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Rallye WM
07.04.2014

Hyundai zieht trotz Rückschlägen positives Fazit

Das Hyundai Shell World Rally Team hat bei der extrem anspruchsvollen WM-Rallye in Portugal mit zwei Hyundai i20 WRC den Sprung unter die besten Zehn geschafft. Bei der Zeitenjagd über die materialmordenden Schotterpisten sammelte die junge Mannschaft aus dem fränkischen Alzenau ihre ersten drei Wertungsprüfungs-Bestzeiten in der Rallye-WM (WRC).

Thierry Neuville war auf Rang sieben der beste Hyundai-Pilot, der Finne Juho Hänninen belegte bei seinem zweiten WRC-Event am Steuer des i20 WRC den achten Gesamtrang. Dani Sordo, der einen dritten Hyundai in Portugal steuerte, ging mit einem vierten Platz in den letzten Tag. Doch der Spanier verlor seine Chance, um einen Podiumsplatz zu kämpfen, als ihn eine gebrochene vordere linke Antriebswelle vor dem Start der 14. Wertungsprüfung zur Aufgabe zwang.

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Bei seinem vierten Einsatz als Fahrer im Hyundai Shell World Rally Team agierte Thierry Neuville bei rutschigen Bedingungen zu Beginn der Rallye vorsichtig. Im Laufe der Veranstaltung steigerte der Belgier sein Tempo. Am Freitagnachmittag feierte er seine erste Bestzeit am Steuer eines Hyundai. Auch am Samstag zeigte Neuville seinen Speed. Leider beschädigte er am Nachmittag auf der längsten Wertungsprüfung die Aufhängung und musste sein Fahrzeug langsam ins Etappenziel bringen. Am Sonntag wurde seine Aufholjagd von Problemen mit der Kraftübertragung eingebremst. Er beendete die Rallye als Siebter. „Es war eine harte Rallye. Wir nehmen einige positive Elemente mit. Die erste Bestzeit am Freitag war natürlich ein Highlight. Wir können mit dem Fortschritt, den wir seit Beginn des Jahres gemacht haben, wirklich zufrieden sein“, sagte Thierry Neuville.

Juho Hänninen wurde an den ersten beiden Tag vor allem durch Reifenprobleme aufgehalten. Am dritten Tag traf er mit der Beifahrerseite einen Baum und kämpfte dadurch auf den letzten beiden Prüfungen mit dem Handling des Fahrzeugs. Doch der Finne gab nie auf und zeigte das Potenzial für die Top-Fünf, sobald alles einwandfrei lief. Hänninen berichtete: „Ab der ersten Runde am Freitag hatten wir Probleme, die uns gebremst haben. Doch genau deshalb sind wir hier: Wir wollen lernen und Erfahrungen mit dem Hyundai i20 WRC in einer Wettbewerbsumgebung gewinnen. Dass wir Achter geworden sind, ist etwas, auf das wir in der Zukunft aufbauen können.“

Dani Sordo verhalf dem Hyundai Shell World Rally Team zu zwei Meilensteinen: Er gewann am Freitagmorgen erstmals zwei Wertungsprüfungen für Hyundai und sorgte so für die ersten Führungskilometer des noch jungen Teams. Auch später verbuchte er starke Zeiten und ging als Vierter – mit 20 Sekunden Rückstand aufs Podium – in den letzten Tag. Obwohl am Service keinerlei Probleme sichtbar waren, brach auf dem Weg zur ersten Wertungsprüfung die vordere linke Antriebswelle. Sordo konnte die Rallye nicht fortsetzen. Sordo kommentierte: „Natürlich ist es sehr enttäuschend, wenn man in so einer starken Position ausfällt. Wir hatten eine gute Rallye mit unseren Bestzeiten am Freitag, wir konnten das Tempo des Hyundai i20 WRC bei diesen schwierigen Bedingungen demonstrieren. Ich hatte hier viel Unterstützung und es tat gut zu sehen, wie die Leute hinter mir und dem Hyundai Shell World Rally Team stehen.“

Das Hyundai Shell World Rally Team wird nun die Daten von der Rallye Portugal analysieren und sich auf den nächsten Rallye-WM-Lauf in Argentinien vorbereiten. Teamchef Michel Nandan bilanzierte: „Es war keine normale Rallye. Wir haben im gesamten WRC-Feld viele Zwischenfälle gesehen. Unsere drei Fahrer haben bewundernswert bei den schwierigen Bedingungen agiert. Wir waren besser, als es das Ergebnis zeigt. Wir haben als Team effizient gearbeitet, um erstmals drei Autos einzusetzen. Die Fahrer mussten mit extrem rutschigen und unvorhersehbaren Bedingungen klarkommen und wir haben einige Meilensteine erreicht, indem wir am Freitag drei von sechs Prüfungen gewonnen haben. Unser Ziel in diesem Jahr ist zwar nicht, Bestzeiten oder das Podium zu erreichen, aber es ist ermutigend zu sehen, dass wir das Potenzial dazu haben.“
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