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22.06.2025

Porsche erlebt schwieriges Qualifying in Watkins Glen

Die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport werden von den Positionen acht und zehn in das 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen starten. In einem schwierigen Qualifying im US-Bundesstaat New York konnten der Franzose Mathieu Jaminet und Felipe Nasr aus Brasilien die Rundenzeiten der schnellsten Autos nicht erreichen. Die baugleichen, 480 kW (653 PS) starken Hybridprototypen der Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports starten vom Ende der Topklasse GTP. In den beiden GT-Kategorien taten sich die beiden Porsche 911 GT3 R ebenfalls schwer.

Bei leicht bewölktem Himmel und schwülwarmen 29 Grad Celsius versuchten Mathieu Jaminet und Felipe Nasr in den Startnummern 6 und 7 alles, hatten aber bei der Jagd nach der Bestzeit dennoch keine Chance. Bereits in den Trainings hatte sich abgezeichnet, dass die Porsche 963 nicht im Spitzenfeld der GTP-Klasse fahren können. Porsche Penske Motorsport hatte das 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen im Vorjahr gewonnen. 2024 durfte das Werksteam die beiden Porsche 963 mit einer Antriebsleistung von 512 kW (696 PS) betreiben, in diesem Jahr gesteht ihnen die IMSA-Leitung nur 480 kW (653 PS) zu. „Um Himmels Willen“ – so lautete die erste Reaktion von Jaminet auf den Rückstand von über 1,7 Sekunden auf die Spitze.

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„Es ist ein Resultat, das uns natürlich überhaupt nicht gefällt. Aber so etwas war zu erwarten“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir werden weiter kämpfen. Es ist ein langes Rennen über sechs Stunden. Es wird am Renntag voraussichtlich sehr heiß. Es ist zu befürchten, dass uns das nicht helfen wird. Aber mit starker Strategie und optimaler Arbeit an der Box ist vielleicht noch etwas möglich.“

„Die Plätze acht und zehn entsprechen natürlich nicht unseren Wünschen. Aber wir haben es leider nicht selbst in der Hand“, schildert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Wir liegen in der Meisterschaft in Front, weil wir jederzeit saubere und schnelle Arbeit abliefern und eine Topstrategie haben. Genau das ist unser Ziel auch am Renntag: Wir wollen aus unseren bescheidenen Möglichkeiten das Allerbeste machen.“

Die beiden Porsche 963 der Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports hatten auf dem 5,47 Kilometer langen Traditionskurs im US-Bundesstaat New York ebenfalls keine Chance. Die beiden GTP-Autos gehen von den Positionen zwölf und 13 ins Rennen.

In der GTD-Pro-Klasse fuhr Klaus Bachler am Steuer des Porsche 911 GT3 R von AO Racing auf die neunte Position. Der ehemalige Porsche-Junior aus Österreich wechselt sich im „Rexy“ genannten Neunelfer im grünen Dinsosaurierdesign mit Laurin Heinrich ab. Der Deutsche ist amtierender Champion der GTD-Pro-Kategorie. Der baugleiche, bis zu 416 kW (565 PS) starke Neunelfer von Wright Motorsports nimmt das Rennen vom 16. Platz der GTD-Kategorie auf. Das Auto des Kundenteams aus dem US-Bundesstaat Ohio ist an diesem Wochenende in den Farben des imaginären Rennteams „Chip Hart Racing“ foliert. Der 911 GT3 R ist in diesem Design im neuen Formel-1-Film „F1“ mit Brad Pitt zu sehen, der am 25. Juni in die Kinos kommt.

Das Rennen in Watkins Glen beginnt am Sonntag, 22. Juni um 12:10 Uhr Ortszeit (18:10 Uhr MESZ). Der Wettbewerb über sechs Stunden zählt ebenso wie die Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Indianapolis und das „Petit Le Mans“ auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup. Die Internetseite imsa.tv überträgt den sechsten Saisonlauf der IMSA-Serie außerhalb der USA und Kanadas im kostenfreien Livestream. Die Internetseite scoring.imsa.com bietet ein Livetiming an.

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Das Auto fühlte sich gut an, aber mehr war schlichtweg nicht drin. Wir durchleben bislang ein sehr schwieriges Wochenende. Der Abstand zur Spitze betrug im Qualifying über eineinhalb Sekunden. Das ist frustrierend, denn alle im Team machen einen hervorragenden Job und hätten mehr verdient. Wir können es nicht ändern. Morgen geben wir natürlich wieder alles!“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Mehr hat unser Gesamtpaket heute nicht zugelassen. Das ist eben das, was mit unserem Auto unter diesen Umständen machbar ist. In den beiden Trainings haben wir gute Fortschritte bei der Abstimmung unserer Porsche 963 gemacht. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns: Von Platz zehn ist über die Distanz von sechs Stunden aber sicherlich noch etwas möglich.“

Nico Varrone (Porsche 963 #5): „Wir sind nicht überrascht, denn alle Porsche 963 haben hier in den Trainings nicht vorn mitfahren können. Immerhin waren wir im Qualifying relativ nah an den Werksautos von Porsche Penske Motorsport dran. Die zwei Zehntel Rückstand sind sehr gut, wenn man bedenkt, dass wir hier nie getestet haben. Das kann sich sehen lassen.“

Tijmen van der Helm (Porsche 963 #85): „Es wird heiß und hart. Eines ist klar: Dieses Wochenende reißen wir keine großen Bäume aus. Unsere einzige Chance besteht darin, im Rennen strategische Risiken einzugehen. Hoffentlich zahlt sich das aus. Mal schauen, was am Ende nach sechs Stunden Rennen dabei herauskommt.“

Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #77): „Es war ein schwieriges Qualifying für uns. Meine Runde war dennoch sehr gut. Darüber bin ich sehr glücklich. Wir wussten schon vor dem Wochenende, dass wir uns schwertun werden. Die Strecke in Watkins Glen gehört nicht zu unseren Favoriten. Nun liegt ein 6-Stunden-Rennen vor uns. Es soll enorm heiß werden, das wäre gut für uns. Ich hoffe, dass wir über die Distanz durch einen geringeren Reifenverschleiß nach vorn kommen werden. Über Strategie und schnelle Boxenstopps liegt für uns immer etwas drin. Unsere Mannschaft ist stark.“

Adam Adelson (Porsche 911 GT3 R #120): „Es ist schade, das Qualifying auf einer solch mäßigen Position beendet zu haben. Erst recht vor dem Hintergrund, dass sich das Auto richtig gut anfühlte. Aber egal: Wir sind im Rennen ohnehin immer stärker als im Qualifying. Wir werden morgen nach vorn kommen. Beim Start werden in den Autos vor mir einige Fahrer sitzen, die ich bestimmt überholen kann. Wir wollen schlau agieren, geduldig sein und ein sauberes Rennen absolvieren. Dann gibt es am Ende ein gutes Resultat für uns.“

Ergebnisse Qualifying

GTP-Klasse:
1. Van der Zande/Yelloly/Ohta (NLD/GBR/JAP), Acura #93, 1:31,558 Minuten
2. Aitken/Bamber/Vesti (GBR/NZL/DNK), Cadillac #31, 1:31,845 Minuten
3. Blomqvist/Braun (GBR/USA), Acura #60, 1:32,167 Minuten

GTD-Pro-Klasse:
1. Caldarelli/Mitchell (ITA/GBR), Lamborghini #9, 1:44,595 Minuten
2. Hesse/Harper (DEU/GBR), BMW #48, 1:44,737 Minuten
3. Milner/Catsburg (USA/NLD), Corvette #4, 1:45,296 Minuten

GTD-Klasse:
1. Gamble/Stevenson/Robichon (GBR/GBR/CDN), Aston Martin #27, 1:44,788 Minuten
2. Yoluc/Udell/Eastwood (TUR/USA/IRL), Corvette #36, 1:44,999 Minuten
3. Lucas/Koch/Morad (USA/USA/CDN), Mercedes-AMG #32, 1:45,212 Minuten
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