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ROTAX Eurochallenge
02.04.2017

Zwei Siege für Deutschland bei ROTAX MAX Euro Challenge

Über 100 Teilnehmer traten vom 31. März bis 2. April 2017 beim Saisonstart der ROTAX MAX Euro Challenge an. Die erste von vier Meisterschaftsrunden fand im belgischen Genk statt, wo die Auftakt-Sieger des Jahres gekürt wurden. Frühlingshafte Bedingungen sorgten für beste Rennbedingungen – einzig die Vorläufe am Samstag wurden teilweise von Regenschauern begleitet. Im Feld der europäischen ROTAX-Elite kämpften auch 19 deutsche Piloten um Punkte, Platzierungen und Pokale. Am Abend hatte das deutsche Lager allen Grund zur Freude, feierte man mit Gianni Andrisani (Mini) und Max Fleischmann (DD2) doch gleich zwei Siege!
 
In der Mini-Klasse, die 2017 erstmals im Rahmen der ROTAX MAX Euro Challenge ausgetragen wird, bestimmten der Niederländer Kris Haanen  (Slangen Karting) und der Pole Oli Pylka (Uniq Racing) die Pace. Das Duo wechselte sich regelmäßig an der Spitze ab. Hatte Haanen im Zeittraining noch die Nase vorn, konterte Pylka nach den Heats. Im Prefinale setzte sich dann erneut Haanen durch und fast schon erwartungsgemäß schlug Pylka im entscheidenden Hauptrennen zurück und kreuzte als Sieger vor Haanen den Zielstrich. Doch die beiden Streithähne erhielten im Nachhinein eine 5-Sekunden-Strafe, die sie auf die Positionen zwei und drei zurückwarf. Lachender Dritter war der Deutsche Gianni Andrisani (RS Competition), der sich überraschend aber wohlverdient seinen ersten internationalen Sieg bescherte. Sein Landsmann Dominik Reuters (Praga Official Racing Team Germany) komplettierte das gute Ergebnis als Vierter. Pech hatte Linus Hensen (Kartschmie.de), der im Prefinale noch als Vierter das Ziel sah, aber im Finale vorzeitig ausschied.
 
Bei den Junioren bestimmten die niederländischen Piloten von JJ Racing das Geschehen nach Belieben: Tijmen van der Helm setzte schon im Zeittraining die Bestmarke und wurde lediglich nach den Heats kurzzeitig von der Spitze verdrängt, als er seinem Stallgefährten Peijn Kraaijeveld den Vortritt ließ. Im Prefinale sellte van der Helm die Hackordnung wieder her. Der Niederländer gewann knapp vor Teamkollege Kraaijeveld. Als Dritter sorgte Mike van Vugt sogar für einen Dreifachsieg der Exprit-Mannschaft. Im Finale wiederholte das Trio seine Leistung und so machte van der Helm seinen Erfolg perfekt, während van Vugt dahinter als Zweiter vor Kraaijeveld abgewinkt wurde.
 
Jordan Brown-Nutley (Dan Holland Racing) war zu Beginn des Wochenendes das Maß der Dinge im 40-köpfigen Feld der Senioren: Zu keiner Zeit ließ er einen Zweifel aufkommen: Zeittraining, Heats und Prefinale gingen an den Briten, der auch im Finale 14 Runden lang die Pace diktierte. Doch dann schlug die Konkurrenz zurück: Lokalmatador Noah Roovers (Daems Racing) bugsierte sich fulminant zum Sieg vor dem Briten Jonathan Hoggard (KR Sport). Jordan Brown-Nutley landete wegen einer Zeitstrafe nur auf Platz vier und musste dem Belgier Felix Warge (Tys Racing Team) den letzten Podiumsplatz überlasssen.
 
Als bester Deutscher Senior konnte sich Robert Kindervater (Woik Motorsport) empfehlen. Nach soliden Resultaten in der Qualifikationsphase drehte er am Finaltag richtig auf und sicherte sich die Plätze sechs und fünf. Auch Senior-Rookie Andre Walter (Kart Performance Racing) war gut unterwegs und überzeugte in den Hauptrennen als Zwölfter und Neunter. Der mehrfache RMC-Champion Christopher Dreyspring (VPDR) holte die Plätze 13 und zwölf, womit er nur unerheblich besser war als Tamino Bergmeier (JJ Racing), der sein Senioren-Debüt in der Euro-Challenge mit den Positionen 18 und 17 abschließen konnte. Sebastian Estner (VPDR) und Henri Jung (CRG performance) hatten dagegen weniger Glück. Beide landeten im Hoffnungslauf, wo sie letztlich die Qualifikation für das Finale verpassten.
 
Enorm ausgeglichen ging es in der DD2-Klasse zur Sache: Nachdem DD2-Rookie Nikolas Szabo (KMS) aus der Slowakei die Trainingsbestzeit fahren konnte, meldete sich in den Heats Titelverteidiger Kevin Lüdi (Spirit Racing) zu Wort: Der Schweizer übernahm die Führung im Zwischenklassement und ging von der Pole-Position aus ins Rennen. Diesen Vorteil konnte er allerdings nicht umsetzen und so musste sich Lüdi im ersten Wertungslauf dem Österreicher und amtierenden Vizemeister Constantin Schöll (Daems Racing) geschlagen geben. Als hervorragender Dritter überquerte mit Maximilian Fleischmann (FM Racing) der beste Deutsche den Zielstrich.
 
Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange für den deutschen Hoffnungsträger: Im Finale legte Fleischmann noch einmal nach und fuhr das Rennen seines Lebens. In einem packenden Rennen mit mehreren Führungswechseln holte er sich in der letzten Runde die Spitze und den entscheidenden Vorteil, der ihm letztlich seinen ersten Euro-Challenge-Sieg bescherte. Lüdi musste sich im Finale mit Position sieben zufriedengeben und Schöll fiel sogar auf Rang 18 zurück. Komplettiert wurde das Podium vom Finnen Ville Viiliänen (VRT) und dem Russen Haralds Garkaklis (Flandria Kart Russia).
 
Im Schatten von Fleischmanns erstem Sieg zeigten aber auch die weiteren Deutschen eine starke Leistung: Marcel Schirmer (RS Competition) steigerte sich nach einer mäßigen Qualifying-Leistung kontinuierlich und belohnte sich mit dem fünften Schlussrang. Permanent in den Top-Ten unterwegs war Pascal Marschall (Beule Kart Racing Team), der zwar im Prefinale aufgrund einer Zeitstrafe einen Rückschlag erlitt, diesen aber mit Platz acht im Finale wieder ausbügelte. Direkt dahinter sah Marius Rauer (VPDR) die Zielflagge. In beiden Finalrennen sicherte er sich mit Platz neun eines seiner besten Euro-Wochenenden.

Patrick Weinstock (FM Racing) zeigte eine beständige Leistung: Als 14. und Zwölfter etablierte er sich in beiden Finalrennen im Mittelfeld und wurde damit Zweiter in der Masters-Wertung. Sein Landsmann Nico Grimm (CRG performance) glänzte vor allen Dingen im Prefinale mit einem guten achten Platz, bevor er im Finale kein Glück hatte und wegen Abkürzens disqualifiziert wurde. Tommy Helfinger (Praga Official Racing Team Germany) beendete sein Euro-Challenge-Debüt als 18. und 21., was am Ende Rang drei im Masters bedeutete. Weniger rund lief es bei seinem Teamkollegen Pascal Drewing (Praga Official Racing Team Germany). Der DD2-Rookie konnte im Zeittraining mit Platz neun für Aufsehen sorgen, bevor er in den Vorläufen ins Hintertreffen geriet. Im Prefinale machte eine Zeitstrafe ein gutes Ergebnis zunichte und im Finale musste er vorzeitig die Segel streichen. Hier war er in guter Gesellschaft, denn Michael Becker (Paul Carr Racing) und Manuel Scheibinger (FM Racing), hatten am Finaltag sogar beide einen Doppelausfall zu verkraften.
 
Weiter geht es für die ROTAX MAX Euro Challenge vom 24. bis 28. Mai 2017. Auf der 1.500 Meter langen Piste von Sologne Karting in Salbris (FR) findet dann bereits das Halbfinale zur Meisterschaft statt.
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