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Rallye DM
27.06.2017

Roman Schwedt siegt in Stemwede

Nach seinem Sieg beim DRM-Lauf rund um Stemwede ist der 18-jährige Roman Schwedt nun der jüngste Divisionssieger der Deutschen Rallye Meisterschaft. Für Schwedt ist der Klassensieg ein besonderer, denn nach seinem Unfall bei der Sachsen Rallye war für ihn das Ankommen allerhöchste Priorität. Ein Elektronik-Defekt auf der letzten Verbindungsetappe hätte den sicheren Sieg fast noch verhindert.

Den fünften DRM-Lauf der Saison 2017 beendete das Team Roman Schwedt/Henry Wichura mit seinem ersten Divisionssieg. Ein toller Erfolg für das DSK Junior Rallye Team, dieses Mal unter Führung von Friedhelm Kissel, der Armin Schwarz vertrat. Aber auch für das Selbstvertrauen von Roman Schwedt ein wichtiges Ergebnis: „Nach dem Unfall in Sachsen hatte ich die volle Unterstützung meines Teams und konnte mit dem neuen Opel Adam R2 zumindest ein kurzes Roll-Out fahren, um mich wieder an das Rallyefahren zu gewöhnen. Das hat mir sehr geholfen, ebenso wie der Shakedown“, so Schwedt.

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Für seinen härtesten Konkurrenten und Lokalmatador Niklas Stötefalke endete der Shakedown unerfreulich mit einem demolierten Fahrzeug. „Auch wenn Niklas ein Konkurrent ist, so versteht es sich in der Rallye-Familie, das man sich hilft und so halfen wir ihm mit Teilen unseres verunfallten Fahrzeugs, damit er starten konnte“, fasst Schwedt zusammen. Auf den ersten Wertungsprüfungen (WPs) am Freitag musste er sich dann seinem Konkurrenten geschlagen geben, denn komplett war die Sachsen Rallye noch nicht aus dem Kopf des 18-jährigen verschwunden. „Ich habe meinen Rhythmus nicht finden können. Das habe ich selbst gemerkt und mich damit selbst ein wenig unter Druck gesetzt, aber in so einem Moment kann ich auf mein Team zählen und kann mich dafür nur bedanken“, so Schwedt, der nach Gesprächen mit Friedhelm Kissel, dem Vater sowie dem Audex-Team rund um Guido Deppe am Samstag befreiter auffuhr und sogleich deutlich bessere Zeiten lieferte.

Das berühmte Quäntchen Rallye-Glück verhalf Schwedt dann am Samstag zur Führung, denn der vor ihm liegende Stötefalke musste mit einem Kühlerschaden vorzeitig den Kampf um den Divisionssieg beenden. Mit Köpfchen versuchte Schwedt den Sieg nach Hause zu fahren, was nach seinem Ausfall bei der Sachsen Rallye, bei dem er ebenfalls in Führung lag, keine einfache Aufgabe war. „Ich wusste, dass ich mich zumindest nicht allzu lang machen musste, denn ich hatte einen sehr deutlichen Vorsprung, den ich auch ins Ziel der letzten WP fuhr“, so Schwedt. Zur Euphorie über den Sieg, der ihm eigentlich nicht mehr zu nehmen war, mischten sich auf der letzten Verbindungsetappe zum Ziel dann doch noch einmal negative Gefühle, denn die Elektrik fiel aus und nur mit Hilfe des Notprogramms retteten sich Schwedt und Wichura mit dem Opel Adam R2 ins Ziel und über die Zielrampe. „Das war am Ende doch noch ein echter Thriller für uns und ich bin froh, dass wir es geschafft haben. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich an diesem Wochenende unterstützt haben. Das bedeutet mir viel und hilft mir ungemein“, erklärt der 18-Jährige.

Mit dem ersten Divisionssieg im Gepäck reist der Saarländer Anfang August zum nächsten DRM Lauf nach Thüringen. Danach folgt das Saisonhighlight – der deutsche Rallye WM-Lauf: „Das ist etwas ganz Besonderes für mich. Die Rallye WM ist ins Saarland umgezogen, sodass es für mich sozusagen ein Heimspiel ist. Daher freue ich mich gleich doppelt: Die Kulissse der WM und das vor heimischen Publikum – ich weiß nicht, ob ich mir als Rallyefahrer etwas besseres vorstellen könnte“, so Schwedt abschließend.
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