Rallye DM
24.10.2017
U28-Europameister Griebel bestätigt seine Qualitäten als Allrounder
Teamchef Ronald Leschhorn zeigte sich beeindruckt von Griebels Allroundqualitäten. In kürzester Zeit kann sich Deutschlands schnellster Polizeikommissar nicht nur auf unterschiedlichste Bedingungen wie Schotter, Schnee, trockene, nasse oder gar vereiste Asphaltpisten einstellen, sondern auch auf ganz unterschiedliche Hightechboliden und ein neues Umfeld. Bedurfte es dafür einen Nachweis, reicht ein Blick auf das vergangene Wochenende.
Trotz starker Konkurrenz jagten Marijan Griebel und sein Copilot Alexander Rath bei der top-besetzten ADAC 3-Städte-Rallye den nationalen Titelanwärtern Fabian Kreim und Dominik Dinkel hinterher. Zwar haderte das Peugeot-Duo anfänglich mit einer etwas zu kurz gewählten Getriebeübersetzung, lag im Etappenziel Freitagnacht dennoch auf Zwischenrang drei. Am Samstagvormittag entschieden sich ROMO-Teamchef Leschhorn und der U28-Europameister zu pokern. Statt wie die Konkurrenz auf Regenreifen zu setzen, ließen Griebel/Rath auf ihren Peugeot 208 T16 superweiche Slickreifen montieren, mit denen sie sich bei abtrocknender Piste einen Vorteil erhofften. Die Rechnung ging nicht auf, durch den Unfall eines anderen Teilnehmers wurde die letzte und längste Wertungsprüfung vorzeitig abgebrochen. Auch das ist Rallyesport. Für die zweite Schleife ließ Griebel an Turboallradler nochmals kleine Änderungen vornehmen. Mit Erfolg: auf den drei abschließenden Wertungsprüfungen konnte er sich daraufhin nicht nur zwei Top-Drei-Zeiten notieren lassen, sondern markierte zudem eine Gesamtbestzeit. Nach insgesamt 128 Wertungskilometern verpasste Marijan Griebel das Podium denkbar knapp um 1,8 Sekunden und darf sich dennoch freuen. Sein Debüt im Peugeot 208 T16 beim hochklassigen besetzten Finale zur deutschen Rallye Meisterschaft 2017 endete auf Gesamtrang vier.
Das sagt Marijan Griebel: „Keine Frage, ich freue mich über das gelungenen Debüt im Peugeot 208 T16 und möchte mich bei Peugeot Deutschland und dem Peugeot ROMO Team für die Möglichkeit bedanken, gemeinsam beim Finale der Deutschen Rallye Meisterschaft anzutreten. Allerdings wäre ich ein schlechter Sportler, würde es mich im Nachhinein nicht ärgern, dass wir das Siegerpodium um gerade einmal 1,8 Sekunden verpasst haben. Mein Fazit fällt dennoch positiv aus. Mit jedem Meter hatte ich ein besseres Gefühl für das Auto und konnte mich näher ans Limit wagen. Wir haben schnell zusammen gefunden, keine größeren Fehler gemacht und uns bewusst dazu entschlossen, ein bisschen zu pokern. So etwas geht nur, wenn man sich vertraut. Deshalb noch einmal ein Riesendank an die ganze Mannschaft rund um ROMO-Teamchef Ronald Leschhorn und insbesondere an meinen Copiloten Alex Rath, der ebenfalls einen tollen Job gemacht hat. Unser letzter gemeinsamer Meisterschaftslauf war die 3-Städte-Rallye 2014, auch da landeten wir übrigens auf dem vierten Gesamtrang. Nun haben wir gesehen, da geht einiges mehr. Schon deshalb würde ich mich auf eine Wiederholung freuen.“