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Youngtimer Trophy
14.10.2015

Platz drei für Reich und von Niesewand

Ein Rekord-Starterfeld von mehr als 100 Fahrzeugen erwartete den Lohmarer Uwe Reich und Marc-Uwe von Niesewand am vergangenen Wochenende beim ADAC/RGB-Saisonfinale auf dem Nürburgring. Im letzten Rundstreckenrennen der Youngtimer Trophy wollte das Vater-Sohn-Team aus dem Rhein-Sieg-Kreis noch einmal alles geben, um sich mit einem möglichst guten Ergebnis in die Winterpause zu verabschieden.

Für einen Klassensieg hat es am Ende zwar nicht gereicht, aber auch mit Rang drei konnten die beiden durchaus zufrieden sein. Die Veranstaltung der Renngemeinschaft Bergisch-Gladbach im ADAC e.V. stellte die Teams und Fahrer auch in diesem Jahr wieder vor eine große Herausforderung, denn das typisch wechselhafte Eifelwetter mit Nieselregen und Temperaturen im niedrigen, einstelligen Bereich machten die Fahrwerksabstimmung sowie die optimale Reifenwahl für manch einen zu einem Lotteriespiel.

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Genau hier aber spielte das Team KWL-Motorsport, welches für den Einsatz des fast 40 Jahre alten Audi 50 in der Youngtimer Trophy verantwortlich ist, seine ganze Erfahrung aus. Sowohl Uwe Reich als auch Marc-Uwe von Niesewand fühlten sich von Anfang an wohl in dem kleinen Ingolstädter Flitzer und überzeugten in den Trainingssitzungen mit konstant schnellen Rundenzeiten.

Im ersten Durchgang umrundeten sie den 5,137 Kilometer langen Grand Prix Kurs auf noch etwas feuchtem Asphalt in 2:34,510 Minuten, im zweiten Zeittraining am Sonntag Morgen konnten sich die Mitglieder des MSC Wahlscheid bei klirrender Kälte aber strahlendem Sonnenschein sogar noch um fast genau zwei Sekunden steigern. Mit 2:32,519 Minuten erreichten sie die zweitschnellste Zeit ihrer Klasse und qualifizierten sich mit ihrem 1300er-Audi inmitten der teilweise wesentlich PS-stärkeren Konkurrenz auf dem hervorragenden zehnten Startplatz des Gesamtklassements.

Im 60-Minuten-Rennen am Sonntag Nachmittag stellte sich schon schnell heraus, dass der in der Klasse führende Volkswagen Derby diesmal nicht zu schlagen sein würde. Deshalb konzentrierte sich Startfahrer Marc-Uwe von Niesewand darauf, Rang zwei gegen die nachrückende Konkurrenz zu verteidigen, was in der Anfangsphase auch gelang. Doch nach etwa 15 Minuten bemerkte der gebürtige Adenauer einen Spannungsabfall in der elektrischen Anlage und musste außerplanmäßig früh zum Pflichtstopp in die Boxengasse einbiegen. Die KWL-Mechaniker diagnostierten eine defekte Lichtmaschine und da die nicht so schnell zu tauschen war, baute man stattdessen in aller Eile eine neue Batterie ein. Gleichzeitig nutzte man die Gelegenheit zum Fahrerwechsel.

Mit einiger Verspätung ging Uwe Reich dann in die längere zweite Hälfte der Renndistanz. Seine direkten Verfolger, das Duo Scheffzig/Simon aus Bottrop, welche ebenfalls einen Audi 50 einsetzten, waren jetzt zwar nicht mehr einzuholen, aber immerhin brachte der bereits 75-jährige Routinier das Fahrzeug ohne große Probleme über die noch verbleibenden Runden und sah am Ende als Dritter die schwarzweiß-karierte Flagge. „Wir können von Glück sagen, dass die frische Batterie genügend Power hatte, um unser Auto bis ins Ziel zu bringen“, fasste Reich hinterher zusammen. „Ein Lichtmaschinen-Defekt ist zwar ärgerlich, aber bei einem Fahrzeug dieser Altersklasse nichts Ungewöhnliches. So etwas kann immer mal vorkommen. Ich freue mich, dass ich zusammen mit meinem Sohn so eine schöne und vor allem unfallfreie Saison erleben durfte. Vielen Dank an Rolf Krogel und seine Mannschaft, die bei allen Rennen einen tollen Job gemacht haben!“
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