berichtete Schober. 

„Eine Methode, die diese Kammeraden rund um Benjamin Berta auch schon im Vorjahr anwendeten und nur damit Patrick Schober schlagen konnten. Wir hatten das zwar gewusst, es gab aber im Nachhinein nie eine richtige Beweismöglichkeit dafür. Dieses Mal gibt es diese Beweise und es müssten die dementsprechenden Konsequenzen folgen, sonst sind sie drauf und dran sich auch 2021 wieder die Meisterschaften zu erschwindeln“, so Peter Schober.

Natürlich war Berta in diesem zweiten Rennen mit seinen neuen Reifen dann um einige Zehntel schneller. Er konnte nach wenigen Runden an Schober vorbeigehen und ihn in einen schönen Zweikampf verwickeln.

Denn Patrick Schober dachte keinesfalls daran, sich trotz des Nachteiles so schnell geschlagen zu geben, hatte aber am Ende keine Chance.

Berta wurde im Nachhinein wegen Regelverstoßes disqualifiziert – das bedeutete zweimal Platz vier für Patrick Schober auf dem Red Bull Ring.

Um nochmal auf den Vergleich mit den Profiteams zurück zu kommen: Motorsport-Spezialisten sagten im Vorfeld, dass ein Rückstand von zwei bis drei Sekunden schon gut für Schober sei, angesichts dessen, welches Budget die Profis einsetzen, welche Ingenieure sie haben und den technischen Vorsprung dieser Teams. Im ersten Rennen war der schnellste Profi-Pilot gerade einmal 0,9 Sekunden schneller als Patrick Schober.
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