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Motorshow Essen
04.12.2023

Auftaktwochenende des DSK mit vielen Höhepunkten

Das Auftaktwochenende der Essen Motor Show bot für den Deutschen Sportfahrer Kreis (DSK) viele Höhepunkte: zwei DSK-Präsidiumsmitglieder bei der Auftakt-Pressekonferenz, eine hochkarätige Podiumsdiskussion des DSK Women’s Club, die Ehrung der erfolgreichsten Rennfahrerinnen und Rennfahrer bei der DSK-Sportpokalehrung und am Ende die erste Zusammenkunft des DSK-Beirats in Präsenz. Daneben gab es am großzügigen Stand des DSK auch jede Menge Benzintalk. Die Essen Motor Show hat ihre Tore noch bis zum 10. Dezember geöffnet. Tickets gibt es online unter www.essen-motorshow.de. DSK-Mitglieder erhalten mit dem Code qz5hsd 3 Euro Rabatt. Eine reguläre Tageskarte kostet 20 Euro (mit DSK-Ermäßigung 17 Euro).
 
Los ging es für den DSK bereits am Freitagmorgen: Bei der Auftakt-Pressekonferenz waren DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn und Vizepräsident Armin Schwarz zu Gast. Im Gespräch mit Moderator Jan Stecker berichteten beide über ihre Beziehung zur Mobilitätsmesse in der Ruhr-Metropole und untermauerten, wie wichtig die Veranstaltung für den DSK als Europas größte Vereinigung von aktiven Motorsportlern und Motorsport-Fans ist. „In meinem Terminkalender ist die Essen Motor Show jedes Jahr fest verankert. Es ist der perfekte Jahresabschluss, um viele Kollegen zu treffen“, sagt Armin Schwarz. „Für den DSK ist die Messe ein wichtiger Termin, wo zum Beispiel junge Leute vorbeikommen können und sich Tipps holen. Mich hat positiv überrascht, dass viele Familien bereits heute am Start gewesen sind.“
 
Dr. Ziegahn hob vor allem die Präsenz des DSK in Halle 3 hervor: „Unser Motto ist in diesem Jahr Vielfalt – und das auch gleich in mehrfacher Hinsicht. Auf unserem Messestand haben wir Exponate aus vielen unterschiedlichen Disziplinen ausgestellt: Rallye, Rundstrecke, Zweiradsport und Kart. Ein weiteres Beispiel für gelebte Diversität im DSK ist unser Engagement für Frauen im Motorsport: Der DSK Women’s Club. Wir zeigen auf, dass Motorsport bunt und vielfältig ist.“
 
Angesprochen auf aktuelle Themen des Mobilitätwandels hatten die beiden DSK-Präsidiumsmitglieder ebenfalls fundierte Meinungen: „Es ist wichtig, dass sich die Mobilität technologieoffen entwickelt. Alle unterschiedlichen Antriebskonzepte haben ihre Vor- und Nachteile – jede hat ihren Anwendungsbereich, wo sie ihre Stärken ausspielen kann.“ Ziegahn ergänzte: „Auf einen wichtigen Punkt möchte ich hinweisen: Fahrzeuge mit Elektroantrieb brauchen einen ordentlichen Sound. Dabei geht es nicht nur um die Emotionen, die für uns Motorsportler eine große Rolle spielen, sondern auch um Sicherheitsaspekte, wie zum Beispiel beim Einsatz im Rallyesport.“

Frauen im Motorsport: absolut normal!

Die große und öffentliche Podiumsdiskussion des DSK Women’s Club auf der Bühne des DSK-Stands in Halle 3 hatte eine einfache, deutliche und wichtige Message: Frauen sind im Motorsport Normalität – ob im Renncockpit oder auf unterschiedlichen Positionen hinter den Kulissen. Trotzdem ist es unverändert wichtig, diese Tatsache in einer nach wie vor von Männern dominierten Szene immer wieder hervorzuheben. „Ich weiß selbst, wie schwierig es ist, als Frau im Motorsport Fuß zu fassen“, sagte Ex-Rennfahrerin Claudia Hürtgen. „Von daher liegt es mir sehr am Herzen, Frauen im Motorsport zu unterstützen.“ Die DSK-Förderpilotin Mathilda Paatz ist an der Rennstrecke groß geworden. „Ich war immer dabei, wenn mein Vater bei der VLN gefahren ist“, sagte die 15-Jährige. Nach vier Jahren im Kartsport steht für die Kölnerin 2024 der nächste große Karriereschritt auf dem Programm: Sie startet im ADAC Formel 4 Junior-Team in der französischen F4-Meisterschaft – als erste junge Frau. „Ich weiß gar nicht, wie die Jungs darüber denken. Aber ich konzentriere mich voll und ganz auf mich. Mein Ziel ist ganz klar, irgendwann in der Formel 1 zu fahren.“
 
Ebenfalls durch ihren Vater kam Jill Herbst zum Motorsport. Mittlerweile führt sie den Rennstall équipe vitesse, der den Einsatz von Kundenfahrzeugen in unterschiedlichen GT-Rennserien bestreitet. „Bei uns ist das Verhältnis von Männern und Frauen im Team nahezu ausgeglichen“, sagt sie. Und als Teamchefin werde auch ihre Kompetenz nicht infrage gestellt: „Ich habe das Team von meinem Vater übernommen und bin darin groß geworden. Viele kennen mich von klein auf. Es ist keine Diskussion wert, dass ich eine Frau bin.“
 
Dass ihre Herzen für den Motorsport schlagen, stellten auch zwei weitere Damen aus den Reihen des DSK eindrucksvoll vor. Veronica Mahl arbeitet seit 30 Jahren in der Geschäftsstelle des Vereins. „Bei uns in der Familie hat sich viel um das Auto gedreht. Und wenn Papa mal ein neues bekam, haben wir uns gleich überlegt, wie man ihn noch besser und schöner machen könnte“, sagt Mahl. „Mit einem normalen Auto sind wir nie gefahren. Es musste immer sportlich, breit und tief sein.“ Auch Präsidiumsmitglied Lena Haberjan brennt für den Motorsport: „Ich bin hauptsächlich als Technische Kommissarin bei den Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie und in der Creventic dabei. Ich kontrolliere dabei vor allem GT3-Fahrzeuge. Hier spielt mein Geschlecht keine Rolle. Es geht um Fähigkeiten. Dennoch – das stelle ich auch in meiner Rolle als Vorstand für Technik im ADAC Nordbaden fest – es sind einfach bislang zu wenige Frauen vertreten. Daher ist der DSK Women’s Club eine wichtige Plattform, um sich untereinander zu vernetzen und nach außen die Vielfalt im Motorsport zu präsentieren.“
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