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Rallye WM
20.10.2025

Toyota Gazoo Racing verteidigt Weltmeistertitel

Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team hat sich bei der Central European Rally den fünften Herstellertitel in Folge in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft gesichert. Kalle Rovanperä errang dabei einen wertvollen Sieg im Kampf um den Fahrertitel.

Elfyn Evans komplettierte den Doppelsieg mit dem zweiten Platz auf der letzten Wertungsprüfung und übernahm damit die Führung in der Fahrerwertung – und allein seine Zielankunft reichte aus, um den Herstellertitel bereits zwei Rallyes vor Saisonende zu sichern. Insgesamt ist es der neunte Herstellertitel für Toyota in der WRC – nur einen weniger als der Rekordhalter Lancia.

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Der Sieg von Rovanperä und seinem Beifahrer Jonne Halttunen ist der elfte Erfolg aus zwölf bisherigen Saisonläufen für den GR YARIS Rally1.

Das finnische Duo lieferte sich in der ersten Hälfte der Veranstaltung ein packendes Duell mit den Teamkollegen Sébastien Ogier und Vincent Landais. Die Rallye führte über anspruchsvolle und abwechslungsreiche Asphaltstraßen in Deutschland, Tschechien und Österreich.

Rovanperä übernahm am Samstagmorgen die Führung, bevor Ogier im darauffolgenden Abschnitt Probleme bekam: Er verlor Druck im linken Vorderreifen und rutschte in einen Baum. Von da an kontrollierte Rovanperä seinen Vorsprung souverän und gewann schließlich mit einem Abstand von 43,7 Sekunden.

Auch Evans kämpfte bis zum Schluss mit einem weiteren Titelanwärter – Ott Tänak (Hyundai). Gemeinsam mit Co-Pilot Scott Martin, der sein 200. WRC-Event bestritt, startete Evans mit einem Rückstand von 8,4 Sekunden auf Tänak in den letzten Tag. Vor der letzten Prüfung lag er nur noch 1,1 Sekunden zurück und fuhr dort 6,7 Sekunden schneller als sein Rivale.

Mit zweiten Plätzen in der Power Stage und der Super Sunday-Wertung führt Evans nun die Fahrerwertung mit 13 Punkten Vorsprung vor seinen beiden Teamkollegen Rovanperä und Ogier sowie mit 50 Punkten vor Tänak an.

Ogier konnte am Sonntag wieder starten und war auf allen Prüfungen der Schnellste. Damit sicherte er sich die vollen 10 Punkte aus Super Sunday und der Power Stage. Rovanperä belegte jeweils den dritten Platz.

Takamoto Katsuta wurde Vierter in der Gesamtwertung sowie in Super Sunday und der Power Stage. Er zeigte starke Leistungen vor seiner Heimrallye in Japan und gewann am Samstag zwei Prüfungen gemeinsam mit Beifahrer Aaron Johnston. Auch Sami Pajari und Marko Salminen überzeugten mit schnellen Zeiten und belegten Platz sechs.

Oliver Solberg und Elliott Edmondson, die beim vorherigen Lauf in Chile bereits als WRC2-Champions gekrönt wurden, waren erneut das beste Rally2-Team. Mit ihrem Printsport-GR Yaris belegten sie Platz acht in der Gesamtwertung.

Akio Toyoda (Vorsitzender TGR-WRT): „An alle im TGR-WRT-Team: Vielen Dank für den Gewinn des Herstellertitels – und das bereits zum fünften Mal in Folge! Mein herzlicher Dank gilt Juha, der das Team als stellvertretender Teamchef unterstützt hat, ebenso wie den Fahrern, Beifahrern, Ingenieuren, Mechanikern, allen weiteren Teammitgliedern und natürlich den Fans. Vielen, vielen Dank! Zählt man die Zeit mit, in der Juha die Celica gefahren ist, ist das unser insgesamt neunter Titel. Doch wir haben Lancias Rekord von zehn Herstellertiteln und sechs Titeln in Folge noch nicht erreicht. Ich habe gelesen, dass Lancia ab nächstem Jahr in die WRC2 zurückkehren wird – die Vorstellung, gemeinsam mit dem Lancia-Team Rallyes zu fahren, begeistert mich sehr. Und ich kann mir vorstellen, dass Juha, der selbst einmal einen Lancia gefahren ist, sogar noch aufgeregter ist als ich. Es stehen noch zwei Veranstaltungen in dieser Saison aus – als Nächstes folgt die mit Spannung erwartete Rallye Japan. Meine Gefühle gegenüber der Rallye Japan haben sich seit dem letzten Mal nicht verändert: Elfyn verfolgt weiterhin sein großes Ziel, den Titel zu gewinnen; Seb kämpft trotz Teilzeitprogramm um die Meisterschaft; und Kalle möchte seine letzte WRC-Saison als Champion beenden... Ich wünsche mir einfach, dass alle das Fahren in vollen Zügen genießen können. Und ich vertraue darauf, dass das gesamte Team ein Umfeld schafft, in dem unsere Fahrer sich wohlfühlen und Spaß am Fahren haben.“

Juha Kankkunen (Stellvertretender Teamchef): „Ich bin heute wirklich stolz auf mein Team. Ich muss zugeben, dass mir beim Zieleinlauf ein paar Tränen in den Augen standen – zu wissen, dass wir Erster und Zweiter bei der Rallye geworden sind und erneut den Herstellertitel gewonnen haben, war ein bewegender Moment. Für mich in dieser Rolle war es das wichtigste Ziel in diesem Jahr. Ich habe als Fahrer Titel gewonnen, und diesen nun als Teamchef zu holen, fühlt sich für mich wie eine fünfte Weltmeisterschaft an. Die Stimmung und der Teamgeist waren dieses Jahr außergewöhnlich, und unsere Fahrer haben einen großartigen Job gemacht. In der Fahrerwertung ist es jetzt sehr eng zwischen Elfyn, Seb und Kalle – die letzten beiden Rallyes werden extrem spannend.“
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