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DMV TCC
08.04.2013

Toller Saisonstart der DMV TCC in Hockenheim

Einen hervorragenden Start in die Saison gab es für die Internationale DMV TCC am vergangenen Wochenende (05./06. April 2013) auf dem Hockenheimring. Albert Kierdorf (Porsche) und Jürgen Bender (Corvette) holten sich die ersten Gesamtsiege.

Über 50 Autos auf der Stecke. Elf verschiedene Hersteller mit Ascari, BMW, Corvette, Donkervoort, Ford, Lamborghini, Lotus, Mercedes, Porsche, Renault und Seat. Tausende von PS. Spannende Rennen mit einem Schuss Dramatik. Das war die Bilanz des ersten Rennwochenendes der Internationalen DMV TCC am 05. und 06. April 2013.

"Ich denke, wir dürfen mit der neuen Saison sehr zufrieden sein", so UHSport-Geschäftsführer Niko Müller, der die gesamte Organisation verantwortete. "Wir konnten den Fans hochklassigen Motorsport bieten und das war unser Ziel."

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Und auch die beiden Rennen zeigten, wie dicht die Teams und Fahrzeuge zusammen waren. Und vor allem auch wie kollegial es trotz aller Professionalität in der Internationalen DMV TCC zugeht. Stellvertretend dazu Neuzugang Vivien Volk, die mit einem Seat Leon unterwegs war: "Ich hatte es mir mit den PS-starken Fahrzeugen bei den Überrundungen viel schwerer vorgestellt. Aber alles ging super fair zu. Die Rennen haben richtig Spaß gemacht."

Schon beim Qualifying zeigten die Piloten wie knapp es im Gesamtklassement und in den Klassen zugeht. Albert Kierdorf konnte sich im Porsche 997 GT2 zweimal die Pole Position holen. Dahinter auch zweimal jeweils Gerd Beisel (Corvette GT3) und Christian Land (Mercedes SLS AMG GT3).

In Rennen 1 am Samstagmorgen war dann Kierdorf mit einem Start-Ziel-Sieg nicht zu halten und er gewann vor Gerd Beisel, der aber als Sieger der GT-Klasse über alle Backen strahlte, auch weil er die absolute Bestzeit fuhr: „Beim Start fand ich mich erstmal weiter hinten wieder. Aufgrund der kalten Temperaturen hatten meine Reifen noch nicht die richtige Temperatur. Danach war es eine lange Aufholjagd, die noch gut endete.“

Alles richtig machte derweil der spätere Drittplatzierte Fabian Hamprecht. Mit erst 17 Jahren fuhr er erstmal in einem Rennen den Lamborghini Gallardo von rhino’s Leipert Motorsport und überzeugte vollauf. "Ich konnte mit Geschwindigkeit am Start außen vorbeigehen und zunächst Platz zwei holen. Dann gab es harten Druck von Christian Land, den ich noch abwehren konnte..." Gegen Beisel hatte der talentierte Youngster aber keine Chance, war aber mit Platz drei überaus zufrieden. Christian Land hatte nach den Attacken gegen Hamprecht Probleme mit seinen Reifen und musste später noch Michael Bäder im bärenstarken BMW M3 V8 Kompressor ziehen lassen. „Das war mehr als wir erwarten durften. Ich bin aber auch kein Risiko eingegangen“, so Bäder der Zweiter der Klasse 10 wurde.

Ein Kompliment musste man auch Bruno Stucky machen. Der Schweizer kam mit seinem Mercedes Benz SLS AMG GT3 auf Platz sechs und fuhr mit 1:44.133 Minuten seine persönlich beste Zeit in diesem Rennen. Im letzten Jahr hat er einen hervorragenden Sprung gemacht und als reiner Hobby-Pilot schlägt er sich super in diesem starken Feld. Klaus-D. Koch, Karl Renz und Jack Crow kamen auf die Plätze sieben, acht und neun. Zehnter wurde ein stark fahrender Robin Chrzanowski: "Da kann Papa Günter wirklich stolz sein", so Streckensprecher Klaus Lambert. Nachdem man am Vortag mit dem Porsche 997 GT3 noch Getriebeprobleme hatte und es austauschen musste, startete der Youngster von ganz hinten und kam hinter dem Sieger der Klasse 3, Jack Crow, noch auf den zweiten Platz.

In Rennen 2 am Nachmittag sollte es dann große Dramatik 22 Sekunden vor Ende des 30-Minuten-Rennens geben. Bis zur Zeit von 29 Minuten und 38 Sekunden sah alles fast nach einer Kopie von Rennen 1 aus. Albert Kierdorf führte unangefochten und der Zweiplatzierte Bender hätte sicherlich keine Chance auf den Sieg gehabt. Doch dann gab es einen Reifenschaden hinten links auf der Start-und-Ziel-Geraden und der Doppelsieg war futsch. Bender erbte den Sieg vor Heinz-Bert Wolters (Porsche GT3 R) und dem erneut stark fahrenden Fabian Hamprecht, auf den Papa Marian Hamprecht ebenfalls zu Recht stolz sein durfte.

Und um auf den Anfang des Rennens zurückzukommen: Eine Kopie war es nur fast, da Heinz-Bert Wolters am Start Kierdorf überrumpelte und mal eben als Erster in die erste Kurve einbog. Doch Kierdorf griff erneut an und in der Spitzkehre wurden die Verhältnisse wieder zurecht gerückt. „Ich war beim Start hellwach“, so Wolters. „Doch natürlich war Albert schneller und dann habe ich ihn vorbeigelassen.“ Nachdem Wolters in Rennen 1 noch mit defekter Antriebswelle schon kurz nach dem Start aufhören musste, war es diesmal ein gutes Rennen, das ihn bis auf Platz zwei führte. „Nur zum Ende hin bauten die Reifen vehement ab und ich konnte nicht mehr kontern.“

Auch Michael Bäder konnte seinen Platz verteidigen. „Zweimal Rang vier und einmal Klassensieg ist hervorragend für uns. Damit durften wir nicht unbedingt rechnen. Ich bin sehr zufrieden.“

Ähnlich äußerte sich auch Peter Schmitt, Geschäftsführer von Car Collection, die gleich mit drei Autos (zwei Porsche und einen SLS) in Hockenheim am Start war und selber in Rennen 2 im Cockpit des Mercedes SLS AMG GT3 saß. „Über Platz fünf freue ich mich sehr. Die Serie ist super. Wir werden sicherlich nicht zum letzten Mal hier gewesen sein. Mal schauen, vielleicht sehen wir uns schon am Nürburgring wieder.

Die Plätze sechs bis zehn komplettierten Bruno Stucky, der abermals ein starkes Rennen fuhr, Karl Renz, Josef Klüber, Jack Crow und Jürgen Schlager. Und was war mit Gerd Beisel? Er hatte einen Ausfall zu beklagen. Wieder einmal hatte der Corvette-Pilot Pech, da der Sieg sonst sicherlich ihm gehört hätte.

In den Klassen gab es ebenfalls hart umkämpfte Rennen. In der Klasse 1 holte sich Michi Helm (Renault Clio Cup3) einen Doppelsieg. In der Klasse 2 war Duller-Pilot Markus Weege (BMW M3) zweimal nicht zu schlagen. In der Klasse 4 teilten sich die KRS ATZ Motorsport-Teamkollegen André Krumbach und Stefan Nägler die beiden Siege im Porsche 996 GT3. Karl Renz (Porsche GT3 R) ließ in der Klasse 5 zweimal Maximilian Stein (Porsche 997 GT3 Cup) hinter sich. Auch in der Klasse 6 gab es mit Thomas Winkler (Porsche 997 GT3 Cup) einen Doppelsieger, der einmal Theo Herlitschka und einmal Albert Weinzierl (beide Porsche 997 GT3 Cup) auf Platz zwei verwies. Stefan Ertl (Porsche 997 GT3 Cup) gewann die Klasse 7 in Rennen 1 vor Thomas Langer (Porsche 997 GT3 Cup). In Rennen 2 wurde Bruder Christof Langer Zweiter. In der Klasse 8 teilten sich Gerd Beisel und Jürgen Bender die Siege. Jack Crow wurde zweimal Erster in der Klasse 9. Und schlussendlich gab es mit Albert Kierdorf und Michael Bäder zwei Sieger in der Klasse 10.

Man darf sich schon jetzt auf das zweite Rennwochenende der Internationalen DMV TCC freuen. Am 19. und 20. April 2013 gastiert man auf dem Nürburgring und erwartet wieder weit über 40 Autos...
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