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FIA Formel 3 EM
01.06.2015

Maximilian Günther kämpft sich in die Top-Ten

Sechs Safety-Car-Phasen, zwei Rennabbrüche, Unfälle ohne Ende – das vierte Rennwochenende der FIA Formel 3 Europameisterschaft in Monza geht in die Geschichtsbücher ein. Maximilian Günther gab sein Bestes, um sich im Autodromo Nazionale di Monza aus dem Chaos um ihn herum herauszuhalten. Leider fiel der 17-Jährige in den ersten beiden Rennen nach unverschuldeten Kollisionen vorzeitig aus. Mit einer kämpferischen Leistung fuhr er im dritten Rennen als Zehnter in die Top-Ten.

Nach seiner Podest-Premiere beim vorangegangenen Rennwochenende in Pau belegt er den vierten Rang in der Rookie-Meisterschaft sowie Platz sechs in der Gesamtwertung.

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Maximilian, das war ein hartes Wochenende für alle Fahrer. Was genau war los in Monza?

Maximilian Günther: „Unglaublich, so ein Chaos habe ich noch nie erlebt. Allein im ersten Rennen fielen 13 Fahrer vorzeitig aus – leider gehörte ich dazu, nachdem ich von der Strecke geschossen wurde. Im zweiten Rennen lag ich auf der achten Position, als mir ein anderes Auto in die Seite fuhr und dabei meine Aufhängung zerstörte. Einige meiner Gegner gingen völlig übermotiviert zur Sache. Nicht umsonst entschied die Rennleitung, das zweite und dritte Rennen vorzeitig abzubrechen.“

Hättest du das Chaos irgendwie umgehen können?

Maximilian Günther: „Möglicherweise mit einer besseren Ausgangslage. Die Fahrer auf den vorderen Plätzen sind erfahren und gehen fairer miteinander um. Wenn du aber im extrem engen Mittelfeld starten musst, steigt die Gefahr einer Kollision um ein Vielfaches. Das habe ich leider in Monza erlebt.“

Maximilian bestreitet sein erstes Jahr in der hochklassigen Nachwuchsserie und hat sich aber innerhalb kürzester Zeit zu einem der besten Qualifying-Piloten entwickelt. Bis zum Monza-Wochenende belegte er sechs Mal in Folge den dritten Startplatz und glänzte mit Podestplätzen sowie starken Resultaten. „In Monza gehörte auch eine Portion Glück in den Qualifyings dazu. Leider fehlte mir der notwendige Windschatten auf den langen Geraden, wodurch ich Zeit verlor. In Monza war es wirklich eng: Ich hatte weniger als eine Sekunde Rückstand auf die Pole-Zeit“, so Maximilian.

Was sind die Lehren, die du persönlich aus dem rennen in Monza ziehen konntest?

Maximilian Günther: „Ich bin selbst Rookie und muss vieles lernen – aber was in Monza abging, darf nicht passieren. Mit meinen Starts war ich sehr zufrieden. Das ist eine gute Basis für die nächsten Rennen. Die Tribünen waren richtig voll! Toll zu sehen, wie groß die Begeisterung für uns in Italien war.“

Der nächste Halt ist Spa-Francorchamps: Vom 19. bis 21. Juni 2015 gastiert die Formel 3 Europameisterschaft auf dem legendären belgischen Ardennenkurs. Maximilian sagt in Vorfeld: „Spa kenne ich aus meiner Zeit im ADAC Formel Masters. Vor zwei Jahren fuhr ich dort auf dem Weg zur Vize-Meisterschaft zweimal auf das Podium. Eau Rouge, Blanchimont, Stavelot – jeder Fan auf der Welt kennt die Kurven und weiß dazu tolle Geschichten. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, dort um Punkte und hoffentlich weitere Podestplätze zu kämpfen. Mit einem guten Qualifying rechne ich mir in Spa einiges aus.“
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