Tim Heinemann über seine 24h-Rennen: „Natürlich war ich sehr enttäuscht”
Tim Heinemann nahm in diesem Juni an den 24h-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa teil, welche nicht wie gewünscht verlaufen sind. Im Interview blickt der ehemalige DTM-Pilot auf die Rennen zurück.
Was waren deine Gedanken, als die diesjährigen Rennkalender herauskamen und du gesehen hast, dass alle drei großen 24h-Rennen direkt hintereinander stattfinden und du wusstest, dass du am Nürburgring und in Spa antreten wirst?
„Mir war natürlich direkt klar, dass es für alle Beteiligten ein anstrengender Juni werden wird. Nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Teams und Mechaniker eine sehr fordernde Zeit und logistisch herausfordernd. Aus Fahrersicht habe ich mich aber natürlich sehr drauf gefreut, und gleich zwei der 24h-Rennen zu fahren, ist sicherlich etwas Besonderes, denn es sind nicht nur für Fans, sondern auch für Fahrer die Highlights des Jahres.”
Hast du dich durch den Double Header anders auf die Rennen vorbereitet als in einem normalen Jahr?
„Meine Vorbereitung verlief in dem Sinne normal. Da ich beide Rennen bereits fahren durfte, wusste ich, was auf mich zukommt. Entsprechend gut konnte ich mich vorbereiten und wie gewohnt an meinem Simulator trainieren.”
Dabei sollten die beiden Rennen nicht wie erhofft laufen… Am Nürburgring seid ihr trotz einer guten Vorbereitung ausgeschieden, wieso?
„Die Hoffnungen waren nach der sehr positiven Vorbereitung wirklich groß. Leider mussten wir das Auto aufgrund eines Schadens an der Antriebswelle und daher keinem Vortrieb mehr abstellen. Sehr schade, denn wir waren gut platziert und auch nach einigen Rückschlägen wäre ein Podium noch in Reichweite gewesen.”
Wie sehr hat der Ausfall nach einer starken Vorbereitung wehgetan?
„Ein Ausfall tut immer weh, denn vor allem bei einem 24h Rennen möchte man ankommen. Mit dem Wissen über unser Potenzial war der Ausfall natürlich doppelt enttäuschend. Allerdings habe ich das Gefühl, dass das Falken Team auch in schweren Zeiten zusammenhält und uns diese Zeiten stärker machen.”
Trotz perfektem Wetter gab es erneut ein Kuriosum am Nürburgring: Rennunterbrechung durch Stromausfall. Wie war diese Situation für dich?
„Das war schon skurril. Da passt das Wetter mal perfekt, und trotzdem gibt es eine Unterbrechung. Das hat sich im ersten Moment schon angefühlt wie ein schlechter Scherz.”
Nur eine Woche später bist du in Spa-Francorchamps an den Start gegangen. Auch hier sah es zunächst richtig gut aus, bis es in der zweiten Stunde zu einem folgenschweren Zwischenfall kam, der auch euer Rennen beeinträchtigt hat. Kannst du dazu mehr sagen?
„Direkt vor mir gab es den schweren Unfall von dem McLaren und Porsche, bei dem zum Glück nichts Schlimmeres passiert ist. Durch die herumliegenden Trümmerteile wurde leider auch unser Auto beschädigt und wir mussten zur Reparatur an die Box, wodurch wir nach hinten gefallen sind. Nichtsdestotrotz sah es noch gut aus, denn unser Speed war sehr gut. Leider gab es in der Nacht weitere Zwischenfälle, die uns weiter nach hinten geworfen haben, und schlussendlich mussten wir das Auto aufgrund einer Beschädigung abstellen.”
Wie enttäuscht warst du vom Verlauf der beiden 24h-Rennen in diesem Jahr?
„Natürlich war ich sehr enttäuscht, denn ich habe immer das Ziel, ein Top-Ergebnis einzufahren. Vor allem nach den guten Vorbereitungen und nachdem es auch an den Rennwochenenden vielversprechend aussah. Allerdings gehört es mit dazu, 'that's Racing'. In beiden Fällen konnte ich nichts an der Situation ändern, daher bringt es nichts, sich zu viel den Kopf darüber zu zerbrechen, und ich konzentriere mich auf die nächsten anstehenden Rennen.”
Wie wird dein weiterer Saisonverlauf aussehen?
„Weiter geht es in der GT World Challenge mit dem nächsten Rennen am Nürburgring sowie in der Nürburgring Langstrecken-Serie im Falken Porsche.”
Bereits jetzt beginnen die Planungen für die Saison 2026 – gibt es bei dir schon grobe Pläne für das kommende Jahr?
„Es gibt noch keine Pläne, und ich konzentriere mich aktuell noch voll auf 2025. Mein Ziel ist es aber natürlich, weiterhin im Falken Porsche auf der Nordschleife an den Start zu gehen und mein GT World Challenge-Engagement weiter auszubauen. Nicht nur in Europa, sondern auch international an den Start zu gehen, ist ein weiteres Ziel.”