„Das ist natürlich extrem enttäuschend für uns, aber das Risiko ist es uns nicht wert“, sagt Georg Weiss, Teamchef und Fahrer von WTM Racing. „Die Sicherheit unserer Fahrer steht an erster Stelle. Es liegt auf der Hand, dass wir jetzt gemeinsam mit Hankook jede Menge zu analysieren haben, denn wir haben uns an alle Vorgaben gehalten. Bei einem Reifensatz hatten wir tatsächlich einen etwas geringen Luftdruck, aber bei allen anderen Schäden beider Fahrzeuge waren die Reifen im richtigen Fenster. Wir haben noch während des Rennens die Abstimmung verändert, aber das hat auch nicht geholfen.“
Solange die Reifen hielten, machte „Luigi“ eine gute Figur. Bis zum ersten Reifenschaden im ersten Teil des Rennens am Freitagabend hielt sich WTM Racing beständig in den Top 3 auf, bevor das Reifenpech ein erstes Mal zuschlug. So übernachtete das Quintett auf der neunten Position.
Am Samstag, an dem der Löwenanteil des Rennens auf dem Programm stand, startete „Luigi“ seine Aufholjagd. Mit schnellen Rundenzeiten arbeitete sich die Mannschaft wieder bis auf Rang fünf nach vorn. David Perel gelang dabei in 2:21.671 Minuten die drittschnellste Runde des Rennens. Doch drei weitere Reifenschäden warfen den Ferrari immer wieder zurück. Nachdem am zweiten Fahrzeug von Rinaldi Racing bei 250 km/h erneut ein Reifen platzte und der Bolide heftig in die Mauer einschlug, holte WTM Racing seinen Ferrari endgültig an die Box.
WTM Racing wird sich nun auf den dritten Lauf der 24h Series powered by Hankook vorbereiten. Bei den 12 Stunden von Brünn am 24. und 25. Mai wird das Team wieder mit einem Ferrari 488 GT3 an den Start gehen.
Stimmen nach dem Rennen
Georg Weiss (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Das war natürlich kein schönes Geschenk zu Ostern. Jetzt müssen wir schnell nach vorn schauen. Wir sind mit unserer Leistung von Team und Fahrern sehr zufrieden. Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn, der einen wirklich tollen Job gemacht und sich hervorragend eingebracht hat. Es hat mit dem ganzen Team wieder richtig viel Spaß gemacht - sowohl mit unserer WTM-Familie oder die Rinaldi-Jungs. Wir freuen uns jetzt bereits auf das nächste Rennen, dann aber hoffentlich mit weniger Reifenpech.“David Perel (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Ein hartes Wochenende. Wir haben im ersten Teil des Rennens zwischenzeitlich sogar geführt und lagen sicher auf Platz zwei, als uns der erste Plattfuß ereilte. Am Samstag wollten wir gemeinsam zurückschlagen, aber da haben wir uns eine ganze Reihe von Reifenschäden ereilt. Ich hoffe, dass wir mit den Organisatoren und Hankook gemeinsam eine Lösung für diese Probleme finden. Ein großes Lob an WTM und Rinaldi Racing. Sie haben alles Menschenmögliche getan, die Probleme zu lösen, leider ohne Ergebnis. An ihnen lag es jedenfalls nicht.“
Oliver Kainz (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Die Entscheidung des Teams ist absolut richtig gewesen. Trotz der sportlichen Enttäuschung war Spa eine Reise wert. Ich sehe es als Training und Vorbereitung für die 24 Stunden von Spa an. Und da haben wir einiges gelernt. Auch lernen wir immer mehr, die 24h Series powered by Hankook zu verstehen. Wir finden uns immer besser in die Serie ein. Das Team hat einen guten Job gemacht. Ich freue mich bereits aufs nächste Rennen und bin guter Dinge.“
Jochen Krumbach (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Während des Rennens konnten wir trotz vorsichtiger Herangehensweise im Umgang mit den Reifen als auch mit einem konservativem Setup leider nicht verhindern, dass sowohl unsere Hinterreifen als auch die Reifen zahlreicher anderer Teams immer wieder kollabierten. Wir haben unser Auto dann aus Sicherheitsgründen abgestellt.“
Leonard Weiss (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Es war definitiv die richtige Entscheidung, bevor unser Auto auch noch so geendet hätte wie das andere Rinaldi-Fahrzeug. Für mich ist das Wochenende eine hervorragende Erfahrung gewesen. Spa ist jetzt meine zweite Lieblingsstrecke. Sie ist wirklich super, auch wenn es mich anfangs in Eau Rouge und Blanchimont etwas Überwindung gekostet hat. Ich denke, dass ich wieder eine Menge dazugelernt habe. David hat mir sehr geholfen und sehr gute Tipps gegeben.“