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VLN
08.09.2015

Mathol Racing beim VLN-Saisonhöhepunkt

Für Mathol Racing war das Ergebnis des Saisonhöhepunkts in der VLN Langstreckenmeisterschaft – das 6-Stunden-Rennen – zweigeteilt. Während sich das Team im Avia-Lager unglaublich freute, war beim Zimmermann-Porsche Frustbewältigung angesagt. Insgesamt startete Mathol Racing mit sechs Autos, von denen vier ins Ziel kamen. Einen ungewöhnlich harten Job hatten diesmal Wolfgang Weber, Norbert Bermes, Hendrik Still und Domenico Solombrino im Avia Aston. Der Dauersieger in der Klasse SP10 bekam es mit richtig starken Gegnern zu tun.

„Das war sicher der härteste Sieg, den wir in der GT4-Klasse je eingefahren haben“, gestand auch Teamchef Holle hinterher. Mit nur 36 Sekunden Vorsprung überquerte der Avia-Aston als erster die Ziellinie. „Wir haben auf einen kurzen Splash-and-Dash verzichtet und dafür auf der letzten Runde mit leerem Tank gekämpft. In der Werkstatt befand sich keine messbare Menge mehr im Tank und der Wagen musste aus dem LKW geschoben werden“, verriet Holle hinterher. Das Auto sei zweimal sogar ausgegangen. Der Lohn war der erneute Sieg, was parallel der 50. Sieg eines Astons Martins war.

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Große Freude auch bei Andre Duve, Christian Volz, Bogdan Capusan und Stef Dusseldorp, die im Avia-BMW das Podium der BMW-Cup-Klasse erklommen. „Das war unser bestes BMW-Ergebnis bisher. Ich bin richtig stolz auf die Jungs“, lobte Holle. Bei dem harten Kampf gegen 17 Klassengegner spielte sicherlich auch das nötige Quäntchen Glück in die Karten von Mathol Racing. Nach sechs Stunden wurde der BMW aber auch verdient als dritter abgewinkt.

In der Klasse V6 wollte Mathol Racing mit dem Zimmermann-Porsche wieder auf den Klassensieg gehen. Im Qualifying war auch noch alles in Ordnung. In der ersten Runde des Rennens aber spielte plötzlich die Elektronik verrückt. „Wir haben später herausgefunden, dass in dem elektronischen Schalthebel etwas kaputt gegangen ist“, ärgerte sich Holle. Erst nach Stunden, in denen der Cayman an der Box sämtliche möglichen und unmöglichen Fehlermeldungen ausspuckte und das Cockpit blinkte wie ein Weihnachtsbaum, war der Defekt gefunden. „Wir hatten durch Zufall auch einen Porsche-Mitarbeiter in der Box, der sich mit dem Cayman gut auskennt und trotzdem lange gesucht hat.“

Mit dem zweiten Null-Punkte-Ergebnis ist der Traum von der Meisterschaft bei Mathol Racing ausgeträumt. „Da es durch den Ausfall des ersten Rennens nur ein Streichergebnis gibt, fahren wir in diesem Jahr wieder nur um die weiteren Ränge mit“, meinte Holle zerknirscht.

Immerhin konnte er sich in der Klasse V6 über den sechsten Rang seines „Schweden“-Cayman freuen. Tommy Graberg, Hans Holmlund und Dag Wohlen kamen fehlerfrei durch das längste VLN-Rennen des Jahres. Dieses Glück hatten Sebastian Schäfer, Rüdiger Schicht und Volker Wawer dagegen nicht. Ihr Porsche Cayman musste mit Ölverlust am Getriebe abgestellt werden.

Zuverlässig, wie eh und je, zeigte sich dagegen der Seat Leon Supercopa von Thomas Heinrich, Jörg Kittelmann und Klaus Müller. In der Klasse SP10 trat das Trio, wie gewohnt, gegen deutlich stärkere Audi TTRS an. Doch dank der hohen Zuverlässigkeit, schafften die drei den Sprung auf Platz drei.

Für Mathol Racing gibt es in Sachen VLN jetzt eine kleine Verschnaufpause. Am 3. Oktober startet dann der große Saisonendspurt mit drei Rennen innerhalb von nur vier Wochen.
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