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FIA WEC
22.07.2016

Nürburgring: Piloten inspizieren GP-Kurs zu Fuß

Der Nürburgring ist bereit für die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC): Nachdem alle Teams ihre Boxen bezogen haben, werden die Rennboliden aus der Königsklasse der Sportwagen einem letzten Check unterzogen, ehe sie ab Freitag (11:25 Uhr) den Grand-Prix-Kurs in der Eifel so richtig unter Dampf setzen. Auch die Piloten bereiten sich akribisch auf den vierten Saisonlauf vor.

Zu Fuß inspizierten sie die 5,148 Kilometer lange Strecke am Donnerstag vor den „6 Hours of Nürburgring“ beim traditionellen „Track Walk“. Schließlich geht es für Teams und Fahrer am Wochenende um die Revanche für die 24 Stunden von Le Mans und die Weichenstellung für den Rest der Saison.

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Le-Mans-Sieger Porsche und die knapp geschlagene Toyota-Mannschaft konkurrieren in der Topklasse LMP1 gegen Audi, die ebenfalls bereits einen WEC-Lauf gewinnen konnten. In der hart umkämpfte LMP2 ruht das Interesse der deutschen Zuschauer auf René Rast (Minden), der im G-Drive-Oreca 05 Nissan auf der zweiten Tabellenposition liegt. In der LMGTE Pro-Klasse will Stefan Mücke (Berlin) beim Heimspiel von Ford die Klassenführung verteidigen: Der deutsche WEC-Lauf bietet genug Zündstoff für eine spektakuläre Rennaction.

Eine erste Gelegenheit, die Strecke in Augenschein zu nehmen, haben die Piloten in der WEC jeweils am Donnerstag vor dem Rennwochenende. „Es ist sinnvoll, den Kurs einmal zu Fuß abzugehen, ehe man im freien Training zum ersten Mal Gas gibt und nur aus dem vergangen Jahr abrufen kann, ob es rechts oder links geht“, schmunzelt Audi-Pilot Oliver Jarvis. Tatsächlich gibt es auf dem Nürburgring eine Detailänderung in der Streckenführung, die erhöhte Aufmerksamkeit verlangt: Die Veedol-Schikane wird in der so genannten Formel-1-Variante befahren, die weniger flüssig ist und damit noch mehr spektakuläre Ausbremsmanöver und Überholvorgänge provoziert. „Eine ziemlich einschneidende Änderung“, sagt Jarvis. Er pilotiert einen der beiden Audi R18, die an diesem Wochenende nur zu gerne das Zünglein an der Waage sein wollen. Nach dem dramatischen Finish der 24 Stunden von Le Mans ruht die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf dem Kampf zwischen Porsche und Toyota.

„Beim Heimspiel in Deutschland wollen wir die Audi-Fans natürlich beschenken“, ergänzt Teamkollege Marcel Fässer. „Wir haben in dieser Saison bereits gezeigt, dass wir siegfähig sind und wollen das durchwachsene Ergebnis von Le Mans hinter uns lassen. Unser Ziel am Ring ist klar: der Sieg. Ob er uns gelingt, wird die spannende Frage des Wochenendes, denn nach Le Mans werden die Karten neu gemischt.“
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