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Porsche Super Cup
03.11.2013

Nicki Thiim ist Porsche Super Cup-Meister 2013

Mit zwei Siegen beim Saisonfinale des Porsche Mobil 1 Supercup in Abu Dhabi sicherte sich Nicki Thiim den Titelgewinn im hochklassigsten Markenpokal der Welt. Nach seinem Erfolg im Samstagrennen gewann der für Attempto Racing startende 24-jährige Däne mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, der auf der siebten Generation des 911 basiert, auch den Lauf am Sonntag.

Auf dem Yas Marina Circuit verwies er dabei seinen Teamkollegen Kévin Estre (Frankreich) auf den zweiten Platz. Die Mannschaft von Attempto Racing hatte sich bereits vorzeitig den Gewinn der Teamwertung gesichert.

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Auf der Formel-1-Strecke in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate krönte Nicki Thiim mit seinem Doppelerfolg eine fantastische Saison und feierte nach dem Gewinn des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring einen weiteren Höhepunkt in seiner Karriere. Der Sohn der DTM-Legende Kurt Thiim holte bereits mit elf Jahren seine ersten Erfolge im Kartsport. 2006 wurde er Dänischer Formel-Ford-Meister, 2008 sicherte er sich den Titel in der Seat Leon Supercopa. Im Porsche Carrera Cup Deutschland war er 2009 bester Neuling. Auch seine Debütsaison im Porsche Mobil 1 Supercup schloss er 2012 mit dem Gewinn der Rookiewertung ab. In diesem Jahr legte der Blondschopf aus dem hohen Norden mit seinen Siegen auf den Traditionsrennstrecken in Silverstone und Monza den Grundstein zum Supercup-Gesamtsieg.

Nicht nur im Porsche Mobil 1 Supercup startete Nicki Thiim in dieser Saison durch. Der Däne, der seine knappe Freizeit vorzugsweise beim Fitnesstraining und mit guten Freunden verbringt und auch im Umgang mit einem Fußball über ein unverkennbares Talent verfügt, ist auch ein gefragter GT-Langstreckenpilot. In diesem Jahr war er beim 12-Stunden-Klassiker in Sebring im Porsche von NGT Racing sowie bei verschiedenen Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC am Start.

Beim Supercup-Finallauf auf dem Yas Marina Circuit setzte sich Nicki Thiim von der Pole-Position an die Spitze des Feldes und demonstrierte seine starke Form mit einem ungefährdeten Start-Ziel. Hinter seinem Teamkollegen Kévin Estre, dem frischgebackenen Gewinner des Porsche Carrera Cup Deutschland, kam der Niederländer Jeroen Bleekemolen, der zweifache Supercup-Meister und Abu-Dhabi-Sieger von 2009, als Dritter ins Ziel. Ein starkes Rennen fuhr erneut der Neuseeländer Earl Bamber vom Team Fach Auto Tech: Nach seinem zweiten Platz am Samstag, als er von seiner ersten Supercup-Pole gestartet war, wurde der Gewinner des Porsche Carrera Cup Asia am Sonntag hinter seinem Landsmann Richie Stanaway (DAMS) Fünfter.

Einer der Pechvögel des Hitzerennens war Klaus Bachler, der Sieger von Spa-Francorchamps: Der Porsche-Junior aus Österreich hielt lange den Kontakt zur Spitze, musste seinen Porsche 911 GT3 Cup dann allerdings zwei Runden vor dem Ziel abstellen. Sein dänischer Junior-Kollege Michael Christensen (DAMS), der auf dem Nürburgring seinen ersten Supercup-Erfolg gefeiert hatte, kam als Siebter ins Ziel und sicherte sich damit als bester Supercup-Neuling den Sieg in der Rookiewertung.

Im Gedenken an ihren Kollegen Sean Edwards hatten sich alle Fahrer am Freitag vor dem Freien Training um dessen Auto mit der Startnummer 14 versammelt. Der Brite war am 15. Oktober bei einer privaten Coachingfahrt in Australien tödlich verunglückt. Alle Teilnehmer fuhren in Abu Dhabi mit einem Trauerflor auf der Fronthaube.

Nicki Thiim (Sieger): „Das war für uns alle ein sehr emotionales Wochenende. Ich habe alles gegeben, um zu beweisen, dass ich den Gesamtsieg verdient habe. Ich widme diesen Titel meinem Freund Sean und werde den Meisterpokal gerne an seine Familie weitergeben. Damit will ich zeigen, dass Sean der Meister unserer Herzen ist.“

Kévin Estre (Zweiter): „Das war ein tolles letztes Rennen der Saison. Mit meinem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden. Nicki war einfach schneller, ich konnte ihm nicht folgen. Wir haben den Fans ein spannendes Wochenende mit fairen Rennen geboten, und ich glaube, das ist es, was Sean gewollt hätte. Mit unseren Gedanken waren wir bei ihm.“

Jeroen Bleekemolen (Dritter): „Es ist ein schönes Gefühl, mal wieder auf dem Podium zu stehen. Hat ja auch lange genug gedauert. Es war für uns ein schwieriges Jahr, wir mussten einige Rückschläge wegstecken, haben aber nie aufgegeben und sind immer wieder zurückgekommen. Jetzt freue ich mich auf die neue Saison.“

Michael Christensen (Porsche-Junior, Siebter): „Zum Glück waren wir heute viel besser unterwegs als gestern. Das Auto war über die gesamte Distanz schnell. Ich hatte zwar keinen optimalen Start, konnte aber einige Position gut machen. An Kuba Giermaziak kam ich zwar nicht vorbei, trotzdem war das ein einigermaßen versöhnlicher Saisonabschluss, nicht zuletzt natürlich durch den Rookie-Titel.“

Klaus Bachler (Porsche-Junior, Platz 22): „Bis kurz vor Schluss war es ein perfektes Rennen für uns. Ich hatte einen guten Start, konnte nach der Safety-Car-Phase Richie Stanaway überholen und kam immer näher an Jeroen Bleekemolen heran. Unser Auto ging richtig gut. Ein großes Dankeschön an mein Team. Zusammen haben wir uns in der zweiten Saisonhälfte toll nach vorne gearbeitet. Leider gab es heute kein Happy-End. Zwei Runden vor Schluss leuchtete NO FUEL PRESSURE auf meinem Display auf, das war’s dann.“