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Kartsport Allgemein
11.04.2024

Schweizer Kart-Meisterschaft: Auf los geht’s los!

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft feiert am kommenden Wochenende (13./14. April) eine Premiere. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kart-SM gastiert diese auf der prestigeträchtigen Rennstrecke von Lonato. „South Garda Karting”, so der Name der Kartpiste, befindet sich südlich des Gardasees – zwischen Brescia und Verona in der Lombardei. 95 Fahrer respektive Fahrerinnen haben sich für den ersten Lauf eingeschrieben. Das größte Feld bietet die X30 Challenge Switzerland mit 33 Piloten und Pilotinnen.
 
Auch bei den Super Minis steht mit 23 Teilnehmenden ein beachtliches Feld am Start. Favorit auf den Sieg ist Albert Tamm. Der elfjährige Tessiner hat im Vorjahr die Meisterschaft bei den 8- bis 12-Jährigen gewonnen. Sein voraussichtlich größter Gegner kommt ebenfalls aus dem Tessin: Orlando Rovelli. Die Frage wird sein: Fährt Tamm die komplette SM? Der junge Mann aus Lugano hat schon angedeutet, dass es bei ihm zu Terminkollisionen kommen wird. Neben Tamm und Rovelli sollte man auch Marc Müller, der von Spirit Racing zu Innovate Competition gewechselt ist, sowie Teamkollege Shae Shield, der im Vorjahr über weite Strecken pausieren musste, im Auge behalten. Einen bekannten Namen aus der Schweizer Rennsportszene trägt die #10: Nicolas Yerly. Der Sohn von Frédéric Yerly und Sabine Yerly-Amweg, gleichzeitig Neffe von Bergrennfahrer Thomas Amweg, bestreitet dieses Jahr seine erste SM-Saison im Team KartBox.ch.
 
Bei den OK Junioren stehen zwölf Fahrer respektive Fahrerinnen am Start – darunter auch die Meisterin von 2022 und 2023, Chiara Bättig (KartBox.ch). Die Wettswilerin zählt ganz klar zu den Favoriten, hat sich vorläufig aber nur für den Saisonauftakt in Lonato eingeschrieben. Anders Arnaud Voutat: Der Zweitplatzierte von 2023 liebäugelt nach einem sehr soliden ersten Jahr in seiner zweiten Saison bei den Junioren mit dem Titel. Diesen könnte ihm sein Teamkollege Dan Allemann streitig machen. Der Sohn von Spirit-Rennchef Ken Allemann ist auf diese Saison neu zu den Junioren gestoßen – genauso wie die beiden Innovate-Fahrer Dario Palazzolo und Iven Ammann. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Shai Derungs sein. Er hat von Spirit zu MH Racing gewechselt und trifft dort auf den international erfahrenen Georgiy Zasov.
 
In der X30 Challenge Switzerland, der teilnehmerstärksten Kategorie, darf man sich auf besonders interessante Rennen gefasst machen. Von den Top 12 des Vorjahres sind bis auf Lyon Mathur, der wieder bei den Senioren fährt, alle X30-Spezialisten am Start. Für Vorjahresmeister Alessio Strollo wird es in Lonato zu einer Premiere kommen. Der Fribourger hat von MH Racing zu Spirit gewechselt und trifft dort u.a. auf Yan Rothen und Kilian Boss, dem Gewinner des Young Drivers Projekts 2023. Spielverderber im Spirit-Dreikampf dürfte wie schon im Vorjahr Samuel Ifrid vom Team UBIQ Racing sein, das gleich vier Fahrer am Start hat. Das „Dark Horse” der diesjährigen X30er-Saison ist aber zweifellos Tiziano Kuznini. Der Luzerner, 2021 Schweizer Super-Mini-Meister, hat sich entschlossen, dieses Jahr die SM zu bestreiten. Kuznini war 2023 international sehr erfolgreich – mit dem Gewinn des WSK- und des IAME-Italy-Titels. „Ich bin gespannt, was mich erwartet”, sagt Kuznini. „Bei Innovate Competition habe ich sicher sehr gutes Material.”
 
Obwohl nur zehn Fahrer am Start wird auch der Kampf bei den OK Senioren äußerst umstritten werden. Abgesehen von Kilian Streit, der dieses Jahr aufgrund einer Verpflichtung für das Vaterland kürzer treten wird, ist die Top 8 von 2023 geschlossen am Start. Zu Vorjahresmeister Pascal von Allmen (Max Busslinger Motorsport), den Zweit- und Drittplatzierten Jérôme Huber (neu bei Innovate) und Samuel Schär (UBIQ Racing) gesellt sich wie oben erwähnt auch Lyon Mathur. Der Aargauer, im Vorjahr Fünfter bei den X30ern, weiss, wie man die Meisterschaft gewinnt. 2022 setzte er sich bei den Senioren in einem packenden Titelkampf erfolgreich durch. Neu bei den Senioren fährt Neil Russell. 
 
Kommen wir zur KZ2, den Schaltkarts. Dort stehen 16 Fahrer am Start – darunter Titelverteidiger Ethan Frigomosca (Gerber Team Corse) sowie der Meister von 2022 Sebastian Kraft. Doch damit nicht genug geballte Erfahrung: Mit den Gebrüdern Samuel und Jean Luyet haben sich zwei international sehr erfahrene Fahrer für die Saison 2024 eingeschrieben. Samuel, der jüngere der beiden Walliser Brüder, war zuletzt 2021 für ein Rennen bei der SM am Start. Dort hat er den späteren Meister Nico Rohrbasser im Finale geschlagen. Von den letztjährigen Top-Cracks sind selbstverständlich auch Kevin Wälti, Paolo Castagnetti und Evan Vantaggiato am Start. An Spannung mangelt es definitiv nicht.

Zur Strecke: Die Strecke South Garda Karting zwischen Brescia und Verona misst 1,2 Kilometer, wird im Uhrzeigersinn gefahren und war 2019 und 2020 Austragungsort der Schaltkart-WM. Lonato gilt in Fahrerkreisen zu den beliebtesten Kartstrecken Europas. Mit zwölf Kurven – superschnell bis langsam – bietet der Rundkurs südlich des Gardasees so ziemlich alles, was das Racer-Herz begehrt. Die Kurven 10, 11 und 12 sind alles Haarnadeln. Wer diese perfekt erwischt, kann auf der langen geraden einen entscheidenden Vorteil herausfahren.
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