Samstag, 27. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
VLN
12.10.2016

Podium für Mettler in Debüt-Saison auf der Nordschleife

Als erster Schweizer sicherte sich Yannick Mettler am vergangenen Wochenende einen Podiumsplatz in der härtest umkämpften Klasse der VLN Langstreckenmeisterschaft, dem BMW M235i Racing Cup. Nachdem Mettler und sein Team FK-Performance in der zweiten Saisonhälfte mehrmals kurz davor waren, hat es beim neunten Lauf endlich geklappt: Mit dem dritten Rang feierten sie gemeinsam ihren ersten Podiumserfolg auf der legendären Nürburgring Nordschleife.

Für Mettler ist dies das zweite Highlight in seiner Premiere-Saison auf der Nordschleife, nachdem er beim diesjährigen 24h-Klassiker ende Mai bereits auf Rang vier ins Ziel kam.

Anzeige
Winterliche Bedingungen beim neunten Lauf

Nachdem die vergangenen vier Läufe unter besten Bedingungen ausgetragen wurden, fand der zweitletzte VLN-Lauf 2016 wieder bei gewohnt winterlichem Eifelwetter statt. Fünf Grad Aussentemperatur und teilweise starker Regen sorgten für einen entsprechend hohen Schwierigkeitsgrad auf der 25 Kilometer langen Naturstrecke. Die Devise war klar: Nur keinen Unfall bis zum Rennen. Die Vorkommnisse der letzten Rennen sassen bei allen Beteiligten noch tief und nach drei Ausfällen in vier Rennen wollte man auf jeden Fall ins Ziel kommen. Die Fahrer Mettler/Wolter/van Campenhoudt meisterten die nassen Bedingungen jedoch gekonnt und qualifizierten sich auf dem siebten Startplatz für das Rennen.

Zitterpartie zum Ende

Zum Start des Rennens trocknete die Strecke langsam ab, sodass sich die Frage aufdrängte, ob man mit Slick-Reifen oder Regenreifen losfahren sollte. Die Mannschaft des Teams FK-Performance traf die richtige Entscheidung und montierte Regenreifen, während andere das Risiko eingingen, direkt mit Slick-Reifen zu starten. Van Campenhoudt, der das erste Drittel des 4-Stunden Rennens fuhr, übergab Mettler den M235i Racing nach einem fehlerlosen Stint auf dem fünften Rang. Mettler, der nun auf Slicks unterwegs war, kam schnell in den Rhythmus und machte weiter Boden gut. Das Auto lief diesmal wie ein Schweizer Uhrwerk und das gesamte Team spulte sein Programm genau nach Plan ab. Die zahlreichen Gelbphasen während dem Rennen verlangten volle Konzentration und zeigten einmal mehr, wie tückisch die Nordschleife bei wechselhaftem Wetter ist.

Mettler übergab das Auto nach einem souveränen Stint auf dem dritten Rang an Teamkollege Wolter, mit drei Minuten Vorsprung auf den Viertplatzierten. 20 Minuten vor Rennende wurde es noch einmal richtig spannend: Eine erneute Regenschauer sorgte für Unschlüssigkeit in Bezug auf einen zusätzlichen Reifenwechsel. Gewisse Streckenabschnitte waren komplett nass, während andere noch trocken waren. Wolter zeigte jedoch starke Nerven und tanzte mit Slick-Reifen auf der nassen Fahrbahn gekonnt ins Ziel. Trotz mehr als fünf Minuten Vorsprung zum Viertplatzierten, war die Anspannung bis zur Zielüberquerung im ganzen Team zu spüren. Doch diesmal gab es keinen Rückschlag, sondern ordentlich Jubel und Erleichterung! Ein verdientes Resultat, welches auch für das Team FK-Performance den ersten Podiumserfolg im M235i Cup darstellen sollte.

„In meiner ersten Saison im M235i Racing Cup aufs Podest zu fahren, ist einfach fantastisch! Wir haben uns als Team das ganze Jahr weiterentwickelt und viel Aufwand betrieben, um eine realistische Chance zu haben, aufs Podium zu fahren. Bereits nach VLN 5 wussten wir, dass wir nicht mehr weit vom Ziel sind, doch der Defektteufel machte uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Dieser dritte Rang ist eine Riesen-Erleichterung und Genugtuung für das ganze Team und bedeutet uns allen sehr viel“, kommentierte Mettler nach dem Rennen erleichtert.

Und weiter: „Das Ziel für nächstes Jahr ist, in der Meisterschaft vorne mitzufahren. Deshalb war es für mich extrem wichtig, den Sprung aufs Podest schon im ersten Jahr zu schaffen. Ich bin super happy für das ganze Team, dass das Eis gebrochen ist und wir unser hoch gestecktes Saisonziel erreicht haben. Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmals bei allen bedanken, die hinter uns stehen und das möglich gemacht haben!“

In zwei Wochen findet der finale Lauf der VLN 2016 statt. Dann werden Mettler und seine Teamkollegen versuchen, an den Erfolg anzuknüpfen. Bis dahin stehen für Yannick diverse Coachings auf dem Programm, sowie ein weiterer Grund zum Feiern: Der Erhalt des Abschlussdiploms als ETH Maschinenbauingenieur.
Anzeige