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FIA ETCC
18.07.2013

Defekt und furiose Aufholjagd im Autodromo di Pergusa

Vom 13. bis 14. Juli 2013 wurden die Läufe sieben und acht der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) auf Sizilien ausgetragen. Der Autodromo di Pergusa ist eine Traditions-Motorsportrennstrecke in der Nähe der Stadt Enna. Die Rennstrecke umkreist den einzigen natürlichen See Siziliens, den Lago die Pergusa.

Der Veranstaltungsort ist mehr als 2.000 km von Deutschland entfernt, die Länge des Rennkurses beträgt 4.950 Meter mit 16 Kurven. Besonders anspruchsvoll sind die vielen Highspeed-Passagen sowie die hohen Randsteine (Curbs). Beide Rennen der Tourenwagen-Europameisterschaft wurden in kompletter Länge live im TV auf Eurosport übertragen, die Zuschauer durften sich wieder auf „echtes Racing“ mit knallharten Rad-an-Rad-Duellen und hochspannenden Rennen freuen.

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Hitzeschlacht mit über 35 Grad Außentemperatur!

Das mediterrane Klima auf Sizilien machte natürlich nicht nur den Rennfahrzeugen, sondern auch den Fahrern zu schaffen, denn im Rennwagen werden gut und gerne das Doppelte der Außentemperatur gemessen; somit eine echte „Hitzeschlacht“ bei der auch die Fitness der Fahrer zählt. „Die Rennstrecke hier in Pergusa ist eine besondere Herausforderung, da wir hier stets mit relativ rutschigen Streckenverhältnissen zu kämpfen haben. Es befindet sich sehr viel Sand auf dem Asphalt, was es schwieriger macht, die Ideallinie zu treffen. Die Curbs sind sehr hoch und verzeihen keinen Fehler. Dennoch konnte ich mich im freien Training schnell an die Rennstrecke gewöhnen und mit Platz drei ein gutes Ergebnis einfahren. Nun gilt es weiter darauf aufzubauen“, so Andreas Pfister nach der ersten Trainingssitzung.

Im entscheidenden Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung konnte sich der Rennfahrer aus Franken mit Platz sechs und nur wenigen Zehntelsekunden Rückstand eine gute Ausgangsposition für die beiden Rennläufe sichern. Vor Beginn des ersten Rennens scherzte der 25-Jährige noch: „Ich habe ja einen Ruf als ausgezeichneter Starter, da sollte es schon nach der ersten Runde um einiges nach vorne gehen!“

Doch als die Startampeln des ersten Rennens erloschen, wurde die Stimmung von Andreas Pfister rapide schlechter, denn just in diesem Moment konnte er keinen Gang mehr einlegen. Ein seltenes Elektronik-Problem führte dazu, dass Pfister die Box ansteuern musste und damit natürlich chancenlos war, denn jeder Rennlauf dauerte nur zehn Runden. In der Box gaben die Mechaniker von Seat Sport und dem Pfister-Racing-Team alles, um den Leon schnellstmöglich wieder fit zu machen. Dies gelang auch unmittelbar, was es Pfister ermöglichte, das erste Rennen wieder aufzunehmen; wenn auch mit einer Runde Rückstand. Die schnellste Rennrunde zeigte jedoch auf, was ohne Defekt möglich gewesen wäre.

Andreas Pfister startet furiose Aufholjagd in Rennen 2

Mit ordentlicher Wut im Bauch musste der junge Deutsche das zweite Rennen nun von Startplatz 23 aus in Angriff nehmen. „Natürlich war es uns klar, dass vom letzten Startplatz aus keine Podiumsplatzierung mehr möglich sein wird, da das Rennen ja nur 25 Minuten dauert. Dennoch nahm ich mir vor, alles zu geben und einfach mit Vollgas nach vorne zu fahren“, so Pfister. Dies gelang ihm auch sehr gut und die furiose Aufholjagd bot den Zuschauern ordentlich Action. In nur zehn Runden verbesserte sich Andreas Pfister von Startplatz 23 bis auf Platz sieben und fuhr wieder einmal die schnellsten Zeiten des Starterfeldes.

„Ohne die Gelbphase kurz vor Ende des Rennens wäre sogar Platz sechs erreichbar gewesen. Mit dem Ergebnis des Rennens bin ich dennoch zufrieden, denn wir waren absolut schnell und konkurrenzfähig. Natürlich hat uns der Defekt im ersten Rennen wichtige Punkte gekostet, nun gilt es wieder höchste Konzentration auf das nächste Rennen zu richten, um einen positiven Saisonabschluss zu gestalten. Ein großes Dankeschön geht an mein Team, das trotz der sehr heißen Außentemperaturen einen tollen Job gemacht hat (Alois Pfister, Kai Denner und Rene Jungnickel) sowie an Seat Sport für die tolle Unterstützung“, erläuterte Pfister am Ende des Rennens.
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