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Kartsport Allgemein
21.03.2024

Saisonstart der Kart-Klassiker in Kerpen

In Kerpen dreht sich wieder etwas, man merkt, dass die altehrwürdige Schumacher-Bahn dank der Perspektive mit neuer Nutzung wieder in Form gebracht wird. Nach dem neuen Fahrbahnbelag sind nun auch neue Tepco Barrieren anstelle der bisherigen Absicherung aufgebaut worden. Dadurch unter anderem wird die Bahn wieder WM tauglich und man darf sich auf die Zukunft freuen.

Die Traditionsabteilung in Form der Klassik-Kart-Fahrer möchte trotzdem die alten Zeiten in Erinnerung halten, als die plastikfreien Luftgekühlten 100 er dominierten und ganzen Generationen von Fahrern als Karrierestart dienten. Neben Michael Schumacher waren das unter anderem Jürgen Schober, Thomas Kracht und Thomas Franz. Der amtierende Meister bei den Klassik Karts zeigte mit einer Trainingszeit von 47,6 auch auf was die „alten Kisten“ noch auf die Bahn bringen.

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In den Wertungsläufen nach dem Gleichmäßigkeitsformat klappte es dann leider nicht so ganz, musste er doch nach einem Dreher das Kart stehen lassen.  Wie das mit gleichmäßig geht, zeigte der aus den Niederlanden angereiste Kay Simons der beide Einzelläufe und somit auch die Gesamtwertung gewann. Er bewegte ein ZIP Parilla aus den Siebzigern. Auch der Zweitplatzierte ist gebürtiger Niederländer, wohnt aber schon ewig in der Pfalz in Ludwigshafen. Bessel Minderhoud versteht es bestens sein Baujahr 1972 Landia Sachs gleichmäßig zügig um die Bahn zu bringen, und das mit wirklich zeitgenössischen Goodyear Bluestreak Reifen.

Dritter wurde Thomas Franz, der als Konkurrent in den Achtzigern gegen Michael Schumacher fuhr und der mit seinem Material, auch seine beiden Söhne an den historischen Kartsport heranführt, somit als Fahrer Teamchef in Personalunion nicht über Langeweile klagt. Dahinter auf Platz vier mit Roger Frauenrath ebenfalls ein Kollege, der eine Karthistorie hat vor Bart van de Hul, der mit seinem Vater die Landia Tradition fortführt. Platz sechs ging an Maike Kracht, die ihren Bruder Thomas diesmal hinter sich lassen konnte. Dann folgte Gernot Stöcker, der endlich ein weniger schraubintensives Wochenende erlebte, und der die Taifun Farben hochhielt. Platz neun dann für Jürgen Schober mit seinem Mach 1, der einen Ausfall in Lauf eins hatte. Zehnter wurde Chris Stek aus den Niederlanden auf Birel TM.

Was gab es sonst? Rosie Müller war als quasi Einsteigerin bei den Klassik-Karts am Start, sie machte ihre Sache gut und hat denke ich Blut geleckt. Im Training fuhr Thomas Kracht, den von Wolfgang Engels liebevoll präparierten Mach1 Zweizylinder, speziell der Sound ist genial und man darf sich auf mehr Einsätze freuen, in der Wertung vertraute Thomas wieder auf seinen bekannten Einzylinder aus dem Hause Hetschel. Im Feld waren neunzehn Starter, die sich auf die trotz März trockenen Runden machten.  Es gab spannende Wertungsläufe mit wenig „Kleinholz“ und man trifft in Kerpen natürlich neben für Kartsport Clubevents vielen Zuschauern auch Legenden wie z. B. Christian Menzel. Es bewegt sich was in Kerpen, das Fahrerlager und das Umfeld kann noch optimiert werden aber es ist schön nicht nur Bahnen zu verlieren sondern auch mal welche zu erhalten. Der Klassik Kart Zirkus trifft sich dann beim zweiten Lauf in Oppenrod im Juni.
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