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FIA WEC
19.10.2016

Heimsieg für Toyota Gazoo Racing

Toyota Gazoo Racing gelang beim Heimrennen der erste Saisonsieg nach dramatischem Verlauf des Sechs-Stunden-Rennens von Fuji, dem siebten Lauf zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft (WEC) 2016.

Vor den enthusiastischen japanischen Fans zeigten sich die drei LMP1-Hersteller ebenbürtig, doch der TS050 HYBRID mit der Startnummer sechs von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi setzte sich letztlich in einem Herzschlagfinale durch.

Mit einem Vorsprung von gerade einmal 1,439 Sekunde vor dem Audi #8 überquerte der siegreiche Toyota die Ziellinie und bescherte der Marke so den elften WEC-Sieg – und den ersten seit dem WM-Lauf in Bahrain im November 2014. Dieses Ergebnis befördert das Fahrertrio der #6 zugleich wieder auf den zweiten Rang in der Fahrer-WM, nur 23 Punkte hinter den derzeitigen Tabellenführenden zurück.

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Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima fuhren mit Platz vier – und rund einer Minute Rückstand auf das Schwesterauto – ebenfalls ihr bestes Ergebnis einer bislang eher enttäuschenden Saison ein.

Die Vorzeichen für ein spannungsgeladenes und von Positionskämpfen geprägtes Rennen deuteten sich schon gleich nach dem Start an. Kamui und Kazuki waren im Gemenge der ersten Kurve zunächst auf die Positionen vier und sechs zurückgefallen, griffen aber sofort an und arbeiteten sich bis zum ersten Boxenstopp auf die Ränge zwei (#6) bzw. vier (#5) vor.

Die schnelle Boxenarbeit der Mechaniker half dem Team das weitere Tempo vorzugeben, schon bald kämpfte die #6 nämlich – nun mit Mike am Steuer – mit dem Audi #8 um die Führung, während Anthony in der #5 sich in ein Duell um den letzten Podiumsplatz warf.

Bei halber Renndistanz waren alle drei LMP1-Hersteller in einem zunehmend spannenden Rennen im Kampf um den Sieg involviert, zumal der Porsche #1 sich in das Geschehen an der Spitze einmischte.

Nach vier Stunden Renndauer lagen die drei Fahrzeuge an der Spitze keine zwei Sekunden auseinander, vierzig Sekunden dahinter folgte die #5 mit Kazuki am Steuer, der allmählich Boden auf das Führungstrio gut machte.

Besonderen Spaß hatte Stéphane, der sich während seines anderthalbstündigen Stints zeitweise einen Rad-an-Rad-Kampf mit dem Audi #8 und dem Porsche #1 lieferte, während das Trio sich noch dazu durch dichten Überrundungsverkehr kämpfen musste, was sich besonders im verwinkelten letzten Sektor als recht anspruchsvoll erwies. Als Kamui rund 90 Minuten vor Rennende die #6 übernahm, setzte er den unermüdlichen Kampf um die Spitze zunächst auf Platz zwei fort und nahm den Führenden ins Visier.

Beim letzten Tankstopp verzichtet Kamui in der #6 auf einen Reifenwechsel und sparte so entscheidend Zeit, was wiederum half die Führung zu übernehmen. Die Herausforderung war nun auf den vergleichsweise abgefahrenen Reifen das Tempo an der Spitze zu halten. Kamui wuchs in den spannenden letzten Runden dabei über sich selbst hinaus, gab mit „alten“ Reifen tatsächlich den Ton an, zeigte sich zudem im Überrundungsverkehr souverän und errang verdient seinen ersten Gesamtsieg in einem WEC-Lauf. Anthony steuerte die #5 immerhin zu deren besten Saisonergebnis.

Toyota Gazoo Racing wird am 6. November wieder am Start sein, nämlich beim vorletzten WEC-Lauf der Saison 2016, dem Sechs-Stunden-Rennen von Shanghai.
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