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SCC
18.10.2011

Sven Barth holt zum Saisonende zwei Gesamtsiege

Am Ende war es dann doch eine souveräne Angelegenheit. Beim Finale der Sports Car Challenge holte Thorsten Rüffer (Norma Honda) die maximale Punktausbeute. Da Meisterschaftskonkurrent Sven Barth (PRC Turbo) bereits im Quali Federn gelassen hatte, stand der Titelgewinn bereits nach dem ersten Rennen fest. Somit feierte Thorsten Rüffer in Hockenheim vorzeitig den Titelgewinn in der Sports Car Challenge.

Dem Braten traute der neue Champion noch nicht ganz. Verrechnen kann man sich immer schnell. So galt die volle Konzentration ganz dem zweiten Rennen. Mit Gesamtrang vier und dem zwölften Sieg in der Division 2 schloss Thorsten Rüffer die Saison erfolgreich ab. „Die letzte Runde war einfach nur geil. Es war ein tolles Gefühl. Alles hat gepasst, jetzt bin ich überglücklich“, freute sich Rüffer. Im ersten Durchgang war der Norma-Pilot beim Start hinter Klassenkonkurrent Sandro Bickel auf die siebte Position zurückgefallen. „Ich war natürlich schon etwas nervöser als sonst. Im ersten Rennen war ich am Start recht vorsichtig, wodurch ich zunächst etwas verloren hatte“, erklärte Thorsten Rüffer die Anfangsphase. Mitten im Pulk ging es so durch die Spitzkehre, die immer ein kritischer Punkt im Rennen ist. Nachdem alles glatt gegangen war, zog sich das Feld etwa auseinander. In der vierten Runde nutzte Thorsten Rüffer aus, dass Tommy Tulpe (PRC Ford) an Bickel vorbeiging und schlüpfte mit durch. „Wichtig war natürlich die Division 2 zu gewinnen, was mir dann auch gelungen ist“, so der neue Meister.

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Sven Barth pflügte indes von der vorletzten Startreihe aus durchs gesamte Feld. Nur zwei gezeitete Runden im Quali hatten den PRC Turbo auf die 26. Startposition verschlagen. Die Antriebswelle hatte der Titeljagd einen dicken fetten Strich durch die Rechnung gemacht. In der zweiten Runde lag der neue Vizemeister bereits an dritter Stelle. Zwei Umläufe lang wehrte sich Siegmar Pfeifer (PRC BMW). Dann zog Barth vorbei und setzte dem etwas enteilten Mirco Schultis nach. Der war als frischgebackener Champion der FLM Klasse in der European Le Mans Series angereist. Von der Pole aus ins Rennen gegangen, hatte sich Mirco Schultis mit seinem Oreca FLM V8 nach einer Runde hinter Pfeifer in Front gesetzt. Sven Barth drückte nun mächtig aufs Tempo. Bis zum Beginn des zehnten Umlaufs konnte Schultis den PRC Turbo hinter sich halten. Dann schnappte Barth sich den Führenden. Kurz vor Schluss riskierte Schultis an der Spitzkehre auf der Bremse noch einmal alles. Kurz war der Oreca FLM V8 vorbei, doch Barth kam besser aus der engen Kehre heraus. Mit 1,414 Sekunden Vorsprung holte sich der PRC Turbo seinen engsten Erfolg in dieser Saison. Der knapp geschlagene Zweitplatzierte haderte vor allem mit der Anfangsphase. „Ich bin mit dem ersten Rennen nicht so zufrieden. In den ersten vier Runden hätte ich mehr Gas geben müssen“, so ein kritischer Mirco Schultis. „Den PRC Turbo bekommst du nur auf der Bremse. Auf den Geraden ist er schneller. Daher habe ich es kurz vor Schluss beim Anbremsen versucht, noch einmal vorbeizukommen“, so der langjährige SCC Pilot.

Im zweiten Rennen war die Sachen dann etwas klarer. In gewohnter Barth-Manier zog der PRC Turbo vorneweg. Nachdem sich Mirco Schultis noch einen Dreher ausgangs Motodrom geleistet hatte, war das Rennen vorzeitig entschieden. „Das zweite Rennen ist natürlich super verlaufen. Ich habe vom Start weg geführt und das Rennen nach Hause getragen. Für uns und PRC war es aber auch ein toller Erfolg solch ein ausgereiftes Le Mans Fahrzeug wie das von Mirco Schultis zu schlagen“, so Sven Barth. „Thorsten hat die ganze Saison super gekämpft und sein Team einen sehr guten Job geleistet“, fand der neue Vizemeister und Division 1 Gewinner lobende Worte für Thorsten Rüffer.
Andreas Fiedler (PRC BMW) sicherte sich mit seinen beiden dritten Plätzen endgültig den Vizetitel in der Division 1. Nach dem Quali schien zunächst mehr für Siegmar Pfeifer (PRC BMW) zu sprechen. Im ersten Rennen hielt der Monza-Sieger sogar eine Runde lang die Spitze, musste dann aber sowohl Mirco Schultis, als auch Sven Barth passieren lassen. Vier Runden vor dem Ende schnappte sich Fiedler seinen Division 1 Konkurrenten. Als dieser im zweiten Rennen kurz vor Schluss langsam in die Box rollte, war der zweite Platz in der großen Division für Fiedler endgültig perfekt. Mit zwölf Fahrzeugen bot die Division 1 ein starkes Bild zum Saisonabschluss. Dabei gab der 2001er Meister Alexander Seibold im mittlerweile eher betagten PRC BMW ein starkes SCC Comeback. Im ersten Rennen holte sich Seibold einen starken fünften Platz vor Georg Hallau (Pilbeam Nissan) und Tommy Tulpe (PRC Ford). Tulpe hatte lange mit dem schwarz-gelben PRC von Seibold gerungen und war auch vorbei, als er sich im Motodrom drehte. „Ich lag auf Rang vier, als ich mich drehte. Ich hatte zuvor schon gemerkt, dass etwas mit den Reifen nicht stimmt. In der Spitzkehre habe ich wohl Öl und Sand aufgesammelt. Das dauerte dann zwei Runden, bis das Zeug wieder weg war“, so Tulpe. Im zweiten Heat holte sich Tulpe diesmal den vierten Rang in der Division 1 gefolgt von Jürgen Güllert (Powertec Suzuki) und Hubert Jouhsen. Der war erstmals im PRC Turbo unterwegs und verwies dabei Prinz/Boyd (PRC BMW) und Heinz Lange (Radical SR8) auf die Plätze. Erstmals in der SCC war der dänische Sportwagen Aquila CR-1 zu sehen. Beim diesem ersten SCC Auftritt hatte aber Pilot Claus Christensen gleich zwei Ausfälle zu beklagen.
Die Division 2 war bereits in Monza entschieden worden. Neben Thorsten Rüffer als neuem Titelträger stand schon Sandro Bickel als Division 2 Vizemeister vorzeitig fest. Der junge Österreicher benötigte zudem nur noch zwei Zähler für den dritten Gesamtrang in der Endabrechnung. Die holte sich der PRC Honda Pilot gleich im ersten Durchgang, wobei er zunächst sogar Thorsten Rüffer in Schach hielt. Nachdem Rüffer vorbei war, schien ein erneuter zweiter Platz in der Division 2 zu winken. Doch nach Rennende bekam der Youngster eine 30-Sekunden Strafe aufgebrummt. „Gegen die Gelbstrafe kann man nichts machen, obwohl ich glaube, dass es zu Unrecht war“, fand Bickel. Durch die Zeitstrafe fiel er hinter Uwe Burk (Ligier Honda) und Gerhard Münch (Norma Honda) auf Rang vier zurück. Im zweiten Heat stellte der PRC Pilot die alte Ordnung wieder her und sicherte sich vor Burk und Münch Rang zwei. „Es war ein schönes Wochenende. Ich habe viele Fans gesehen“, freute sich Sandro Bickel, der im nächsten Jahr mit einem neuen Fahrzeug ins Titelrennen gehen wird.

Gerhard Münch konnte nach eine Zwangspause wegen eines Motorschadens endlich wieder ins Renngeschehen eingreifen. Da aber der frisch eingebaute Ersatzmotor nicht hoch genug drehte, fehlte dem Norma Honda einiges an Leistung. Dennoch setzte er im zweiten Durchgang Uwe Burk lange unter Druck. Gegen Rennende kam ihm aber Roman Hoffmann im PRC Honda gefährlich nahe. Zum Saisonabschluss griff der Teamchef noch einmal selbst ins Lenkrad. Nicht einmal eine halbe Sekunde wurde der Österreicher hinter Münch als Klassenfünfter abgewinkt. Diesen Platz hatte sich im ersten Rennen noch Henry Uhlig (Norma Honda) vor Evi Eizenhammer (PRC Honda), sowie den beiden Radical von Hans Beher und John Shepard geholt.

Die Division 2 CR ging im ersten Rennen an Markus Kläy (PRC Opel) vor Andy Feigenwinter und Beat Eggimman (beide Crossle Ford). Im zweiten Heat behielt diesmal Andy Feigenwinter vor Eggimann und Kaspar Huggenberg (Crossle Ford) die Oberhand.

Mit einem bärenstarken Teilnehmerfeld von 28 Fahrzeugen ging eine spannende Saison für die Piloten der Sports Car Challenge zu Ende. Mit Thorsten Rüffer gewann nach 2007 erstmals wieder ein Division 2 Fahrer den Meistertitel. Sven Barth musste sich indes wie schon im letzten Jahr mit Platz zwei in der Meisterschaft begnügen.
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