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DTM
10.07.2023

Laurin Heinrich glänzt vor heimischer Kulisse

Mit zwei Punkteresultaten erlebte der Würzburger Rennfahrer Laurin Heinrich ein erfolgreiches DTM-Heimspiel in Nürnberg. Schon als Kind verfolgte er zusammen mit seinem Vater von der Steintribüne aus die spektakulären Rennen der höchsten Motorsport-Serie Deutschlands und feierte nun im 565 PS starken Porsche 911 GT3 R seine Premiere auf der temporären Rennstrecke am Dutzendteich.

Vom zwölften Platz aus erwischte der 21-Jährige einen guten Start in das Samstagsrennen und gewann auf Anhieb vier Positionen. Leider beschädigte ein anderer Teilnehmer bereits in der ersten Kurve das Fahrzeug des Nachwuchstalents, weshalb er zum Reifenwechsel an die Box kommen musste. „Als ich gesehen habe, dass es nur ein Reifenschaden ist, war ich sehr erleichtert. Ich wollte nicht aufgeben und war total motiviert", berichtete der DTM-Rookie. Nach dem unplanmäßigen Boxenstopp fiel Heinrich bis auf den letzten Platz zurück, profitierte aber von einer Safety-Car-Phase, durch die er wieder an das Ende des Feldes aufschloss. Danach sahen die Fans den Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport in Bestform, denn durch eine clevere Strategie und hervorragenden Rennspeed arbeitete er sich konstant nach vorn und stürmte in einer furiosen Aufholjagd an 17 Fahrzeugen vorbei. Letztlich standen durch die beachtliche Leistung der zehnte Platz und sechs weitere Meisterschaftspunkte zu Buche. Die beeindruckende Performance unterstrich er zudem mit der schnellsten Runde von 27 Fahrern in seinem erst fünften DTM-Rennen.

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Der sechste Meisterschaftslauf am Sonntag begann für den Fahrer des KÜS Team Bernhard nach starkem Auftritt im Qualifying von der vierten Position. Mit einer defensiveren Herangehensweise am Start reihte sich der Youngster nach den ersten Kurven auf dem achten Platz ein. In der fünften Runde fiel der Funk aus, was die Kommunikation zum Team deutlich erschwerte. Doch der Porsche-Vertragsfahrer behielt auch bei der hohen Außentemperatur von 33 Grad Celsius einen kühlen Kopf: „Ich bin jedes Mal mit Lichthupe und Blinker an der Boxenmauer vorbeigefahren und habe gehofft, dass meine Mannschaft die Signale versteht. Ich war sehr froh, als mir dann jemand die Tafel für den Boxenstopp heraushielt. Da zeigte sich erneut die Professionalität des Teams, das wieder großartig gearbeitet hat.“ In der zweiten Rennhälfte überzeugte der Nachwuchspilot in zahlreichen Zweikämpfen, belegte im Ziel den siebten Rang und nahm neun Punkte für das Meisterschaftskonto mit.

Nicht nur volle Tribünen und 102.000 Besucher sorgten beim fränkischen Lokalmatador für ein besonderes Rennwochenende. Auch der Bürgermeister von Kürnach, René Wohlfahrt, schaute bei Heinrich vorbei. Zudem gelangen dem Porsche-Pilot im „fränkischen Monaco“ trotz fehlender Fahrpraxis zwei Top-Ten-Ergebnisse: „Ich bin noch nie zuvor auf der Strecke unterwegs gewesen. Die Straße wird immer nur zum Rennen abgesperrt und deshalb fuhr ich am Freitag im Training tatsächlich meine ersten Meter auf dem Kurs. Für mich war es ein absolutes Highlight, bei dem ich viel gelernt habe. Jetzt freue ich mich auf den Nürburgring.“

Nach einer kurzen Sommerpause reist Heinrich vom 4. bis 6. August zum vierten DTM-Event an den Nürburgring. Dort erwartet ihn die 3,629 Kilometer lange Sprintvariante der legendären Rennstrecke in der Eifel.
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