Bis zum Abend hatte das schnelle Duo den Drittplatzierten Elfyn Evans fast eine halbe Minute distanziert. Vor der morgigen dritten Etappe gibt es damit eine gehörige Portion Extraspannung. Neben dem knallengen Fight der Spitzenreiter müssen die Verfolger zum Angriff blasen, wollen sie den entstandenen Rückstand noch egalisieren.
Hatte es am Freitagmorgen noch ganz nach einem Angriff der Hyundai-Piloten auf die Führenden ausgesehen, konnte sich Sébastien Ogier am Ende als klarer Tagessieger etablieren. Nach den morgendlichen Prüfungen in Bayern und Österreich erwiesen sich besonders die beiden Durchgänge über die erstmals von der WRC absolvierte Col-de-Jan-Prüfung in Tschechien als Schlüsselmoment: Auf der extrem anspruchsvollen und immer rutschigeren Stage nutzen Ogier und Rovanperä den Vorteil aus, dass sie als erste auf die Strecke gingen und etwas bessere Bedingungen als die Konkurrenten vorfanden. Hatte Ogier im ersten Heat die Nase vorne, hängte Rovanperä den Franzosen im zweiten Umlauf knapp ab. Ihrer dortigen Pace konnte letztlich keiner der restlichen Piloten folgen, und vor den abendlichen Prüfungen waren sie praktisch unerreichbar in Führung gegangen. Auch wenn der schließlich Drittplatzierte Elfyn Evans auf der finalen Prüfung noch eine Bestzeit fuhr, lag er am Ende 28,9 Sekunden hinter dem Zweitplatzierten Rovanperä. „Das war ein guter Tag für uns. Wir haben den ganzen Tag gepusht, um in Führung zu bleiben“, freute sich Sébastien Ogier im Tagesziel in Passau. „Das hat funktioniert – mit einem sehr kleinen Vorsprung. Wir werden morgen das gleiche wieder versuchen. Die größte Herausforderung heute war Col de Jan – vielleicht das Highlight des ganzen Tages.“ Und auch Verfolger Kalle Rovanperä resümierte, dass es „ein guter Tag“ war. „Natürlich war es nicht optimal, jeweils als Dritter hinter Sebastién und Elfyn zu starten, aber wir haben das Beste daraus gemacht und sind jetzt vor der dritten Etappe in einer wirklich guten Position.“





