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Porsche Sports Cup
01.06.2015

Zwei strahlende Doppelsieger in Hockenheim

Der Porsche Sports Cup machte Station auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg. Auf dem 4,574 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs wurde die zweite Veranstaltung des Jahres ausgetragen. Bei optimalen Witterungsbedingungen und sommerlichen Temperaturen sahen die Zuschauer packende Rennen im Zeichen der Marke Porsche. In dem mit reinrassigen Rennfahrzeugen ausgetragenen Super Sports Cup setzte sich am Samstag Roland Ziegler (Wendelstein, 997 GT3 R) durch, während am Sonntag Hermann Speck (Rückersdorf, 997 GT3 R) triumphierte.

Der Stuttgarter „Tatort“-Kommissar Richy Müller erreichte im 991 GT3 Cup von Attempto Racing in Rennen eins einen beachtlichen Platz 20 im Gesamtklassement und schaffte damit als Neunter in seiner Klasse den Sprung in die Top-Ten. In Rennen zwei machte er seine Sache noch besser. Mit Gesamtrang 13 belegte er in seiner Klasse zugleich den hervorragenden sechsten Platz. In Hockenheim gab es zudem zwei strahlende Doppelsieger.

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Im Sports Cup dominierte Titelverteidiger Michael Essmann junior (Rheine, 997 GT2 RS) und feierte einen klaren Doppelerfolg. Im Sport Cup Endurance feierte Herrmann Speck im 997 GT3 R zwei souveräne Siege – zugleich sein dritter Sieg bei dieser Veranstaltung. Porsche Markenbotschafter Thomas Bubendorfer, einer der erfolgreichsten Extrem-Bergsteiger der Gegenwart, erlebte vor Ort die faszinierenden Sportwagen aus Zuffenhausen und tollen Motorsport. Das dritte Rennwochenende für den Porsche Sports Cup findet vom 18. bis 19. Juli auf dem Red Bull Ring (AT) statt.

Ziegler und Speck gewinnen in turbulenten Rennen

Im ersten Rennen des Porsche Super Sports Cup triumphierte Roland Ziegler (Wendelstein, 997 GT3 R). Der Wendelsteiner, in Hockenheim zum ersten Mal für das Team POMA Systems Racing am Start, wurde vor Hermann Speck (Rückersdorf, 997 GT3 R) und Heinz-Bert Wolters (Wegberg, 997 GT3 R) als Sieger gewertet. „Zweiter Sieg am Hockenheimring. Fantastisch!“, jubelte Ziegler nach der Siegerehrung. Dabei ging es in der Schlussphase turbulent zu: Speck und Wolters, die bis kurz vor Schluss nach ihrem Überholmanöver auf dem Zeitenmonitor auf den Rängen eins und zwei geführt wurden, erhielten von der Rennleitung wegen Missachtung von Flaggensignalen eine Durchfahrtsstrafe. Die Folge: Ziegler, der eine tolle Performance zeigte, erhielt den Siegerpokal, während Speck und Wolters die Plätze zwei und drei belegten.

Im zweiten Rennen holte sich Speck den Sieg vor dem Finnen Antti Buri im 991 GT3 Cup von Attempto Racing und Lokalmatador Bertram Hornung aus Stutensee (997 GT3 Cup). „Es war ein sehr turbulentes Rennen“, erklärte Speck. „Ich musste mich diesmal aber nicht so anstrengen, da sich meine Haupt-Konkurrenten gleich in der ersten Kurve gegenseitig aus dem Rennen manövriert haben. Mir wäre das direkte Duell auf der Strecke gegen Ziegler und Wolters natürlich lieber gewesen, aber ich freue mich trotzdem über den Sieg.“

Im Kampf um Punkte und Positionen kam es am Sonntag zu zwei Kollisionen, bei denen die Fahrer unverletzt blieben. Das Safety-Car musste ausrücken. In der Cup-Gruppe feierte Antti Buri (991 GT3 Cup) zwei souveräne Siege. Am Samstag gewann er vor seinem Teamkollegen Bill Barazetti (Esslingen, 991 GT3 Cup). „Doppelsieg bei den Cup-Autos für Attempto Racing. Klasse“, sagte Barazetti. Dritter wurde Lokalmatador Bertram Hornung, der am Sonntag in der Cup-Gruppe Platz zwei vor ATR-Pilot Matthias Jeserich (Berlin) erreichte und zugleich den vierten Sieg in der hart umkämpften Klasse der 997 GT3 Cup perfekt machte.

„Das war ein geiles Wochenende“, jubelte Hornung, der seine Tabellenführung weiter ausbaute. „Kompliment und großes Lob an das Team. Wir haben erst zu Saisonbeginn eine neue Truppe zusammengestellt. Und alles funktioniert auf Anhieb. Klasse!“ Matthias Jeserich erklärte: „Im Qualifying lief nicht alles rund. Im Rennen hat es dann besser geklappt, auch wenn ich diesmal von den Fehlern der anderen profitiert habe. So spült es einen schnell auf Platz vier im Gesamtwertung und Platz drei bei den Cup-Autos. Bertram scheint in der Klasse derzeit unschlagbar. Deshalb bin sehr zufrieden – auch mit Platz zwei in der Klasse.“

Dr. Sascha Witt zum ersten Mal auf dem Siegerpodium

Souveräne Vorstellung von Michael Essmann junior. Der amtierende Champion aus Rheine feierte im 997 GT2 RS von AP Car Design in Hockenheim einen klaren Zweifachsieg. Am Samstag setzte er sich gegen Lokalmatador Andreas Nieder aus Hockenheim (991 GT3) durch. Damit sicherte sich der Pilot von Schütz Motorsport zugleich den Sieg in der hart umkämpften Klasse 4e. Dritter wurde Essmanns Teamkollege Jens Kempe (Sehnde, 997 GT2). Oliver Engelhardt (Groß-Zimmern, 997 GT2) fuhr ein tolles Rennen, verpasste als Vierter jedoch den Sprung auf das Siegerpodium. Am Sonntag triumphierte Essmann vor Dr. Sascha Witt (Münster, 991 GT3) und Nieder.

Während Essmann unangefochten an der Spitze das Rennen dominierte, waren die Plätze im Verfolgerfeld hart umkämpft. Immer wieder wechselten die Positionen. „Ich bin überglücklich, zum ersten Mal auf dem Siegerpodium zu stehen“, strahlte Dr. Witt. „Am Anfang war das Rennen hart umkämpft, zwischenzeitlich fiel ich sogar bis auf die vierte Position zurück. Als ich dann wieder Zweiter war, konnte ich mir einen kleinen Vorsprung herausfahren. Ich musste nicht mehr auf der letzten Rille fahren.“ Nieder ergänzte: „Das war ein tolles Wochenende. Zwei Mal auf dem Podium, ich bin ein wenig sprachlos.“ Da Champion Essmann in Hockenheim gegen weniger Konkurrenten antrat, bekam er diesmal nicht die volle Punktzahl. Somit eroberte Teamkollege Jens Kempe nach zwei Klassensiegen in der 7b mit insgesamt 80 Zählern die Tabellenspitze. Zweiter ist nun Dr. Witt (77,6 Punkte) vor Oliver Plassmann (Ratingen, 991 GT3) mit 66,6 Punkten. Plassmann feierte am Nürburgring in der Klasse 4e einen Sieg und wurde Zweiter, an diesem Wochenende erreichte er in der stark besetzten Klasse der 991 GT3 zwei Mal den dritten Rang.

Herrmann Speck feiert souveränen Zweifacherfolg

Traditionell steht zum Abschluss des Rennwochenendes der Sports Cup Endurance mit zwei separaten Läufen über jeweils 50 Minuten auf dem Programm. Sie werden von einer 15-minütigen Boxenstopp-Pause für Reifenwechsel, Tankstopp und eventuellem Fahrerwechsel unterbrochen. In jedem der beiden Rennen gibt es ein zehnminütiges Zeitfenster, in dem das Fahrzeug zum Fahrerwechsel an die Box muss. Dabei feierte der Rückersdorfer Herrmann Speck im leistungsstärkeren 997 GT3 R zwei klare Siege. Im ersten Rennen fuhr Matthias Kaiser im 991 GT3 Cup des Teams FMT auf den zweiten Platz vor seinen Teamkollegen Friedrich Leinemann / Beat Ganz. Das Podium der besten Cup-Piloten komplettierte Aleidus Gerard Bosman (997 GT3 Cup).

In Hockenheim war auch der ehemalige DTM-Pilot Roland Asch am Start. „Es hat riesig Spaß gemacht, wieder im Porsche auf meiner Heimatstrecke am Start zu sein“, sagte der gut aufgelegte Ammerbucher, der Sabine Dorschner (Ingolstadt) im a-workx 991 GT3 Cup unterstützte. Der frühere Sieger des Porsche Carrera Cup Deutschland fuhr mit seiner Teamkollegin im ersten Rennen auf Rang elf und erreichte in Rennen zwei Platz 14. Lukas Schreier / Bertram Hornung (Augsburg / Stutensee) mischten in der ersten Hälfte des ersten Rennens in der Spitzengruppe mit, fielen aber durch einen unplanmäßigen Boxenstopp zurück. Zugleich mussten sie ihre Tabellenführung an Matthias Kaiser abtreten. Hornung erklärte: „Ich hatte schon das schlimmste befürchtet und an einen Motorschaden gedacht, aber es war zum Glück nur ein Zündkerzenstecker runtergesprungen.“

Im zweiten Rennen blies das Duo des ADAC Nordbaden dann zur sensationellen Aufholjagd. Das ausgezeichnete Ergebnis: Gesamtplatz zwei hinter Speck und Sieg in der Cup-Gruppe. Gesamtrang drei holte sich Matthias Kaiser, der damit auch Zweiter in der Cup-Gruppe wurde. Platz drei in der Wertung der besten Cup-Piloten erreichten Joachim Günther / Josef Stengel (Augsburg/Ellwangen) 997 GT3 Cup. Die zwei Piloten bestreiten seit drei Jahren gemeinsam Rennen und feierten nun ihren ersten Podiumserfolg. „Besser hätte es für uns nicht laufen können“, sagte ein strahlender Josef Stengel, „aber so kann das ruhig weiter gehen.“

PZ-Trophy: Alexander Geyer verteidigt die Tabellenführung

In der PZ-Trophy sind zwei Trainingssitzungen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren. Jede Zehntelsekunde Abweichung wird mit einem Strafpunkt bewertet. Die Punkte aller Wertungsrunden werden addiert. Im ersten Wertungslauf setzte Titelverteidiger Dr. Rocco Herz (München, 997 GT3 RS) mit gerade einmal fünf Strafpunkten ein Ausrufezeichen. Hinter dem Münchner waren zwei Piloten punktgleich: Kay Kosar (Niederrieden, 996 GT3) und Gerhard Röhrmann (Bad Oeynhausen, Boxster GTS) verbuchten jeweils neun Zähler. Wie knapp es im Kampf um die Uhr zugehen unterstreicht ein Blick auf die Plätze vier und fünf. Auch Olaf Baunack (Neuhäusel, 991 GT3) und Geyer Alexander (Pforzheim, 997 GT3) waren ebenfalls punktgleich – jeweils mit elf Zählern.

Im zweiten Wertungslauf schaffte dann Röhrmann mit einem sensationellen Resultat den Sprung auf das Siegerpodest. Er kassierte lediglich drei Strafpunkte. Platz zwei ging an Alexander Geyer. Dritter wurde Baunack. In der Tabelle behauptete Alexander Geyer mit 85 Punkten seine Führung. Ihm dicht auf den Fersen ist er amtierende Champion Dr. Herz (76 Punkte). Auf dem dritten Platz in der Meisterschaft rangiert Röhrmann (71 Punkte) vor Hero Schwarze (Quakenbrück, 997 GT2) mit 65 Punkten.

PZ-Driver’s Cup: Gesamtsieg für Freddy Seyfang

Fahren unter Anleitung von Instruktoren, freie Trainingsrunden und zum krönenden Abschluss eine Gleichmäßigkeitsprüfung, in der es gilt innerhalb von 30 Minuten drei beliebige Runden in genau derselben Zeit zu fahren. Dieser Herausforderung stellten sich auch in Hockenheim wieder zahlreiche Teilnehmer im PZ-Driver’s Cup. Die Gesamtwertung gewann Bronze-Pilot (Klasse vier) Freddy Seyfang (Bäretswil, 991 GT3) vor Lokalmatador Stefan Dick aus Mannheim im Cayman S, der sich damit zugleich den Sieg in der Klasse drei (Silber) sicherte. Den dritten Platz im Gesamtklassement belegte Marco Klöpper (Lehrte, 997 GT3), ebenfalls in der Klasse vier (Bronze) am Start. Bester Fahrer in der Klasse zwei (Gold) war an diesem Wochenende Ulf Thomas (Stuttgart, 991 GT3). Den Sieg in der Klasse eins holte sich Platin-Fahrer Robert Hellstrand (Zürich, 996 C4).
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