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ADAC GT Masters
11.09.2023

Podium und Pole-Position für GRT auf dem Sachsenring

Erfolgreiche Rückkehr aus der Sommerpause für Grasser Racing beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Nach zwei Monaten griffen Benjamin Hites und Marco Mapelli am vergangenen Wochenende vom 8. bis 10. September vor 42.000 Zuschauern wieder ins Lenkrad des Lamborghini Huracán GT3 EVO2 mit der Startnummer 63. Die vierte Station in der Liga der Supersportwagen war für das GRT-Duo bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen abermals von Erfolg gekrönt. Im zweiten Qualifying fuhr Mapelli die Bestzeit und legte damit den Grundstein für ein weiteres Podium. Nach einem intensiven Rennen feierten er und Hites am Sonntag den zweiten Platz.

In der Eifel hatte sich das Fahrerduo mit seinem ersten Saisonsieg in die Sommerpause verabschiedet. Auf dem Sachsenring machten sie genau dort weiter, wo sie acht Wochen zuvor aufgehört hatten. Mit der Bestzeit im zweiten Training bestätigten sie am Freitag ihre starke Form und Hites setzte die Pace auch im ersten Qualifying auf dem 3,645 Kilometer langen Traditionskurs eindrucksvoll um. Der 24-Jährige aus Santiago de Chile stellte den Lamborghini Huracán GT3 EVO2 von GRT am Samstagmorgen auf Startplatz zwei und schrammte dabei nur knapp an seiner zweiten Pole-Position im ADAC GT Masters vorbei.

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Im ersten Rennen über 60 Minuten plus eine Runde hielt Hites den zweiten Platz bis zum Boxenstopp in Runde 23 souverän. Mapelli war nach dem Fahrerwechsel weiter auf Podestkurs, wurde in der 31. Runde jedoch durch einen Reifenschaden hinten rechts gestoppt. Der 36-jährige Lamborghini-Werksfahrer schaffte es zurück an die Box, fiel durch den unplanmäßigen Pitstop aber weit zurück. Nach 44 Runden sah er die Zielflagge als Siebter und der Kampfgeist zahlte sich aus. Trotz des unglücklichen Rennverlaufs stellten Mapelli und Hites zehn wertvolle Meisterschaftszähler sicher.

Am Sonntag fuhr Mapelli im zweiten Zeittraining eine eindrucksvolle Pole-Position heraus, doch die Freude über die 19. Pole von GRT im ADAC GT Masters währte nicht lange. Der Italiener behinderte im Qualifying versehentlich einen anderen Fahrer, wofür eine Startplatzstrafe gegen ihn ausgesprochen wurde und er sich im Grid für Lauf zwei auf Startplatz vier einfinden musste. Davon ließ sich der Routinier jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Bis zum Fahrerwechsel in Runde 25 kämpfte er sich auf die dritte Position zurück. Hites setzte sich in einem intensiven zweiten Stint gegen die Konkurrenz durch und wurde nach 45 Runden als Zweiter abgewunken.

Das Podium brachte GRT 20 weitere Punkte für die Meisterschaft ein, wodurch der von Lamborghini Squadra Corse unterstützte Rennstall an vierter Stelle der Teamwertung liegt. Hites und Mapelli stehen im Klassement der Fahrer auf Rang drei. Bei noch zwei ausstehenden Rennwochenenden hat Grasser Racing weiter die Chance, noch ein Wörtchen um den Titel mitzureden. Die nächste Runde des ADAC GT Masters findet im Rahmen des DTM-Heimspiels des Teams vom 22. bis 24. September auf dem Red Bull Ring statt.


Benjamin Hites (CHI) / Marco Mapelli (ITA), #63 Lamborghini Huracán GT3 EVO2

  • Qualifying 1: P2 - Rennen 1: P7
  • Qualifying 2: P1 - Rennen 2: P2

Benjamin Hites: „Ich musste im zweiten Lauf zum Schluss sehr auf die Hinterreifen aufpassen. Ich hatte nach hinten einen kleinen Vorsprung und habe mir das Rennen eingeteilt. Als die Lücke kleiner wurde, habe ich das Tempo wieder angezogen und gehofft, dass der Reifen es mitmacht. Es war nicht leicht, weil ich kaum noch Grip hatte, aber es hat funktioniert und wir sind mit Platz zwei absolut zufrieden. Es sind wichtige Punkte für die Meisterschaft und mit diesem Resultat haben wir unsere Pflicht erfüllt, nachdem es am Samstag nicht optimal gelaufen ist.“

Marco Mapelli: „Wir haben am Sonntag das Maximum herausgeholt. Aufgrund des Reifenschadens am Vortag, mussten wir das Setup gegenüber dem ersten Rennen stark anpassen. Der Sachsenring in dieser Hinsicht immer schon kritisch gewesen, wie wir im zweiten Rennen bei der Konkurrenz auch wieder gesehen haben. Von der Pole zu starten, wäre sicher hilfreich gewesen, weil wir dann an der Spitze die Pace hätten managen können. Durch die Strafe mussten wir etwas aggressiver zur Sache gehen, aber es hat funktioniert und wir sind mit dem Podium glücklich.“

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Wir hatten für das ADAC GT Masters einen Testtag auf dem Sachsenring, doch die Bedingungen waren am Rennwochenende deutlich wärmer. Bei den Temperaturen haben wir uns etwas schwerer getan, was die Reifenperformance auf die Renndistanz von einer Stunde anging. Dadurch war die Balance des Autos nicht perfekt und am Samstag hatten wir außerdem noch 20 Kilogramm Erfolgsballast von unserem Sieg am Nürburgring im Auto. Der Reifenschaden war ärgerlich, aber wir haben für den Sonntag die richtigen Schlüsse gezogen und es lief mit der Pole-Position und Platz zwei wirklich gut. Marco ist im Qualifying eine super Runde gefahren und Benja hat die Pace im zweiten Stint hervorragend kontrolliert, um das Ergebnis sicher nach Hause zu fahren.“
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