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DTM
29.08.2012

Verkehrte Welt bei Audi in der DTM

Entgegen aller Vermutungen können bei Audi in dieser Saison nicht die erfahrenen Piloten punkten, sondern die beiden Rosberg-Piloten Edoardo Mortara und Filipe Albuquerque. Während die Audi-Speerspitzen Timo Scheider und Mattias Ekström in dieser Saison von Pleiten, Pech und Pannen heimgesucht werden, schafften es die beiden Youngster, sich heimlich zu den Geheimtipps der DTM zu entwickeln.

Für den Franko-Italiener Edoardo Mortara hätten seine ersten zwei Jahre in der populärsten Tourenwagen-Serie nicht wesentlich besser laufen können: Konstante Punkteplatzierungen schon in seiner ersten Saison, davon zwei dritte Plätze, und eine beeindruckende Vorstellung beim Show-Event in München. Ziel für seine zweite Saison in der DTM war, den positiven Trend des Vorjahres fortzusetzen und diese Zielsetzung setzt Mortara 2012 eindrucksvoll um.

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Zwei Siege stehen schon auf dem Konto des 25-Jährigen: Zum einen sein beeindruckender Start-Ziel-Sieg in Spielberg und am letzten Wochenende folgte der hart erkämpfte Sieg in den Dünen von Zandvoort. Drei Rennen vor Ende der spannenden DTM-Saison 2012 liegt Mortara in der Gesamtwertung auf Rang vier, mit 35 Punkten Rückstand auf Mercedes-Spitzenpilot Gary Paffett. Damit hat der stärkste Audi-Pilot sogar noch Titelchancen. Allerdings muss bei noch 75 zu vergebenen Punkten bei dem Führenden Paffett einiges schiefgehen, damit Mortara sich bereits am Ende seines zweiten DTM-Jahres zum Champion krönen kann.

Mit lediglich zwölf Meisterschafts-Punkten sieht Mortaras Teamkollege Filipe Albuquerque bei oberflächlicher Betrachtung zunächst wesentlich schwächer aus. Allerdings wusste auch der Portugiese in seinem zweiten Jahr in der DTM zu überzeugen: In fünf von sieben Rennen in den Punkten und zuletzt zeigte er sehr starke Vorstellungen im Qualifying. Allerdings lief bei Albuquerque in diese Saison nicht alles so rund, was letzten Endes bessere Punkteplatzierungen verhinderte: Von Zeit zu Zeit waren die Boxenstopps zu langsam, in Zandvoort landete der Rosberg-Pilot wegen des einsetzenden Regens zwei Mal im Kiesbett, bevor er sein bis dahin bemerkenswertes Rennen beenden musste. Trotz allem hinterließ Albuquerque einen starken Eindruck und ist dieses Jahr ein Garant für Punkte.

Fest steht: Die beiden jungen Rosberg-Piloten haben sich in ihrer zweiten Saison etabliert und endlich ihren Platz in der DTM gefunden. Sollten Mortara und Albuquerque auch in den letzten drei Saisonrennen mit ihrer Performance überzeugen können, sollte ihnen ein Platz im Audi-Kader von 2013 sicher sein.

Text: Antonia Grzelak - motorsport-xl.de
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