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DTM
27.06.2023

Herausforderndes Wochenende in Zandvoort: für GRT

Nach einem starken Saisonauftakt in Oschersleben hielt der Ausflug nach Zandvoort für Grasser Racing am vergangenen Wochenende nicht den erwünschten Erfolg bereit. Auf der Formel-1-Rennstrecke an der niederländischen Nordseeküste stiegen vom 23. bis 25. Juni vor 24.000 Zuschauern die Rennen drei und vier in der DTM-Saison 2023. Die Lamborghini-Mannschaft aus der Steiermark zeigte mit seinen beiden Lamborghini Huracán GT3 EVO2 abermals eine starke Rennpace. Rückschläge in den Trainings und Qualifyings hinderten Clemens Schmid und Mick Wishofer jedoch daran, das Potential in Top-Resultate zu verwandeln.

Aufgrund des mit den Programmen in DTM, Fanatec GT World Challenge Europe und ADAC GT Masters dicht gedrängten Terminkalenders, hatte die Truppe von Teamchef Gottfried Grasser nicht die Möglichkeit, im Vorfeld auf dem 4,259 Kilometer langen Circuit Zandvoort zu testen. In den Trainings am Freitag verlor das Team aufgrund von Schwierigkeiten mit der Bremsbalance sowie technischen Problemen wichtige Streckenzeit, wodurch die Fahrer mit wenig Vorbereitung ins erste Qualifying gingen.

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Das erste der beiden Rennen über die Distanz von 60 Minuten plus eine Runde brachte Grasser Racing daraufhin positive Erkenntnisse. Zwar verpassten die Fahrer die Punkteränge, doch Schmid fuhr nach dem Boxenstopp die viertschnellste Runde des Rennens. Wishofer war mit der sechstschnellsten Zeit auf Augenhöhe und bestätigte damit die konkurrenzfähige Pace des Lamborghini Huracán GT3 EVO2.

Am Sonntag konnte das Fahrerduo jedoch kein Kapital daraus schlagen. Im zweiten Zeittraining kamen beide Piloten durch Fehler von der Strecke ab und hatten damit erneut eine schwierige Ausgangslage. Im Rennen machten Schmid und Wishofer zwar einige Positionen gut, waren nach den Boxenstopps aber dennoch ohne Aussicht auf Punkte unterwegs.

Clemens Schmid: "Wir sind in den Trainings ins Hintertreffen geraten und haben uns davon nicht mehr erholt. Am Samstag sahen die Rundenzeiten im Rennen vielversprechend aus, aber das Gefühl auf der Bremse hat bei mir einfach nicht gepasst. Wir entschieden uns daher, für das zweite Rennen die Bremsanlage umzubauen, konnten davon aber nicht profitieren. Im Qualifying ist mir ein Fehler unterlaufen und die Ausgangslage war damit erneut schwierig. Letztendlich war es insgesamt ein Wochenende zum Abhaken. Wir müssen am Norisring besser vorbereitet sein, denn wir haben in Oschersleben gesehen, was dann für uns möglich ist."

Mick Wishofer: "Es gab in Zandvoort leider wenig Positives. Wir haben uns auf die äußeren Einflüsse nicht gut genug eingestellt. Ich bin am Freitag durch die Probleme am Auto nicht viel gefahren, was sich vor allem bei meiner Performance in den Qualifyings bemerkbar gemacht hat. Im Rennen waren wir teilweise ziemlich schnell, aber es hat die Konstanz gefehlt. Der Wettbewerb in der DTM ist sehr eng und wenn eine Kleinigkeit nicht passt, fällt das gleich ungemein ins Gewicht."

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: "Es war technisch ein schwieriger Freitag. Wir mussten an den Autos einige Dinge aussortieren und haben dabei viel Fahrzeit verloren. Dadurch sind die Fahrer mit zu wenig Training ins erste Qualifying gegangen, was sich in der Performance niedergeschlagen hat. Das Zeittraining hat an diesem Wochenende unsere Rennen entschieden. Im Qualifying am Sonntag haben Mick und Clemens leider beide Fehler gemacht. In der Konsequenz hat sich gezeigt, was wir von der DTM bereits kennen. Wenn du hinten startest, wird es schwer, ein Resultat zu holen. In den Rennen war die Pace unserer Autos allerdings konkurrenzfähig, was zeigt, dass für uns mit einer besseren Ausgangslage viel möglich gewesen wäre. In solch einer Situation bleibt nur der Blick nach vorne. Entscheidend ist, wie man mit solchen Rückschlägen umgeht, denn das macht Gewinner aus. Wir werden unsere Lehren daraus ziehen und freuen uns darauf, es am Norisring besser zu machen. Vorher liegt der Fokus aber noch auf dem 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, das kommendes Wochenende für uns ansteht."
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