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Rallye DM
28.09.2023

Rallye Stemweder Berg: 3 Škoda-Teams mit Chancen auf DRM-Titel

Die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM) läutet am kommenden Freitag bei der Rallye Stemweder Berg ihr Saisonfinale ein. Gleich drei Kundenteams von Škoda gehen mit Titelchancen bei der zweitägigen Veranstaltung rund um das ostwestfälische Lübbecke an den Start: Marijan Griebel/Tobias Braun und Julius Tannert/Frank Christian im Fabia RS Rally2 sowie die amtierenden Champions Philip Geipel/Katrin Becker im Vorgängermodell, dem Fabia Rally2 evo. Es wäre für Škoda der bereits zehnte Titelgewinn in der DRM. In der DRM Trophy-Wertung, reserviert für Ü40-Teilnehmer, kämpfen noch drei Fahrer um Meisterschaftsehren. Alle pilotieren einen Škoda Fabia Rally2/Rally2 evo.

Die Titelentscheidung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft bietet in diesem Jahr außergewöhnliche Hochspannung: Beim fünften und letzten Saisonlauf kommen noch vier Crews als neue Champions in Frage. Während Lokalmatador Christian Riedemann gemeinsam mit Copilot Nico Otterbach die 13 Wertungsprüfungen (WP) der Rallye Stemweder Berg als Tabellenführer in Angriff nimmt, lauern mehr oder weniger knapp dahinter gleich drei Škoda Fabia-Besatzungen auf ihre Chance. Die besten Aussichten, den Spitzenreiter abzufangen, besitzt Marijan Griebel: Der DRM-Champion von 2018 und 2021 liegt in der Tabelle nur sieben Punkte hinter Riedemann und kann sich als einziger der drei Fabia-Fahrer aus eigener Kraft zum Meister küren. Im Idealfall muss der Polizist aus dem rheinland-pfälzischen Hahnweiler dafür die Rallye gewinnen und – sollte der Tabellenführer auf Platz zwei kommen – sich auch die fünf Extrapunkte für die Bestzeit auf der abschließenden ,Powerstage' sichern. Damit steht fest: Taktieren ist für Griebel am kommenden Wochenende keine Option.

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Für Philip Geipel und Julius Tannert stellt sich die Ausgangslage im Titelkampf komplizierter dar: Ihnen fehlen 13 beziehungsweise 16 Punkte auf Riedemann. Maximal 35 Zähler können sie bei der ,Stemweder Berg' noch einfahren. Aus Geipels Sicht darf der Tabellenführer bei eigenem Maximalergebnis höchstens Dritter und auf der WP 13 bestenfalls Sechster werden, denn die fünf Schnellsten erhalten auf dieser Powerstage bis zu fünf Extrapunkte. Für Tannert gilt: Nur wenn Riedemann lediglich Vierter und Griebel nur Zweiter wird, beide darüber hinaus auch auf der letzten WP punktelos bleiben, hat der Sieger der Rallye Erzgebirge noch eine Chance – immer vorausgesetzt, der Sachse sichert sich selbst 35 Zähler. Spätestens am Samstag werden rund um Lübbecke im Nordosten Nordrhein-Westfalens wohl die Taschenrechner glühen.

Für Škoda wäre der Meisterschaftsgewinn eines seiner drei Kundenteams ein besonderer Grund zum Feiern: Der tschechische Autohersteller würde mit dem insgesamt zehnten DRM-Titel den Status der erfolgreichsten Marke der Deutschen Rallye-Meisterschaft weiter ausbauen. Begonnen hatte die Serie in der Saison 2002, als sich der Rekordchampion Matthias Kahle gemeinsam mit Copilot Peter Göbel im Škoda Octavia WRC den ganz großen Lorbeerkranz abholte – so wie 2004. 2005 fuhr das Duo mit dem Škoda Fabia WRC und 2010 im Cockpit des Škoda Fabia S2000 weitere Titel ein. 2012 setzten Mark Wallenwein/Stefan Kopczyk ebenfalls mit dem Fabia S2000 diese Serie fort, bevor sich Fabian Kreim 2016, 2017 und 2019 zum Deutschen Rallye-Meister krönte. Die ersten beiden Male las ihm Frank Christian im Fabia R5 das Gebetbuch vor, dann nahm Tobias Braun auf dem heißen Sitz platz. Titel Nummer neun für Škoda steuerten in der vergangenen Saison Philip Geipel und Beifahrerin Katrin Becker mit dem Fabia Rally2 evo bei.


Drei Škoda Fabia-Fahrer kämpfen um die DRM Trophy

In der DRM-Trophy besitzt Dennis Rostek aus Porta Westfalica die besten Chancen auf den neuerlichen Gewinn der Gentlemen-Wertung für über 40 Jahre alte Fahrer: Mit seinem Škoda Fabia Rally2 evo liegt der Bückeburger zwölf Punkte vor seinem Konkurrenten und Markenkollegen Georg Berlandy. Dem schnellen Stromberger, Rekordsieger der Rallye Köln-Ahrweiler, kann am Stemweder Berg eigentlich nur noch ein Ausfall von Rostek helfen. In der Division 2 der DRM Trophy, reserviert für Teilnehmer ohne Prioritätsstatus, hat Škoda Fabia Rally2-Pilot Oliver Bliss den Sieg bereits sicher. Die DRM-Trophy selbst geht an jenen Fahrer aus beiden Division mit den meisten Punkten. Rostek hat aktuell 114 Zähler auf dem Konto, Bliss 111 und Berlandy 102. Auch hier ist also noch nichts entschieden.

Die ADAC Rallye Stemweder Berg umfasst insgesamt 13 Wertungsprüfungen auf befestigten Straßen mit einer Gesamtlänge von 142,73 Kilometern. Los geht es mit der Startzeremonie am Freitag (29. September) um 17:01 Uhr in der Borsigstraße in Lübbecke. Die erste Etappe umfasst drei Wertungsprüfungen, die erste steht ab 17:39 Uhr auf dem Programm. Den Service-Park in der Paul-Gauselmann-Straße erreicht das erste Rallye-Fahrzeug um 20:19 Uhr. Am Samstag folgen zehn weitere WP. Der Zieleinlauf auf dem Lübbecker Marktplatz ist für 17:48 Uhr geplant.