Sonntag, 19. Mai 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
VLN
24.08.2015

Endlich Klassensieg für racing one im BMW

Die Steine, die Martin Kohlhaas nach dem sechsten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring vom Herzen gefallen sind, waren regelrechte Gebirge. Im BMW-Cup gewann sein Team racing one absolut verdient und mit deutlichem Abstand die Klasse. Nach dem Ärger um Tempolimits und deren Messung vor drei Wochen, gab die Andernacher Mannschaft jetzt auf der Strecke die richtige Antwort. Der Ferrari des Teams schied dagegen mit technischem Defekt aus.

Dennis Wüsthoff und Benjamin Leuchter hatten in diesem Jahr schon mehrfach gezeigt, dass sie zu den schnellsten Fahrern im BMW M235i Racing Cup gehören. Nur landeten Sie letztlich bisher nicht ganz oben auf dem Podest. Das sollte sich jetzt ändern. Schon im Qualifying lag der Tracoe-BMW lange in Front und wurde erst wenige Minuten vor Ende auf Platz zwei verwiesen. „Wir wollten das Auto dann noch mal rausschicken, doch eine große Geldphase hat eine bessere Rundenzeit verhindert“, erklärte Kohlhaas.

Anzeige
Immerhin waren noch vier Stunden Renndistanz vor dem Tracoe-BMW – Zeit genug also, die Führung zu holen. „Den Start und die erste Runde hat unser Fahrer sehr gut und besonnen gemeistert und dadurch mit kühlem Kopf einen guten Abstand zur Verfolgergruppe hergestellt“, lobte Kohlhaas, „leider war er zu Beginn der zweiten Runde dann etwas zu optimistisch.“ In der NGK-Schikane versuchte er sich am Führenden vorbei zu drücken, doch es war einfach zu eng. Nach einer unfreiwilligen 360-Grad-Drehung nahm racing one aber sofort wieder die Verfolgung auf. „Der keine Fehler hat uns nicht wirklich zurückgeworfen“, beschrieb Kohlhaas, der seinem Piloten keinen Vorwurf machte.

In der Folge übernahm die Mannschaft aus Andernach dann die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Nach Rennende nahm sich dann BMW Motorsport für eine gründliche Nachkontrolle des Autos an. „Das ist ein wirklich enger Cup und ich finde das sehr gut, dass BMW hier so akribisch vorgeht und die drei Klassenbesten komplett durchcheckt.“ Kohlhaas verschob die Siegesfeier dafür gerne um eine halbe Stunde.

So groß fiel die Fete dann aber nicht aus. Zum einen ging das Team sofort auf die Reise, um mit beiden Autos intensiv zu testen. Hierbei sollen eventuell auch neue Produkte von carbo oil zum Einsatz kommen. Zum anderen sorgte der Afri-Ferrari diesmal nicht für Partylaune. Ein defektes Radlager beendete die bis dahin furiose Fahrt von Mike Jäger, Stephan Köhler und Christian Kohlhaas. „Wir mussten leider in Führung liegend aufgeben, da die Reparatur einfach keinen Sinn mehr machte.“ In der Klasse SP8 lag der F458 lange in Front, nachdem sich der direkte Gegner, ein Audi R8, verabschiedet hatte. „Der Audi war bis zu seinem Ausfall bärenstark und ich weiß nicht, ob wir ihn hätten schlagen können. Aber bei einem 4-Stunden-Rennen muss man erst einmal ins Ziel kommen, was wir ja leider auch nicht geschafft haben.“ Die Mannschaft und die drei Piloten mussten sich aber keinen Vorwurf machen. So eine kleine technische Panne kann im Rennsport durchaus passieren. Die Rundenzeiten und die lange Führung zeigten, dass mit racing one immer zu rechnen ist.

Der Schaden am Ferrari ist nicht schwerwiegend, sodass mit einem neuen Radlager das Problem behoben sein dürfte. racing one beginnt jetzt direkt mit der Vorbereitung auf den nächsten Lauf. Am 5. September startet mit dem 6-Stunden-Rennen der Saisonhöhepunkt. „Mit der gezeigten Leistung beim Rennen bin ich wirklich hoch zufrieden und ich hoffe, dass wir beim Highlight des VLN-Jahres einen Doppelsieg feiern können“, gibt sich Kohlhaas optimistisch.

Gleichzeitig zum nächsten Langstreckenrennen wird die Mannschaft mit einem Ferrari F458 GT3 beim DMV GTC in Spa antreten. „Der GTC ist eine interessante Serie und wir überlegen, ob wir dort 2016 auch mit antreten wollen“, erklärte Kohlhaas. Das Rennen in Spa soll als erster Test dafür dienen.
Anzeige