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Rallye Allgemein
21.03.2024

Škoda entwickelt den Fabia RS Rally2 weiter

Seine Homologation durch den Weltverband Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) erhielt der Škoda Fabia RS Rally2 am 1. September 2022. Zwar sind die Hauptkomponenten des Fahrzeugs dadurch festgeschrieben, dennoch bleiben technische Weiterentwicklungen in einigen Bereichen möglich. Das Entwicklungsteam von Škoda Motorsport verbessert den Škoda Fabia RS Rally2 kontinuierlich, damit Kundenteams ein noch wettbewerbsfähigeres und zuverlässigeres Fahrzeug einsetzen können.

Eine Weisheit – nicht nur im Motorsport – lautet: Stillstand bedeutet Rückschritt. Deshalb nutzen die Ingenieure von Škoda Motorsport die wenigen zulässigen Bereiche innerhalb der ansonsten sehr restriktiven Homologationsregeln der Rally2-Kategorie für eine punktuelle Weiterentwicklung des Fabia RS Rally2. „Im Sinne unserer Kundenteams verbessern wir das Auto kontinuierlich. Aufgrund des Reglements dürfen wir nach der Homologation die technischen Komponenten allerdings nicht beliebig verändern“, erklärt Aleš Rada, Technischer Leiter von Škoda Motorsport. Gegenüber dem vom Automobil-Weltverband FIA homologierten Stand dürfen nur bestimmte Teile eines Rally2-Fahrzeugs modifiziert werden. Für jede Änderung muss der Hersteller eine Erweiterung der Homologation beantragen. Davon gibt es verschiedene Arten: Einige erlauben die Korrektur von Fehlern im Homologationsformular, andere berücksichtigen Evolutionen des Basisfahrzeugs in der Serienproduktion.

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Größere Änderungen, die eine technische Weiterentwicklung des Fahrzeugs darstellen, müssen als ‚Erratum-Joker‘ oder kurz ‚Joker‘ homologiert werden – wobei das Reglement nur eine bestimmte Anzahl von Jokern zugesteht. „Während der ersten zwei Jahre der Homologationsperiode des Autos dürfen wir nur drei Joker verwenden sowie zwei weitere ausschließlich für Optimierungen von Sicherheit oder Zuverlässigkeit“, beschreibt Aleš Rada. Der Škoda Fabia RS Rally2 wurde am 1. September 2022 homologiert und befindet sich noch innerhalb dieser zweijährigen Frist. Škoda Motorsport kann also noch ein paar Joker ausspielen.

Im Winter befasste sich das Ingenieursteam von Škoda Motorsport vor allem damit, den Fabia RS Rally2 auf schnellen Schotterstrecken noch konkurrenzfähiger zu machen. Ein Aspekt der Entwicklung betraf dabei die Übersetzungen des Fünfganggetriebes. „Bis jetzt haben wir nur einen Satz Übersetzungen homologiert, dürfen also noch eine zweite Version verwenden“, erklärt Rada.

Oliver Solberg, der im Škoda Fabia RS Rally2 zuletzt die WRC2-Kategorie der Rallye Schweden gewonnen hat, testete den Allradler auf überfrorenen Straßen in Skandinavien und probierte neben längeren Übersetzungen auch neue aerodynamische Lösungen aus. „Unser zweiter Sieg in Folge auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken in Schweden zeigt, dass der Škoda Fabia RS Rally2 bereits sehr schnell ist. Aber insbesondere für Kundenteams ist es wichtig, dass das Auto einfach zu fahren ist und bei einer großen Bandbreite an Bedingungen perfekt funktioniert“, betont Solberg.

Erik Cais fuhr den Škoda Fabia RS Rally2 derweil auf Schotterpisten in Portugal, um neue Dämpfer zu testen. „Es ist unglaublich, wie viel Aufwand Škoda Motorsport für Tests und Entwicklung betreibt. Speziell die Dämpfer für Schotter-Rallyes stellen im Vergleich zum vorigen Jahr eine große Verbesserung dar. Sie liefern eine Menge Grip und im Gegenzug gewinnt der Fahrer noch mehr Vertrauen ins Auto“, berichtet Cais.

Die ersten beiden Läufe zur diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft sind bereits absolviert. Nach den teils vereisten Asphaltstraßen der Rallye Monte Carlo und den winterlichen Waldwegen in Schweden stehen nun die rauen Schotterpisten der Safari Rallye Kenia auf dem Programm. Die Arbeit von Oliver Solberg, Erik Cais und dem gesamten Team von Škoda Motorsport sorgt dafür, dass die Kundenteams und ihre Fahrzeuge unter allen Bedingungen um Spitzenresultate kämpfen können.
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