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DMV TCC
08.07.2012

Doppelsieg für Jürg Aeberhard in DMV TCC

Mit zwei Pole Positions und zwei Siegen verlief das vierte Rennwochenende der DMV TCC perfekt für Jürg Aeberhard. Der Schweizer war in Oschersleben (06./07. Juli 2012) im Porsche 997 GT3 R das Maß der Dinge.

Schon bei den zwei Qualifying-Sessions in der 3,696 Kilometer langen Motorsportarena Oschersleben konnte Aeberhard zweimal die Bestzeit fahren. In Q1 lag er mit einer Zeit von 1:30.570 Minuten vor dem KTM X-BOW von Reinhard Kofler (1:32.488) und Corvette-Pilot Josef Klüber (1:32.845). Die zweite Startreihe komplettierte der zweite Corvette-Pilot, Gerd Beisel (1:33.699). In Q2 holte Jürg Aeberhard abermals die Pole Position (1:30.836) vor Reinhard Kofler (1:32.334). Die zweite Reihe wechselte lediglich die Positionen: Diesmal war Beisel (1:33.097) vor Klüber (1:33.159).

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Bei (noch) trockenen Bedingungen starteten die 34 GT- und Tourenwagen in Rennen 1. Nur wenige Sekunden nach Startfreigabe kam es zu einer heftigen Kollision zwischen Thomas Langer und Harald Schlotter. Thomas Langer: „Ich kam mit Überschuss auf die Start-Ziel-Gerade und sah, dass vor mir jemand nicht so gut weggekommen ist. Dann bin ich nach links ausgewichen und kam auf den Curb und in dieser Folge auf den Rasen. Danach drehte ich mich sofort in das Feld.“

Gottseidank kamen zunächst alle Fahrzeuge vorbei, doch der gelbe Porsche von Langer drehte sich rückwärts auf die Strecke zurück. Harald Schlotter konnte im Porsche 997 GT3 Cup nicht mehr ausweichen und traf den gelben Highspeed-Porsche. Beide blieben waidwund auf der Wiese im Start-Ziel-Bereich stehen. Die Fahrer konnten sich sofort in Sicherheit bringen und außer einer kleinen Rippenprellung bei Schlotter gab es keine Probleme. Das Feld wurde sofort eingebremst und Rennleiter Heinz Weber entschied sich zu einem Neustart.

Den Restart gewann Polesitter Jürg Aeberhard problemlos und setzte sich in den nächsten Runden immer weiter ab. Dahinter folgten schon die beiden Corvette von Klüber und Beisel. Der KTM X-BOW, der eigentlich auf Startplatz zwei stehen sollte, musste schon am Vortag die Heimreise antreten, da es ein technisches Problem beim Turbolader gab.

Während Aeberhard mit dem Porsche 997 GT3 R vorne seinem nächsten Sieg entgegenfuhr, gab es im weiteren Verlauf des Rennens große Spannung auf den weiteren Plätzen und um die Klassensiege. Hintergrund war plötzlich einsetzender Regen, der die meisten Teams überraschte.

Den ersten Ausritt hatte Gerd Beisel: „Ich kam einfach zu schnell in die 180° Kurve. Meine Reifen waren schon warm und die Strecke noch nicht ganz nass. Ich hatte gehofft, ich würde es schaffen. Aber es war nicht so!“

Somit hatte Josef Klüber zunächst etwas Platz nach hinten. Doch von dort drängte ex-Meister Jürgen Bender immer heftiger nach vorne. „Wir hatten ein wenig im Vorfeld riskiert. Entweder oder! Mit dem Porsche 997 GT3 R habe ich im Trockenen keine Chance gegen die Corvette, also haben wir das Fahrwerk anderes eingestellt und ganz ganz weiche Reifen aufgezogen. Michelin meinte, das würde so nicht funktionieren! Ich war mir aber sicher, dass es gehen würde!“ Und der Neckarsulmer sollte recht behalten. Zum einen lag das Auto wie auf Schienen und zum anderen machte die Qualität von Bender den Rest. Am Ende 16 Runden lag er somit auf Platz zwei und durfte sich über seinen Coup freuen.

Der Drittplatzierte Josef Klüber war am Ende froh, seinen Platz verteidigen zu können: „Das war schon sehr glatt und die Corvette ist bei diesem Wetter mit Slicks sehr schwer zu bewegen. Gegen Bender hatte ich keine Chancen und freue mich über meine Podiumsplatzierung.“

Vierter wurde Jörgen Hansen, der sich auch Platz 1 in der Klasse 5 vor dem Meisterschaftsführenden Maximilian Stein sicherte. „Ich bin diesmal sehr taktisch gefahren und wollte vor allem Punkte sammeln. Jörgen ist mir in der Meisterschaft nicht gefährlich und ich konnte ihn ziehen lassen. So kann man das bei einem Rennen mal machen aber öfters möchte ich das auch nicht. Heute war bei diesen Bedingungen nur wichtig, nix zu riskieren!“

Richtig gefreut hatte sich André Krumbach im Porsche 996 GT3. „Von mir aus, hätten wir noch stundenlang fahren können“, so der Sechste des Rennens. „Das war einfach super“, erklärte der Sieger der Klasse 7.

Die Top Ten komplettierten Gerhard Ludwig (Toyota MR2 T) vor Rang acht von Markus Alber (Porsche 997 GT3 Cup) Martin Dechent (Porsche 997 GT3 Cup) bzw. Roland Poulsen (Porsche 997 GT3 Cup). In den Klasse waren Alber, Dechent und Poulsen jeweils Sieger. Und auch Charlie Geipel gewann im Toyota AURIS S2000 die Klasse 2: „Ich habe im Auris keine Fahrhilfen. Das war schon nicht so einfach. Aber es war auch nicht schlimm.“


Rennen 2 war am Ende nochmals sichere Beute für Jürg Aeberhard. Lediglich am Start musste er ein paar Sekunden dem Corvette-Piloten Josef Klüber den Vortritt lassen. Aber schon nach wenigen Hundert Metern war die alte Reihenfolge wieder hergestellt und Aeberhard fuhr einem klaren Sieg entgegen. Hinter der Porsche 997 GT3 R von Aeberhard kam nach 19 Runden die Corvette von Gerd Beisel ins Ziel. "Ich konnte mein Rennen gut kontrollieren und hatte am Ende auch immer Jürgen Bender hinter mir im Blick. Ich hätte aber auch noch etwas zulegen können, wenn er näher rangekommen wäre."

Bender haderte am Ende einen Tick mit der verlorenen Chance zu Beginn des Rennens. Nachdem Josef Klüber mit seinen Intermediates immer mehr Probleme bekam und schlußendlich auf Rang 14 ins Ziel kam ("Die Reifenwahl war eindeutig falsch! Und dann hatte ich mich auch noch kurz raus gedreht"), war Rainer Noller im Auto von Hermann Wager zu Beginn des ersten Drittels plötzlich auf Podestkurs. Doch da man wusste, dass Noller ebenfalls Intermediates hatte, war klar, dass Bender mit seinem Porsche 997 GT3 R an dem BMW M3 V8 von Noller vorbeikommen würde. Und so war es dann auch. Doch die drei Runden fehlten Bender seiner Meinung nach am Ende: "Ich hätte zu Beginn mit den weichen Reifen pushen müssen und an Beisel ranfahren. Nachher war es zu spät." Am Ende blieb ihm aber noch Platz drei auf dem Gesamtpodest.

Rainer Noller war natürlich zufrieden mit seinem Ergebnis: "Platz fünf im Gesamtklassement und noch Sieger der Klasse 1, ist doch super. Allerdings musste ich meine Intermediates am Ende noch schonen."

Fünfter wurde Jack Crow vor seinem Team- und Markenkollegen von Z:EBRA-Racing, Markus Alber im Porsche 997 GT3 Cup. Diese beiden waren auch auf Platz 1 und 2 der Klasse 12.

Einen schönen Kampf gab es zwischen Christof Langer und Martin Dechent in der Klasse 9. Porsche-Pilot Dechent wollte sich nicht so schnell geschlagen geben und konterte in der Anfangsphase immer wieder. Am Ende aber gewann Langer mit kleinem Vorsprung.

In der Klasse 7 gab es ein Happy End für Chris Vogler. Im Melkus gewann er seine Klasse. Erst kurz vor Ende wurde die Crew mit dem Auto fertig und schickte ihn auf die Strecke.

Das nächste Rennwochenende findet am 24./25. August 2012 auf dem österreichischen Red Bull Ring statt.
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