24h Nürburgring
24.11.2016
24h Nürburgring: Neuerungen sollen Privatiers fördern
Die Einführung einer eigenen Trophäe für die besten Amateurteams in der stärksten Fahrzeugklasse soll dies ebenso unterstützen wie die Definition einer Klasse für GT3-Fahrzeuge älterer Homologationsjahrgänge. Gemeinsam mit Vertretern des DMSB und der Automobilhersteller arbeiten die Organisatoren außerdem daran, die Rundenzeiten der Spitzenteams im Sinne der Sicherheit aller Beteiligten maßvoll zu verlangsamen.
Da diese Maßnahmen insgesamt sehr komplex sind, brechen die Veranstalter mit einer Tradition: Das in der Ausschreibung festgehaltene Regelwerk wird erst nach der Essen Motor Show veröffentlicht. Interessierte Teams und Fans finden die entsprechenden Dokumente dann auf der Teilnehmer-Homepage des 24h-Rennens.
Die Privatteams und Gentlemen Driver bilden beim ADAC Zurich 24h-Rennen das Rückgrat des Starterfeldes. „Sie zu fördern ist ein wichtiges Anliegen für uns“, unterstreicht Rennleiter Walter Hornung. So wurde bereits in diesem Jahr erstmals eine Klasse für TCR-Fahrzeuge eingerichtet, die für diese preiswerteren und fahrerisch interessanten Rennwagen die Tür zum 24h-Rennen weit öffnet. Nun legen die Organisatoren nach und werden erstmals die Privatiers in der Spitzengruppe des Starterfeldes gezielt fördern.
„Ab dem kommenden Jahr werden wir die Teams der GT3-Kategorie in Profis und Amateure einteilen. Für die Amateure schreiben wir einen eigenen Pokal aus“, erklärt Walter Hornung. Die Einteilung erfolgt analog der bei der FIA geführten Seeding-Liste für GT-Piloten (www.fia.com/fia-driver-categorisation). Hornung: „Sobald zwei oder mehr Piloten im Fahrzeug sitzen, die in die Fahrerkategorien Platin, Gold oder Silber eingestuft sind, gilt das Team als Profiteam. Anders herum gesagt, wird die Amateur-Trophy nur für die Teams offen sein, in denen Bronze-Piloten mit höchstens einem Platin-, Gold- oder Silber-Fahrer zusammenwirken.“
Auf eine Förderung der Privateinsätze zielt auch die Einführung einer weiteren GT3-Kategorie ab: „In dieser Fahrzeugklasse werden künftig die GT3-Autos älterer Jahrgänge einsortiert sein“, so der Rennleiter. „Sie umfasst im kommenden Jahr alle Fahrzeuge bis einschließlich der Homologationsnummer 036.“ Auch hier wird der Wettbewerb für alle Teams attraktiver, die mit ihren nach wie vor faszinierenden Fahrzeugen sonst im Feld der von Herstellern unterstützten Top-Autos hintenan standen.
Eine letzte wichtige Neuerung, die die Organisatoren des ADAC Zurich 24h-Rennens gemeinsam mit dem Automobil-Dachverband DMSB und Hersteller-Vertretern erarbeiten, ist eine maßvolle Senkung der Spitzengeschwindigkeiten. Walter Hornung: „Die Nürburgring-Nordschleife ist eine Strecke, die einem Piloten alles abverlangt. Alle Beteiligten sind der übereinstimmenden Meinung, dass ein technisches Wettrüsten in der GT3-Kategorie dem nicht nur entgegenlaufen würde, sondern auch die Fahrzeuge auf die Dauer gesehen zu schnell für die Nordschleife machen könnte. Unser Bestreben ist deshalb, die Rundenzeiten der Top-Teams durch technische Vorschriften in einem vernünftigen Rahmen zu halten.“
Dafür arbeiten die Veranstalter auch mit dem Deutschen Motor Sport Bund zusammen, dessen Generalsekretär Christian Schacht erläutert: „Die technischen Spezifikationen der GT3-Fahrzeuge für das Jahr 2017 auf der Nordschleife sind derzeit noch nicht finalisiert. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir uns als Dachverband mit allen wichtigen Protagonisten – etwa auch den betroffenen Teams – abstimmen, um eine auf möglichst breiter Basis tragfähige Lösung zu realisieren.“
Da das Bündel der geplanten Maßnahmen sehr komplex ist, wird sich die Veröffentlichung der Ausschreibung länger als in den vergangenen Jahren hinziehen. „Wir vermeiden so aber, dass wir wichtige Teile des Reglements im Nachhinein noch einmal anpassen müssen“, ergänzt Walter Hornung. „Bis zum 24h-Rennen ist es noch ein gutes halbes Jahr hin – aber schon jetzt bin ich sicher, dass wir uns auf einen noch spannenderen Wettbewerb einrichten dürfen.“