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Kartsport Allgemein
08.04.2015

Luke Raspudic bester Deutscher bei X30-EM

Noch vor Beginn der ADAC Kart Masters-Saison stand für Luke Raspudic, die X30-Europameisterschaft in Castelletto (IT) auf dem Programm. Als einziger Junioren-Aufsteiger der neun deutschen Teilnehmer in der Junioren-Klasse konnte er relativ unbefangen die Veranstaltung beginnen.

„Ich muss jetzt erst einmal sehen, wie das Tempo auf internationalen Rennen ist. Für Setup-Tests haben wir genügend freie Trainings. Also mal sehen, was so geht“, mit diesen Worten begann der Youngster Donnerstag früh die ersten freien Trainings. Und relativ zügig konnte man dann auch sehen, dass man vom Tempo her nicht weit entfernt von den Topfahrern war.

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Da die Konkurrenz auch aus vielen erprobten Werksteams bestand, war man sich jedoch im Klaren, dass es nicht einfach werden würde. Im Qualifying konnte Raspudic dann aber bereits ein erstes Ausrufezeichen setzen, als er sich mit gerade einmal 0,149 Sekunden Rückstand auf Gesamtrang zwölf qualifizieren konnte. „Mist, hätte ich meine Sektorbestzeiten in eine Runde packen können, wäre ich sogar Vierter oder Fünfter geworden“, war Luke trotzdem nicht ganz zufrieden.

Dass Platz zwölf jedoch mehr Fluch als Segen sein sollte, zeigte sich dann relativ schnell in den Heats am Samstag. Sein Startplatz bedeutete nämlich Platz drei und damit die Außenbahn für seine Gruppe – gerade in Castelletto nicht ganz ohne Belang, da die Fahrer durch die Wellen in der ersten Kurve auf der Innenlinie immer automatisch gegen die Fahrer auf der Außenlinie gedrängt werden. Dementsprechend wurde Raspudic dann auch in den ersten beiden Heats in die unvermeidliche Startkollision verwickelt und so fand er sich dann jeweils am Ende des Feldes wieder. Trotzdem konnte Luke jedesmal wieder Platz um Platz gutmachen und kam dann auf Platz elf bzw. 13 ins Ziel.

Im dritten Lauf wollte er dann wenigstens noch eine Top-Platzierung in den Heats einfahren. Allerdings leistete sich Luke dann auf Platz sechs liegend einen Fehler und kam dann wiederum nur auf Platz zehn ins Ziel. Dies bedeutete in der Gesamtwertung nach den Heats Position 21. Immerhin war er damit aber als einer von sechs deutschen Fahrern für die sonntäglichen Hauptläufe qualifiziert.

Die beiden Wertungsläufe am Sonntag sollten sich dann als echte Herausforderung erweisen. Allein schon wegen der Rennlänge war man sich nicht so ganz sicher, ob sich dies kräftemäßig nicht als noch etwas zu große Hürde erweisen würde. Jedoch sollten sich alle Bedenken als unbegründet herausstellen, da Luke über die gesamte Renndistanz mit keinerlei Kräfteproblemen zu kämpfen hatte. So konnte er dann auch im ersten Rennen nach einer erneuten Startkollision immerhin noch auf Platz 16 nach vorne fahren. Im zweiten Lauf konnte er sich dann nach einem problemfreien Start und einigen Überholmanövern nach vier Runden bereits auf Platz elf behaupten. Hierbei lag die Gruppe von Platz vier bis Platz zwölf Stoßstange an Stoßstange und es ging dementsprechend eng zu.

Es kam dann wie es kommen musste: Luke geriet in eine Kollision, wurde gedreht und sein rechter Hinterreifen wurde aufgeschlitzt. Bis ins Ziel konnte er zwar wiederum einige Plätze gutgemacht werden, aber mehr als Platz 22 konnte nicht mehr verbucht werden.

„Schade. Als ich in der Gruppe vorne mit dabei war, merkte ich, dass es problemlos noch ein wenig schneller hätte gehen können. Selbst wenn ich nicht alle aus der Gruppe überholt hätte, wäre Platz fünf oder sechs absolut drin gewesen“, ärgerte sich Luke unmittelbar nach dem Rennen.

„Allerdings konnten wir diese Woche sehr viel lernen und ich sollte nicht vergessen, dass dies erst mein drittes Junioren-Rrennen überhaupt war. Natürlich wäre mit ein bisschen weniger Pech sehr viel mehr drin gewesen, aber so ist es nun einmal im Motorsport. Natürlich ärgere ich mich über diesen dummen Angriff meines Verfolgers. An dieser Stelle war es nicht möglich auf faire Weise zu überholen. Naja, dies bezeichnet man wohl üblicherweise mit internationaler Härte. Genau für diese Erfahrungen sind wir hier. Zuerst werden wir uns jetzt einmal Gedanken darum machen, was wir selber hätten tun können, damit es besser gelaufen wäre. Abschließend denke ich, dass wir gegen die ganzen Werksteams- und -Fahrer gar nicht so schlecht ausgesehen haben.“

Dies war in der Tat so und in der Gesamtwertung konnte der Jesolo-Pilot dann den 18. Rang belegen. Dies bedeutete dann auch gleichzeitig, dass Luke der bestplatzierte Deutsche in Junioren-Klasse war. Bevor es nun im Mai mit den ADAC Kart Masters sowie der DJKM losgeht, konnte man bereits jede Menge Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln. Wenn nun nichts mehr passiert, sollte man dementsprechend gut vorbereitet sein und kann mit viel Selbstvertrauen in die jeweiligen Meisterschaften starten.
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