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24h Spa
02.07.2023

Porsche 911 GT3 R kämpfen in Spa-Francorchamps um den Sieg

Die Porsche-Kundenteams liegen mit dem 911 GT3 R bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps auch nach zwei Dritteln der Renndistanz in Schlagdistanz zur Spitze. Der „Grello“ von Manthey EMA führte in der Nacht mehrmals das Feld an. Um 8:30 Uhr belegte er Platz vier, direkt gefolgt von Rutronik Racing.

Nach einer turbulenten Nacht mit mehreren, teilweise zwei Stunden langen Gelbphasen bleibt es bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps spannend. Um 8:30 Uhr am Morgen befanden sich noch immer fünf Porsche in einer Runde mit den Führenden. Damit besitzen sie auch weiterhin gute Chancen auf eine Topplatzierung. Die beste Ausgangslage genoss nach zwei Dritteln der Renndistanz der 911 GT3 R des Kundenteams Manthey EMA. Die Fahrer des „Grello“ können auf eine erlebnisreiche Nacht zurückblicken. Gegen 21:17 Uhr hatte Julien Andlauer mit dem „Grello“ die Führung übernommen. Eine Dreiviertelstunde später musste er bei seinem Tankhalt eine 30-Sekunden-Strafe wegen Missachtens der Streckenbegrenzung absitzen. Dadurch fiel die Nummer 92 wieder auf Rang fünf zurück. Auch zwei vorgezogene Reifenwechsel brachten den Porsche aus dem Boxenstopp-Rhythmus. Dank cleverer Strategie in den Gelbphasen verlor das Auto von Andlauer, seinem französischen Landsmann Kévin Estre und dem Belgier Laurens Vanthoor jedoch nie den Kontakt zur Spitze. Noch zweimal konnte sich der „Grello“ in der Nacht an die Spitze setzen. Um 8:30 Uhr verteidigte Estre den vierten. Rang.

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Quasi im Windschatten des Manthey EMA-Autos hat der 911 GT3 R von Rutronik Racing die fünfte Position übernommen. Die drei Porsche-DTM-Piloten Thomas Preining aus Österreich, Dennis Olsen aus Norwegen und Laurin Heinrich aus Deutschland kamen dabei weitgehend ohne nennenswerte Schwierigkeiten durch die Nacht.

Pech hatte der Nummer-54-Porsche von Dinamic GT Huber Racing. Das Auto des Deutschen Christian Engelhart und der beiden ehemaligen Porsche-Junioren Sven Müller (Deutschland) und Ayhancan Güven (Türkei) nutzte eine Gelbphase, um gegen 6:30 Uhr am Morgen zum zweiten Mal die Gesamtführung zu übernehmen. Erneut hielt die Freude jedoch nur kurz: Als das Safety-Car das Rennen eine halbe Stunde wieder freigab, drehte ein Konkurrent den 911 GT3 R in der La-Source-Spitzkehre um. Zur 16-Stunden-Marke rangierte das Auto auf Rang 15.

Dank einer weitgehend problemfreien Vorstellung konnte sich das Kundenteam Pure Rxcing am Morgen auf den ersten Platz in der Bronze-Cup-Klasse schieben. Die Fahrer Klaus Bachler (Österreich), die beiden Deutschen Joel Sturm und Marco Seefried sowie der Brite Aliaksandr Malykhin rückten bis auf die 13. Position der Gesamttabelle vor. Direkt dahinter: Herberth Motorsport mit dem Niederländer Kay van Berlo – Förderpilot von Porsche Motorsport Nordamerika – und den drei Deutschen Ralf Bohn sowie Robert und Alfred Renauer.

Das 24-Stunden-Rennen auf dem belgischen Grand-Prix-Kurs gilt als die größte Veranstaltung für GT3-Fahrzeuge weltweit. Es zählt für den GT World Challenge Europe Endurance Cup sowie die Intercontinental GT Challenge (IGTC). Fahrer und Fahrzeuge erhalten für die GT World Challenge nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte. Das Rennen wird auf der Website www.intercontinentalgtchallenge.com im Live-Stream übertragen.

Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Wir sind gut durch die Nacht gekommen und kratzen ständig an einem Podestplatz. Die Jungs legen wirklich ein super Tempo vor – egal, ob es Team Dinamic GT, Team Manthey EMA oder Rutronik Racing ist. Wir kämpfen aktuell nur ein wenig mit Track Limits. Aber das heißt auch, sie fahren die Autos wirklich am Limit. Wir liegen gut in den Top 10, wollen aber auch in der Pro-Am- und in der Bronze-Cup-Kategorie angreifen, wo es auch gut ausschaut.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #92): „Die kühlen Bedingungen machen es nicht einfach. Auf dem kalten Asphalt sammelst du schnell Pickup mit den Reifen auf. Wenn es nach mir geht, dürfte es schnell wärmer werden. Insgesamt sieht es aber auch jetzt schon gut für uns aus und die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung.“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3R #96): „Bis hierhin ist alles ziemlich gut gelaufen. In der Anfangsphase ging es für uns leider nicht so schnell nach vorne, wie wir uns das gewünscht hätten. Aber als Laurin Heinrich das erste Mal übernahm, konnte er zeigen, welcher Speed in unserem Porsche 911 GT3 R steckt. Von da an haben wir konsequent Druck gemacht. Das Auto läuft bislang wie ein Uhrwerk. Allerdings musst du dir den Reifen über den gesamten Stint richtig einteilen. Uns steht eine spannende Schlussphase bevor – auf der Strecke geht es ziemlich intensiv zur Sache.“

Ralf Bohn (Porsche 911 GT3R #91): „Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben, aber wir können sehr zufrieden sein. Nach einem sehr guten Start von Kay van Berlo und tollen Performances von Alfred und Robert Renauer konnte ich meine ersten drei Stints problemlos absolvieren. Wir hatten eigentlich nur einen Plattfuß, das hat Kay aber früh genug erkannt und wir konnten den Reifen rechtzeitig an der Box wechseln. Der Porsche funktioniert gut und das Team auch. Wir liegen aktuell auf Platz zwei im Bronze-Cup. Natürlich will jeder gewinnen. Aber erstmal ist es unser Ziel, durchzukommen.“
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