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ADAC Procar
04.09.2013

Keine Versöhnung mit dem Lausitzring

Es scheint eine längere Leidensgeschichte zu sein, die Johannes Leidinger mit dem Lausitzring verbindet. Auch am vergangenen Wochenende, als der 26-jährige Saarländer den sechsten Lauf zur ADAC Procar bestritt, wurde er auf eine harte Probe gestellt, die ihn unverschuldet seine Aufholjagd auf den Spitzenreiter plötzlich abbrechen ließ.

In den letzten Jahren hat Johannes Leidinger nicht viele positive Erfahrungen bei Rennen auf dem Lausitzring gesammelt. Ein Grund mehr für ihn, die Vorbereitung auf die Rennen der ADAC Procar am Sonntag ganz genau zu nehmen. Eine gutes Setup sollte in den Trainingssitzungen entstehen, damit der Piesbacher mit gutem Gewissen auf Punktejagd gehen kann.

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„Die Bedingungen waren leider alles andere als optimal“, so Leidinger, der damit auf den Zustand der Rennstrecke anspielt. Viele Bodenwellen sorgen dafür, dass die Tourenwagen immer wieder leicht abheben – eine Art zu fahren, die Leidinger auch gern sarkastisch mit dem Fliegen vergleicht. „Die Autos sind schon viel in der Luft, nichtsdestotrotz muss man ein funktionierendes Setup finden, was uns im ersten Training gut gelang.“ Über Nacht wurde sein Super2000 BMW trotzdem radikal umgebaut, um im nächsten freien Training eine andere Herangehensweise an das „Problem Lausitzring“ und die Bodenwellen zu wagen. Eine Taktik, die sich gelohnt hat. Leidinger war hoch zufrieden mit seinem Auto, was ihm aber nicht viel nutzte: „Die höheren Temperaturen und das viele Gummi durch die fünf Rahmenserien passten nun mit meinen brandneuen Reifen nicht mehr zusammen“, fasst Leidinger zusammen.

Eine schnelle Setup-Änderung in der Boxengasse rettete ihn und brachte noch eine schnelle Zeit, die lediglich 0,02 Sekunden langsamer war, als die von Pole-Setter Jens Weimann. Somit war auch das Ziel für das erste Rennen schnell klar: Zunächst hinter Weimann Reifen schonen, um dann am Ende angreifen und die erste Chance zum Überholen nutzen. Leidinger heftete sich an das Heck von Weimanns BMW und es sah so aus, als ob der Plan funktionieren würde: „Die Reifen arbeiteten auch drei Runden vor Schluss ideal, das wäre dann meine Zeit gewesen ...“, diagnostiziert er. Doch als der sonst als zuverlässig geltende BMW 4-Zylinder-Motor zunächst an Leistung verlor, um dann zwei Runden vor Schluss gänzlich aufzugeben, war das Rennen für Leidinger vorzeitig beendet.

Der entstandene Schaden war leider so groß, dass eine Reparatur vor Ort nicht mehr möglich war, sodass Leidinger sich das zweite Rennen am Sonntagmittag aus der Boxengasse ansehen musste. „Wir müssen nun die Ursache dieses Schaden analysieren, um dann in zwei Wochen am Slovakiaring wieder angreifen zu können. Ich habe nur noch vier Rennen im Kampf um die Meisterschaft. Das Wochenende hat uns zurück geworfen, aber ich schaue jetzt nach vorn und muss in zwei Wochen alles möglich machen, um meine Chancen aufrecht zu halten.“
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