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Porsche Sports Cup
23.05.2016

Drei strahlende Doppelsiege beim Saisonauftakt

Im Porsche Sports Cup wurden die ersten Rennen des Jahres auf dem Hockenheimring ausgetragen. Die Besucher sahen mit mehr als 200 Teilnehmern in den sechs Rennserien und Fahrevents tollen Motorsport im Zeichen der Marke Porsche. Bei sommerlichen Temperaturen gab es zudem eine erfolgreiche Premiere: Der neue Cayman GT4 Clubsport erweitert künftig das Aufgebot der Porsche-Rennfahrzeuge. Beim Auftakt gab es drei strahlende Doppelsiege: Im Porsche Sports Cup, der mit straßenzugelassenen Reifen ausgetragenen wird, setzte sich Oliver Engelhardt (991 GT3 RS) zwei Mal durch.

Im Porsche Super Sports Cup, der mit reinrassigen Rennwagen ausgetragen wird, stand Felix Wimmer samstags und sonntags ganz oben auf dem Podium. Doppelte Freude auch im Porsche Sports Cup Endurance: Arkin Aka und Jürgen Häring fuhren zwei Mal im 997 GT3 R als Sieger über die Ziellinie. Das zweite Rennwochenende für den Porsche Sports Cup findet schon am 4. und 5. Juni auf dem Red Bull Ring (AT) statt.

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Porsche Super Sports Cup: Hervorragender Doppelerfolg für Felix Wimmer

Der Porsche Super Sports Cup, das sportliche Flaggschiff der Serie, präsentierte sich mit einem voll besetzten Starterfeld. Insgesamt 41 reinrassige Rennwagen waren am Start. An der Spitze fighteten Fahrer mit den leistungsstärkeren Modellen vom Typ 991 GT3 R und 997 GT3 R um den Gesamtsieg. Felix Wimmer (AT) feierte im 997 GT3 R von Herberth Motorsport einen hervorragenden Doppelerfolg. „Nach diesem Wochenende bin ich überglücklich“, sagte Wimmer. „Es war zwar das Ziel auf das Podium zu fahren, aber damit durfte ich wegen der starken Konkurrenz nicht rechnen.“ Am Sonntag siegte der Wiener vor Jürgen Häring (Bubsheim, 997 GT3 R) und Roland Ziegler (Wendelstein, 997 GT3 R). Thomas Jäger (Wiesbaden) verpasste als Vierter im 991 GT3 R den Sprung auf das Podest. Am Samstag waren Ziegler als Zweiter und Hermann Speck (Rückersdorf, 997 GT3 R) als Dritter abgewinkt worden. Sonntags musste der Speck-Porsche kurzfristig wegen eines technischen Problems aus der Startaufstellung geschoben werden und konnte nicht starten.

Auch in der Wertung der Cup-Fahrzeuge gab es einen Doppelerfolg für Herberth Motorsport. Ralf Bohn (991 GT3 Cup), ehemaliger Porsche Carrera Cup Pilot, wurde bei seinem Debüt zwei Mal als Cup-Sieger geehrt. Rang zwei belegte jeweils Matthias Kaiser (Lichtenstein) im FMT-991 GT3 Cup. Das Siegerpodium komplettierte nach dem ersten Rennen Joachim Thyssen (München, 991 GT3 Cup), nach dem zweiten Rennen der Luxemburger Christian Kosch (991 GT3 Cup). „Ich musste bis zum Schluss alles geben“, erklärte Bohn am Sonntag. „Meine Verfolger haben ordentlich Druck gemacht. Da die Reifen an der Hinterachse schon mächtig abgebaut hatten, wurde es noch mal richtig eng.“

Der amtierende Meister des Super Sports Cup und Gesamt-Champion des Porsche Sports Cup 2015, Bertram Hornung, gewann in Rennen eins die Klasse der 997 GT3 Cup. Der Lokalmatador aus Stutensee siegte vor Matthias Jeserich (Berlin). Bei seinem Debüt im Super Sports Cup belegte Michael Essmann junior (Rheine), der amtierende Sports-Cup- Sieger, mit Gesamtposition 17 den dritten Rang in der Klasse 5d. Im zweiten Rennen fiel Hornung nach einer unverschuldeten Kollision vorzeitig aus. Den Klassensieg feierte ATRPilot Jeserich. Essmann wurde als Zweiter abgewinkt.

Eine erfolgreiche Premiere im Super Sports Cup feierte der neue Porsche Cayman GT4 Clubsport. Gleich 15 Fahrer waren mit dem schnellen Mittelmotor-Renner am Start. Als erster Fahrer trug sich Lance David Arnold für die Mannschaft von SPS automotive performance in die Siegerliste ein. Der Duisburger dominierte die Klassen-Konkurrenz und siegte vor Lucas Mauron aus dem MOMO-Megatron Team Patrax und Herbert Handlos (HB Racing Team Promotech). Auch am Sonntag belegte das MOMO-Megatron Team Patrax den zweiten Platz. Diesmal griff Nico Rindlisbacher ins Lenkrad der Startnummer 91. Auf die dritte Position fuhr Larry ten Voorde (van Berghe GmbH), der einen Tag zuvor kurz vor dem Fallen der Zielflagge wegen eines technischen Problems von der zweiten Position weit zurückgefallen war.

Im zweiten Rennen drehte sich der Klassenführende Arnold nach einer Kollision mit einem Konkurrenten. Er musste sich ganz hinten anstellen. Trotzdem beendete Arnold das Rennen auf Rang vier. Der Sieg ging an Gabriele Piana (Krefeld), der die Farben des neu formierten Teams RN Vision STS vertritt. „Das war ein schöner Abschluss eines tollen Rennwochenendes“, so Piana.

Porsche Sports Cup: Zwei Siege für Oliver Engelhardt

Im Porsche Sports Cup jubelte Oliver Engelhardt im ersten Rennen über seinen ersten Sieg. Der Fahrer aus Groß-Zimmern hatte sich im 991 GT3 RS die Pole Position gesichert und fuhr einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein. „Nach der langen Winterpause und einer intensiven Vorbereitung hätte es einen besseren Start in die Saison nicht geben können“, freute sich Engelhardt. Zweiter wurde Rudolf Schulte (Sundern, 991 GT3 RS) vor Norbert Kraft (Göppingen, 991 GT3 RS). Am Sonntag wiederholte Engelhardt seinen Erfolg. Er ging erneut von der Pole Position ins Rennen und behauptete zunächst die Führung. Doch das Rennen verlief in der Folge turbulent. Es kam in der Spitzkehre zu einer Kollision, bei der die involvierten Fahrer unverletzt blieben. Zur Bergung der zwei havarierten Fahrzeuge rückte das Safety-Car raus. Allerdings reagierten drei Fahrer nicht rechtzeitig auf die Flaggensignale und nutzten die Gelegenheit, an Spitzenreiter Engelhardt vorbeizuziehen. Das ist nicht erlaubt. Die Rennleitung zog Konsequenzen: Das Trio erhielt eine Drivethrough- Strafe.

Das Klassement wurde neu sortiert – und Engelhardt stand erneut ganz oben auf dem Podium. Den Doppelsieg für das Team Porsche Zentrum Mannheim Schütz Motorsport machte Joachim Geyer (Pforzheim, 991 GT3 RS) perfekt. Als Dritter wurde Dr. Raoul Hille abgewinkt, der damit nach vier Jahren Pause ein erfolgreiches Comeback im Sports Cup feierte. Zugleich sicherte sich der Porsche Pilot aus Hannover an beiden Tagen den Sieg in der Klasse der 991 GT3. Jeweils auf Position zwei in der Klasse 4e fuhr Lokalmatador Andreas Nieder aus Hockenheim. Samstags wurde Florian Geschwandtner (HB Racing Team Promotech) Dritter, sonntags der Arnsberger Franz-Günter Leesberg (Team Porsche Zentrum Soest). Bester Fahrer mit einem Cayman GT4 war an beiden Tagen Tano Neumann aus Frankfurt.

Porsche Sports Cup Endurance: Doppelt Siegersekt für Arkin Aka und Jürgen Häring

Traditionell steht zum Abschluss des Rennwochenendes der Sports Cup Endurance mit zwei separaten Läufen über jeweils 50 Minuten auf dem Programm. Sie werden von einer 15- minütigen Boxenstopp-Pause für Reifenwechsel, Tankstopp und eventuellem Fahrerwechsel unterbrochen. In jedem der beiden Rennen gibt es ein zehnminütiges Zeitfenster, in dem das Fahrzeug zum Fahrerwechsel an die Box muss. Das Team Attempto Racing powered by Häring siegte in Rennen eins, in dem es kurz zu einer Safety-Car-Phase kam. Für den Triumph zeichneten Teamchef Arkin Aka (Hannover) und Jürgen Häring (Bubsheim) verantwortlich. Sie gewannen im 997 GT3 R vor Hermann Speck (Rückersdorf), der das Rennen im 997 GT3 R alleine in Angriff nahm. Beim Start hatte Speck einen Schubser bekommen und sich gedreht. Seine spektakuläre Aufholjagd von ganz hinten wurde mit dem Podestplatz belohnt. Ralf Bohn fuhr als Dritter ins Ziel und war mit dem 991 GT3 Cup zugleich der beste Cup-Pilot im Feld.

Marvin Dienst und Georgi Donchev (Team Porsche Zentrum Mannheim Team Schütz Motorsport) siegten in der Klasse der 997 GT3 Cup. Auch in der Endurance kämpften erstmals Fahrer mit dem neuen Cayman GT4 Clubsport um Punkte: Lucas Mauron und Nico Rindlisbacher durften über den Premieren-Sieg jubeln. Nach dem zweiten Durchgang ließen Aka und Häring kräftig die Sektkorken knallen. Das Attempto-Duo gewann auch das packende zweite Rennen vor Speck, der sich erneut den Pokal für den zweiten Platz abholte. Neben ihm standen diesmal als Drittplatzierte Markus Fischer und Reinhard Kofler (991 GT3 Cup) von Arkenau Motorsport. Der Sieg in der Klasse 5d (997 GT3 Cup) ging wiederum an Dienst und Donchev. Den Triumph bei den Cayman GT4 CS feierte Herbert Handlos. Matthias Bäurle (CarTech Motorsport) wurde Zweiter vor Mike Den Tandt und Veit-Valentin Vincentz (RN Vision STS).

PZ-Trophy: Rüdiger Bambach und Manuel Baumgarthuber an der Spitze

In der PZ-Trophy sind zwei Trainingssitzungen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren. Jede Zehntelsekunde Abweichung wird mit einem Strafpunkt bewertet. Die Punkte aller Wertungsrunden werden addiert. Im ersten Wertungslauf setzte sich am Samstag Rüdiger Bambach (Bad Dürkheim, 997 GT3 RS) mit lediglich sieben Strafpunkten durch. Auf den weiteren Plätzen folgten Max Nieder (Hockenheim, 997 GT3) mit acht Punkten sowie Marek Zuchowski (Cayman) und Stefan Maringer (Cochem, 997 GT3), die jeweils neun Zähler verbuchten. In der Damenwertung gewann Sabine Boecker-Schulte (Sundern, 991 GT3) vor Anke Lawenstein (Neuhäusel, 991 GT3) und Nadja Kiess (Mülheim, Cayman GT4). Im zweiten Wertungslauf gewann Manuel Baumgarthuber (Bad Dürrheim, 997 S) den Kampf gegen die Uhr vor dem zweifachen PZ-Trophy-Champion Dr. Rocco Herz (München, 997 GT3) und Rüdiger Bambach. Beste Dame im Feld war auch am Sonntag Sabine Boecker-Schulte.

PZ-Driver’s Cup: Karl-Heinz Kröger im Cayman S ganz vorn

Fahren unter Anleitung von Instruktoren, freie Trainingsrunden und zum krönenden Abschluss eine Gleichmäßigkeitsprüfung, in der es gilt innerhalb von 30 Minuten drei beliebige Runden in genau derselben Zeit zu fahren – das ist die Herausforderung im PZDriver’s Cup. Platin-Fahrer Karl-Heinz Kröger (Cayman S) sicherte sich den Tagessieg vor Jan Rotthoff (997 GT3), der damit zugleich den Sieg in der Klasse 4 (Bronze) holte. Dritter in der Gesamtwertung wurde Platin-Pilot Oliver Lieb (991 GT3). Bester Fahrer der Klasse 2 (Gold) war Stefan Dick (Cayman S). Sieger der Klasse 3 (Silber) wurde Günter Baumeister (997 Targa 4).
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