In der Fahrer-Weltmeisterschaft führt nun Evans (247 Punkte) vor den punktgleichen Rovanperä und Sébastien Ogier (jeweils 234). Ogier, der mit Co-Pilot Vincent Landais am Samstag nach einem Unfall ausgeschieden war, konnte auf der finalen Sonntagsetappe Schadensbegrenzung betreiben. Bei seinem Restart gewann er die Tageswertung und die maximal möglichen fünf „Super Sunday”-Zusatzpunkte, zudem fuhr er auf der Wolf Powerstage die mit weiteren fünf Punkten honorierte Bestzeit. Durch die Top-Performance der Toyota-Teams sicherte sich das japanische Fabrikat vorzeitig die Hersteller-Weltmeisterschaft.
Als Schlüsselmoment der Rallye erwies sich der Ausfall von Sébastien Ogier am Samstagvormittag. Statt um den Gesamtsieg mitzukämpfen, blieb dem Franzosen nur Schadensbegrenzung beim Restart am Sonntag und der Jagd auf die Zusatzpunkte. Rovanperä, der sich bis dahin einen spannenden Fight um die Führung geliefert hatte, fand sich alleine an der Spitze wieder und verwaltete anschließend den bis dahin bereits herausgefahrenen Vorsprung auf den Rest des WRC1-Feldes. „Es war großartig, wieder auf Asphalt unterwegs zu sein. Das war ein gutes Wochenende für uns. Die Pace von Seb und mir war bis zu seinem Ausfall superschnell. Ein großes Dankeschön an alle in der Werkstatt und hier vor Ort: Wir sind klar das beste Team.“ Er verspricht ein heißes Finish für die Weltmeisterschaft: „Ich bin hungrig und werde im Titelkampf alles geben.“
Taktisch klug fuhr auch Markenkollege Elfyn Evans die Punkte für Platz zwei nach Hause und holte für Super Sunday und Powerstage acht weitere Zähler. Hyundai-Speerspitze Ott Tänak konnte mit Platz drei (zuzüglich einem Zähler in der Super-Sunday-Wertung) zwar ebenfalls punkten, macht aber in der WM keinen entscheidenden Schritt vorwärts. Er liegt bei zwei noch ausstehenden WM-Läufen als bester Nicht-Toyota mit 50 Punkten Rückstand auf den führenden Evans auf dem wenig aussichtsreichen vierten WM-Platz. Sein Hyundai-Markenkollege Thierry Neuville konnte ebenfalls nicht mehr in die Entscheidung eingreifen. Der amtierende Weltmeister schied auf der grenzüberschreitenden „Beyond Borders”-WP am Vormittag nach einem Einschlag genau an der Grenzbrücke zwischen Deutschland und Österreich aus. Der Kampf um den Weltmeistertitel in der WRC1 gewinnt dafür nach der Central European Rally noch einmal an Fahrt und wird zum Dreikampf der Toyota-Piloten Evans, Ogier und Rovanperä.





